Neuer Sponsor

    • Offizieller Beitrag

    Ganz unabhängig davon halte ich Sportwettenanbieter als Werbepartner von in einem regulären Wettbewerb stehenden Vereinen eh für ein Unding.


    Du spielst damit sicher auf Manipulationen an. Ich kann mich nun aber nicht erinnern, daß größere Wettanbieter Spiele verschoben hätten. Dies tun die, die die Wetten platzieren. Der Wettanbieter ist ein Treuhänder zwischen Wettenden, sein Gewinn liegt im Wesentlichen in der Provision. Je mehr Leute wetten, umso höher wird der Gewinn ausfallen. Werden Manipulationen ruchbar, wird die Anzahl der Wettenden zurückgehen, Provision und Gewinn sinken.
    Kein seriöser Wettanbieter hat also ein wirtschaftliches (und damit ausschlaggebendes) Interesse an verschobenen Spielen.


    Ich habe ergo kein Problem mit einem Wettanbieter als Union-Sponsor.


    Aber das Jeld in fragwürdige Firmen zu stecken, die damit riesen Kohle machen!


    Warum fragwürdig? Gewettet wird sowieso, wenn nicht bei einem professionellen Anbieter, dann eben auf der Herrentoilette im Clärchens Ballhaus.
    Mir ist es deutlich lieber die Wetten werden fiskalisch transparent und steuerrelevant gesetzt als das in dunklen Spelunken die organisierte Kriminalität davon profitiert.

  • Das ist ja zumindest mal eine substantielle Aussage. Es muss ja letztendlich irgendwelche Kriterien geben (außer Geld), die einen Sponsor zu Union passend erscheinen lassen. In erster Linie wären das für mich die Firmenphilosophie (Marktphilosophie), sowie natürlich das vertriebene Produkt an sich. Irgendwo sollte es da Schnittstellen geben zu unserem Verein. Du formulierst es mit "im Sinne unserer Tradition noch tragbar". Und genau an dieser Stelle taucht bei mir halt die Frage auf, welche Verbindungen zwischen unseren "Traditionen" und den Marktstrategien, bzw. dem "Produkt"( :wacko: ) eines Sportwettenanbieters existieren.
    Und wenn man hier noch eine Verträglichkeit erkennt, würde es mich weiterhin interessieren, welche klaren Grenzen man bei der Sponsorenwahl definiert und in welchem Falle diese erreicht wären. Geld alleine kann wohl kaum das einzige Kriterium sein. Das würde ja letztendlich nichts und niemanden mehr ausschliessen. Und das kann ja wohl kaum im Interesse unseres Vereins und im Sinne einer glaubhaften Außendarstellung, der Bewahrung einer bestimmten Identität sein.


    Auch wenn ich eure Gedanken ganz angenehm finde und hoffe, dass Sie bei der Sponsorenentscheidung Berücksichtigung fänden, glaube ich, dass das Sponsoring im Fußball noch nie wirklich darauf ausgelegt war, dass die werbende Firma auch von seinen Strategien etc. mit dem Verein zusammenpasst. Man nehme Braunschweig und Jägermeister - bis auf den regionalen Bezug gibt es da keine Anknüpfungspunkte. Auch bei Layenberger und Union finde ich die argumentierten Verknüpfungen zwischen Produkt und Verein doch eher herbeigeredet.... Gladbach und Kyocera, Netto und Bochum, etc....
    Ich gehe davon aus, dass unser Verein ein Sponsoring auf rechtliche Probleme prüft und mit Sicherheit auch, ob es ein NoGo für die Fanschaft ist. Ist dies aus ihrer Sicht nicht der Fall (und so sehe ich es in diesem Fall auch) wird der Deal fixiert...

