Hansa vor schwerer Auswärtshürde Union Berlin
Es war ganz sicher keine Gala-Vorstellung, die der FC Hansa Rostock am vergangenen Sonnabend bei seiner Zweitliga-Heimpremiere gegen den TSV 1860 München zeigte. Spielerisch wussten die Mecklenburger nur in der Anfangsphase zu überzeugen. Hinzu kamen etliche Abstimmungsprobleme in der Abwehr und im Mittelfeld, sodass der Angriff weitgehend in der Luft hing. Dass am Ende dennoch ein nicht unverdienter 2:1-Erfolg für die Norddeutschen zu Buche schlug, lag zum einen an den auch nicht gerade sonderlich inspirierten "Löwen". Zum anderen stimmten beim Team von Coach Andreas Zachhuber Einsatz, Leidenschaft und Laufbereitschaft. Attribute, die Hansa auch am Freitag wird abrufen müssen, wenn das schwere Auswärtsspiel in der Hauptstadt bei Union Berlin ansteht. Denn im Stadion an der Alten Försterei wird Fußball traditionell gearbeitet.
Orestes und Neitzel fallen aus
Personell plagen Zachhuber allerdings einige Sorgen. So stellte sich die Verletzung von Orestes aus dem München-Spiel als Muskelfaserriss heraus. Der brasilianische Innenverteidiger wird den Mecklenburgern drei Wochen fehlen. Auch Neuzugang Enrico Neitzel ist wegen einer Sprunggelenksverletzung weiter zum Zuschauen gezwungen. Der Ausfall der beiden Routiniers wiegt schwer. Doch Hansa sollte ihn auffangen können. So bot Oliver Schröder am vergangenen Wochenende nach seiner Einwechslung eine ansprechende Leistung und dürfte in Berlin in der Startelf stehen. Im Angriff hat Zachhuber gar die Qual der Wahl. So empfahlen sich sowohl der junge Tobias Jänicke wie auch der später für ihn eingewechselte Fin Bartels mit Treffern für eine Nominierung in die Startformation. Felix Kroos - Senkrechtstarter der vergangenen Saison - steht derzeit ein wenig hinten an. Ein kleines Fragzeichen steht derweil noch hinter dem Einsatz von Martin Retov. Der Kapitän konnte zu Wochenbeginn wegen Fußproblemen nur eingeschränkt trainieren. Auch Linksverteidiger Bradley Carnell (Wade) ist angeschlagen. Aller Voraussicht nach wird das Duo jedoch zur Verfügung stehen.
Großaufgebot der Polizei soll für Ordnung sorgen
Derweil hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) die Begegnung als ein Spiel mit erhöhtem Risiko eingestuft. "Es ist ein großes Problem für die Berliner Polizei, dass die Partie parallel zur Leichtathletik-WM in Berlin stattfindet. Sie muss sich deshalb mit Kräften von außerhalb verstärken. Das war auch schon bei der Partie gegen Fortuna Düsseldorf so. Es handelt sich dabei größtenteils um Hundertschaften, die in ihren Regionen mit Fußballspielen befasst sind", sagte Unions Sicherheitschef Sven Schlensog, der auch die Anreise von "Krawalltouristen" anderer Vereine befürchtet. Mehr als 1.000 Polizeikräfte und mehr als 300 Ordner werden im Einsatz sein.