Beiträge von Zeljo

    Aus meiner Sicht ist auch in der Stadt noch sehr viel Potential - Union ist im Westen weitgehend unsichtbar. Man bekommt im Stadtbild in Mitte schlicht nicht mit, dass ein Fußballspiel in der Stadt bevorsteht. Ich komme in der Regel über Hauptbahnhof oder Bahnhof Zoo rein und sehe dort selten andere Rot-Weiße. Gelegentlich wird man gefragt, ob Union heute spielt und gegen wen. Natürlich sind bei der Hertha 2x bis 3x so viele, die sich auch im Stadtbild soweit zerstreuen, dass auch Nicht-Fußballinteressierte mitbekommen, dass da irgendein Spiel sein müsste, das fängt dann aber eben auch schon 10 oder 15 km vom Oly entfernt an. Das liegt nicht nur daran, dass es mehr Fans sind, sondern sie sind auch in der Stadt breiter gestreut.


    Man muss jetzt - gerade wenn der Aufstieg gelingen sollte - aufpassen, dass man nicht Potential verliert in Form von Leuten, die mal ins Stadion wollen und schlicht keine Karte bekommen. Wenn jemand ein paar Mal mit der Absicht des Stadionbesuchs scheitert, verliert er ggf. das Interesse, was auch nicht unbedingt verwerflich ist, da ihm ja gerade das Besondere, womit er angefixt werden könnte, dadurch entgeht. Die meisten potentiellen Interessenten, die sich in der Bundesliga mal an die Alte Försterei verlaufen würden, wissen ja derzeit noch nicht, was sie verpassen. Und jeder von uns hat mal mit seinem ersten Stadionbesuch angefangen - das ist eben gerade das, wo der Funke (hoffentlich) überspringt, und für diese zukünftigen Fans muss Platz sein. Allerdings darf auch nicht zu viel Platz sein, weil die Neuzugänge ja im Sinne der aktuellen Fankultur sozialisiert werden sollen und bitte nicht mit 5.000 Neu-Eventies ihre eigenen Regeln einführen. Eine sukzessive Kapazitätszunahme während des Ausbaus wäre also für die Besucherstruktur aus meiner Sicht das Beste.


    Die Hertha hat durch das überdimensionierte Stadion außerdem noch das Problem, dass man sich die Entscheidung über den Stadionbesuch bis zum Spieltag vorbehalten kann, da man sich allenfalls gegen Bayern und Dortmund frühzeitig ein Ticket sichern muss. Wenn es dann zu kalt / zu warm / zu sonstwas ist, bleiben viele Leute fort, die noch längere Zeit vor dem Spiel einen Stadionbesuch in Erwägung gezogen hatten. In einem kleineren Stadion sichern sie sich rechtzeitig ihr Ticket und sind, wenn sie es dann schon mal haben, dann auch dabei, um es nicht verfallen zu lassen. Das bedeutet, dass die Stadiongröße zum Fanpotential passen muss, damit eben die Entscheidung über den Kartenkauf nicht bis zum Spieltag aufgeschoben werden kann. Dadurch entgehen sicherlich auch einige Einnahmen.


    Derzeit ist es bei uns demgegenüber schon etwas zu eng mit den verfügbaren Tageskarten und ein bisschen mehr Spielraum wäre nicht schlecht; ob wir aber jetzt schon so weit sind, dass ein Stadion mit Kapazität >30.000 angemessen wäre, wage ich zu bezweifeln. Wenn ich im Aufstiegsfall bei einer guten Fee einen Wunsch in Bezug auf das Stadion frei hätte, würde ich mir jedenfalls nicht wünschen, dass wir sofort so viele zusätzliche Plätze haben. Das tut der Fanstruktur nicht gut.

    Wobei Martin Kind jetzt auch 75 wird und vielleicht langsam mal überlegen sollte, ob er sich das in dem Alter noch antut - andererseits sieht man an dem 7 Jahre älteren Herrn Kühne beim HSV, dass der auch noch lange nicht die Nase voll hat von dem Kampf um mehr Anteile und Macht. Bleibt beim "großen" HSV nur zu hoffen, dass man sich an das Mitgliedervotum hält und Kühne nicht mehr Anteile verschafft. Beim "kleinen" HSV hoffe ich einfach, dass Herr Kind nach dem heftigen Gegenwind aus Mitgliederschaft und Fanszene sich (von mir aus auch beleidigt) zurückzieht. Der ist dort gerade nach dieser klaren Abstimmung gegen ihn und seine Ideen verbrannt und sollte langsam einsehen, dass die Menschen, die den Verein ausmachen, ihn und seine Holzhammermethode nicht haben wollen.

    Tippe auf Sieg - schon weil man den "Unfall" aus Heidenheim ausgleichen muss. Ich denke, dass das Trainerteam daraus und auch aus dem nicht ganz so optimalen Verlauf gegen Ingolstadt die richtigen Schlüsse zieht und wir eine gut aufgestellte Mannschaft sehen, die sich gegen Paderborn durchsetzt.