  • Du spielst damit sicher auf Manipulationen an. Ich kann mich nun aber nicht erinnern, daß größere Wettanbieter Spiele verschoben hätten. Dies tun die, die die Wetten platzieren. Der Wettanbieter ist ein Treuhänder zwischen Wettenden, sein Gewinn liegt im Wesentlichen in der Provision. Je mehr Leute wetten, umso höher wird der Gewinn ausfallen. Werden Manipulationen ruchbar, wird die Anzahl der Wettenden zurückgehen, Provision und Gewinn sinken.
    Kein seriöser Wettanbieter hat also ein wirtschaftliches (und damit ausschlaggebendes) Interesse an verschobenen Spielen.


    Naja, ob das wettanbieterseitig bei den Summen, die da im Spiel sind immer alles "sauber" läuft, lasse ich jetzt mal dahingestellt (persönlich fehlt mir da in entscheidendem Maße der Glaube). Aber das ist ja auch nur eine Seite der Medaille. Die andere Seite, sind die erhebliche Anzahl an Menschen, die durch eine nicht mehr selbst zu zügelnde Spielsucht sich selbst und teilweise ganze Familien zerstören (ich halte es übrigens für einen verlogenen Skandal, dass Spielsucht nach wie vor kein anerkanntes Krankheitsbild darstellt). Nicht selten entsteht durch "Spielsucht" ein erheblicher wirtschaftlicher Schaden, der bei weitem mehr Menschen in Mitleidenschaft zieht, als die Betroffenen selbst.
    Das man diesen Bereich nicht noch zusätzlich kriminallisieren sollte, sehe ich wie Du. Solchen Firmen aber eine zusätzliche Plattform für eine Ausweitung ihre Geschäfte zu geben, um am Ende noch mehr "Leid" und "Schaden" zu verursachen (für das sie letztendlich nicht die geringste finanzielle Verantwortung übernehmen), halte ich mindestens für überflüssig (eher für ekelhaft). Daher haftet dem Geld dass wir durch einen solchen Sponsor einnehmen für mein Dafürhalten ein äußerst unangenehmer Geruch an.

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  • Klar stellt sich in der Konsequenz diese Frage. Und ich mache keinen Hehl daraus, dass ich auch Hersteller von alkoholhaltigen Getränken, bei allem heutigen Wissen über die schädlichen Folgen von Alkohol für eine Menge Menschen und für die Gesellschaft insgesamt, für keinen geeigneten Werbepartner im Sportbereich ansehe.
    Denn wenn man mal kurz überlegt, wofür Sport steht und was er jungen Menschen vermitteln sollte, beißt sich da die Katze doch irgendwo in den Schwanz. Ich sehe da in vielen Bereichen eine mittlerweile unerträgliche Doppelmoral und desaströse Vorbildwirkung in der Darstellung von Sportvereinen, die sich in einem professionellen Bereich bewegen.

  • Ob neu ist ja wohl zweitrangig.
    Doch St Pauli, Dresden, der KSC und auch wir
    werden hier obwohl Konkurrenten eben auch gemeinsam vereinnahmt.
    Der Link auf unserer Homepage führt ins Englische Sprachangebot, der Link:


    gibt zumindest die Tendenz des Gebarens an... :(

    „Du kannst jeden belügen, aber nicht die Fans.

    Es war mir eine Ehre, danke für die Anerkennung.“


    Damir Kreilach

    Geht nicht, gibt´s nicht!

  • Darin liegt mein Anliegen nicht und diese Forderung habe ich auch nicht formuliert. :grumble


    Mir geht es um den Erhalt der Fähigkeit, kritische und vor allem offene Diskurse zu Fragen der Entwicklung unseres Vereines führen zu können. Woran mir nichts liegt, ist die von mir mittlerweile teilweise beobachtete Entwicklung, kritische Stimmen (leider oft auch noch argumentationslos) abzuwerten und den Eindruck zu vermitteln, als würde jemand mit einer geäußerten Kritik dem Verein Schaden zu fügen, bzw. seine "positive"(?) Entwicklung torpedieren.


    Dann ist das bei mir zum Teil falsch angekommen. Ich möchte Dir und keinem anderen zur Kritik absprechen.

    Die Kritik kann hilfreich sein, speziell bei diesem fall, bei weiteren Sponsoren Verträgen.

    Es ist besser für etwas gehasst zu werden, was man ist. Als für etwas geliebt zuwerden, was man nicht ist.

  • Was wiederum die Frage aufwirft, ob Beriner Pilsner ein für Dich akzeptabler Sponsor ist (da Du ja explizit auf das Suchtpotential des beworbenen Produkts abstellst).


    Mein Unterschied ist, Bier Fleisch und Zucker sind zum verzehren da.
    Und hat alles nix mit Fußball zu tun.
    Beim Wetten jeht es darum Fußballergebnisse, richtig zu tippen, so liegt für mich nah das es Menschen jibt, die an Ergebnissen rumpfuschen wollen.
    Das mit der Sucht ist nur ein Nebenprodukt, dass aber Spieler und Schiris mit Geldproblemen zum "eingreifen" provoziert.
    Selbst die "Bundeswehr" wäre weniger problematisch, wenn man das janz nüchtern sieht.


    Und ja kleinerer Partner war schon mal ein Wettanbieter, ooch das fand ick schon "unschön".

    7.9.96 Union:Energie= 0:4-Ick kam, Ick sah, ick war valiebt!
    Mir ejal wie Ihr meine Tante nennt. Ick nenn se Hertha!
    Berlin, Berlin Eisern Berlin!

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  • Mein Unterschied ist, Bier Fleisch und Zucker sind zum verzehren da.
    Und hat alles nix mit Fußball zu tun.
    Beim Wetten jeht es darum Fußballergebnisse, richtig zu tippen, so liegt für mich nah das es Menschen jibt, die an Ergebnissen rumpfuschen wollen.
    Das mit der Sucht ist nur ein Nebenprodukt, dass aber Spieler und Schiris mit Geldproblemen zum "eingreifen" provoziert.
    Selbst die "Bundeswehr" wäre weniger problematisch, wenn man das janz nüchtern sieht.


    Die Argumente sind aber ganz schön weit her geholt...

  • Der Mensch soll vor allen Unglück bewahrt werden, der Staat möge das bitte tun. Alkohol , Wetten etc. sind dann weg und wir suchen neue Sponsoren. Ach ja die bösen Manipulatoren von VW wollen wir bestimmt auch nicht, aber die Verringern schon von allein ihr Engagement . Was bleibt eigentlich noch ? Vor allen sollten wir hoffen das es wirtschaftlich noch so weiter geht, sonst ist die Diskussion schnell beendet.

    Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.

  • Sind denn Sportwetten-Anbieter wirklich so neu bei Union


    Was ändert Deine Frage an Pro- und Kontra-Argumenten in dieser Frage? Sprich, wie hilfreich ist Dein Einwand bei der Beantwortung der Frage,
    ob es Grenzen bei der Auswahl von Sponsoren geben sollte :nixweiss:


    Die Kritik kann hilfreich sein


    Genau. Mit Betonung auf "kann". Eine Kritik ist für mich erstmal nur eine in den Raum gestellte Meinung. Wieviel von dieser Meinung zutreffend bzw. relevant ist oder halt nicht, kann der Kritisierte ja selbst reflektieren und dementsprechend handeln. Empfindet der Kritisierte die Kritik als substanzlos und unberechtigt, verwirft er sie und macht so weiter wie bisher. ;)

    • Offizieller Beitrag

    Denn wenn man mal kurz überlegt, wofür Sport steht und was er jungen Menschen vermitteln sollte, beißt sich da die Katze doch irgendwo in den Schwanz. Ich sehe da in vielen Bereichen eine mittlerweile unerträgliche Doppelmoral und desaströse Vorbildwirkung in der Darstellung von Sportvereinen, die sich in einem professionellen Bereich bewegen.


    Mein Unterschied ist, Bier Fleisch und Zucker sind zum verzehren da.
    Und hat alles nix mit Fußball zu tun.


    Ihr sitzt hier m.E. einem Irrtum auf. Den werbenden Firmen sind die Vereine und der Fußball erst mal egal (die vielen kleinen und mittleren Sponsoren, denen Union Herzensangelegenheit ist, mal ausgenommen, um die gehts hier ja auch nicht).
    Diese Firmen bewerben Zielgruppen im Stadion, uns. Und wir trinken in der Mehrheit eben Bier, hauen uns mal einen ordentlichen Klumpen Fleisch auf den Grill, fahren Autos, bauen Häuser, lassen diese finanzieren und ja, etliche schließen Sportwetten ab.


    Und schon hat das alles was mit Fußball zu tun.

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  • Schuldijung Kollega, ick bin nun mal nicht aus Syrien oder der Türkei. :P


    @ Jabo Hast du meinen Punkt nicht verstanden, alle anderen Produkte sorgen nicht für Spielbetrug.
    Es sei denn es kommt morgen raus Audi sorgte durch "Nachhilfe" für ein erfolgreiches Abschneiden von Ingo.
    Das ist selbst mir noch zu weit hergeholt. Die Verflechtungen sind aber längst, da rb ist da nur wo es am offensichtlichsten ist mit "Mannschaften" in Ösiland und DEU.


    Ob die Wettanbieter janz saubere Mittelsmänner sind, die mit Betrug nix zu tun haben, ist mir ejal. Alleine das es sein könnte, reicht mir, um die Finger davon zu lassen.
    Da ist ein Nahrungergänzungshersteller schon ne andere Jeschichte, solange der nicht Menschen verjiftet.

    7.9.96 Union:Energie= 0:4-Ick kam, Ick sah, ick war valiebt!
    Mir ejal wie Ihr meine Tante nennt. Ick nenn se Hertha!
    Berlin, Berlin Eisern Berlin!

  • Ihr sitzt hier m.E. einem Irrtum auf. Den werbenden Firmen sind die Vereine und der Fußball erst mal egal (die vielen kleinen und mittleren Sponsoren, denen Union Herzensangelegenheit ist, mal ausgenommen, um die gehts hier ja auch nicht).
    Diese Firmen bewerben Zielgruppen im Stadion, uns. Und wir trinken in der Mehrheit eben Bier, hauen uns mal einen ordentlichen Klumpen Fleisch auf den Grill, fahren Autos, bauen Häuser, lassen diese finanzieren und ja, etliche schließen Sportwetten ab.


    Eben 'Jabo', eben. Du siehst also keinen Zusammenhang zwischen dem Bewerben von Zielgruppen und steigenden Zahlen von Suchtkranken? Die Frage ist für mich ja gerade die, ob wir als Fussballverein mit spezieller Historie uns zum Handlanger solcher Firmen machen sollten :nixweiss:



    Eine typisch deutsche Diskussion.


    Das ist Quatsch Maler. Solche Dinge werden durchaus auch in anderen Ländern diskutiert.

  • Der Mensch soll vor allen Unglück bewahrt werden, der Staat möge das bitte tun. Alkohol , Wetten etc.


    Mmhh, na gut, meine Meinung ist das nicht gerade, aber ich denke, deine wohl auch nicht.
    Nichtsdestotrotz sind wir ein Souverän im Staat - eigener Verein, eigene Meinung, eigener Wille, eigener Plan.
    Wir könnten in gewissen Belangen eigene Botschaften nach außen tragen, oder wir könnten - wie alle anderen - einfach der Kohle hinterherlaufen, egal wer den Geldkoffer in der Hand hält.
    Bis zum nächsten Schritt ist es nicht mehr weit...

  • Vielleicht hat MM gar nicht so unrecht, Wetten scheint in Asien und bei den Engländern länger "beliebt" zu sein, ist also so "undeutsch" wie der Fußball an sich. :wurst:

    7.9.96 Union:Energie= 0:4-Ick kam, Ick sah, ick war valiebt!
    Mir ejal wie Ihr meine Tante nennt. Ick nenn se Hertha!
    Berlin, Berlin Eisern Berlin!

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