    Ich glaube nicht, dass es um "unter sich bleiben" geht - entscheidend ist, dass "alte Derbys" nicht auseinandergerissen werden. Wenn man jetzt beispielsweise der RL Nordost noch Hessen mit dazupacken würde, würde wahrscheinlich keiner meckern, wenn Kickers Offenbach auch mitspielen darf - es ist allerdings aus historischen Gründen jedes Ostduell interessant, selbst wenn es Dynamo gegen Hansa Rostock ist, und die Ligenstruktur sollte das schon berücksichtigen, dass die Fans Derbys wollen. Frag mal in Erfurt nach, wie sie ihre nahezu Ostderby-freie Zeit fanden...

    Angesichts dessen finde ich bei dem aktuellen Fan-Vorschlag auch kritisch, dass BaWü und R-P getrennt werden. Ich habe ja immer ein bisschen die Waldhof-Brille auf, und wenn man Punktspiele in Burghausen und Unterhaching absolvieren muss, während die Kaiserslauterer nicht in derselben Liga spielen würden, ist das unglücklich. Man hätte sonst nahegelegene Spiele in Worms, Pirmasens etc., zumindest erstere bringen auch selbst ein paar Leute mit, während man das bei den Südbayern vergessen kann, dass die in Mannheim einen vernünftigen Gästemob zusammenkriegen. Der Waldhof würde dabei also eher Nachteile haben.


    Eine bessere Lösung habe ich allerdings auch nicht...

    es wird so oder so schlimm. für mich zu 100%. weil, wie ja auch schon andere angemerkt haben, der elektrisierende augenblick der emotionen bei einem tor zu oft mit einer viereckigen handbewegung des manns (oder frau) in schwarz, gelb, pink oder was auch immer zunichte gemacht wird. oder man erst gar nicht jubelt, sondern bei jedem tor erstmal sekundenlang nur zum schiri schaut, was der so von dem tor hält.

    und mal ehrlich, eine schöne bierdusche, die "vor freude" erst minuten später in die menge fliegt, finde ich dann auch nicht mehr so prall.

    Das ist auch mein Hauptproblem - die Emotionen, die bei einem Tor "rausbrechen", kommen eigentlich nur noch stückweise, damit man nicht zu früh jubelt. Wenn dann das Ergebnis des Videobeweises kommuniziert wird, gibt es einfach nicht mehr diese emotionale Entladung wie "früher".


    Auch hier werden wir es aber wieder erleben, dass eine Generation nachrückt, die es nicht anders kennt (wenn es sich nicht gerade um solche Fans handelt, die sich auch Kicks in den Niederungen der Ligen live anschauen). Ich selbst wurde vor ca. 15 Jahren für Rugby League angefixt und kenne die Sportart nur so, dass häufig ein Try zunächst noch einem Videobeweis unterzogen wird. Da starrt man eine ganze Weile auf die Anzeigentafel, auf der sich das Logo der Liga um die eigene Achse dreht, und irgendwann steht dort "Try" oder "No Try". Erst dann kommt ein richtiger Jubel (oder halt keiner). Wer League noch anders kannte, wird genauso schimpfen wie wir gerade; für mich bedeutet es einfach nur, dass ich League von vornherein etwas weniger emotional erlebe als die alten Haudegen. Es fühlt sich aber nicht verkehrt an, weil es für mich "schon immer" so war.


    Das bedeutet keinesfalls, dass ich sagen möchte, dass das mit dem Videobeweis schon so ok ist, aber wir, die es noch anders kennen, werden irgendwann aussterben...

    Als „normaler“ Eintrachtfan muss man doch „durchdrehen“ beim Beobachten der eigenen Fans .

    Tut man auch. Im Moment herrscht ziemlich die Sorge, dass man nicht zum Auswärtsspiel darf - wobei man sich daran festhält, dass die Kölner letztes Jahr wohl noch üblere Aktionen gebracht haben und keine Sperre verhängt wurde. Legt man gleiche Maßstäbe an, könnte das noch ein allerletztes Mal gutgegangen sein.

    Bayern-Fans mal wieder unterirdisch - sorry, aber wenn ich bei 1-2 Rückstand zwei Tore brauche, kann man doch nicht fünf Minuten denselben Song runternuddeln.... und dass der lauteste "Schlachtruf" unter diesem Umständen "gegen alle Stadionverbote!" lautet, kann ja wohl auch nicht wahr sein...

    Richtig! Da hätte jetzt definitiv das mit der Schwester kommen müssen, oder irgendwas vom wunderschönen Köpenick.

    Wieviel Glashaus geht eigentlich?

    Glaub mir, das ist kein Glashaus, da sind allenfalls ein paar Glasfenster... Der "Support" der Bayern-Südkurve ist dermaßen vom Spielgeschehen entkoppelt, wenn Du nur auf die Fankurve schauend ein Spiel verfolgst, kannst Du aus deren Verhalten null ablesen, wie es für deren Mannschaft läuft. Ich will auch gar keine Diskussion lostreten, was man bei uns besser machen könnte; wollte nur festhalten, dass mich die Bayern-Fans mal wieder ziemlich enttäuscht haben, dass sie selbst bei so einem Spiel einfach nur das Songbook abarbeiten. Du hast bei irgendwelchen "Tempo-Gegenstößen" der Bayern zwar das Raunen aus dem Publikum gehört, aber gleichzeitig feststellen können, dass das bereits zuvor angestimmte "lala" gleichlaut blieb. Heißt also, die Reaktion auf das Spielgeschehen kam von den drei anderen Tribünen, und die können nicht supporten und tun es auch nicht. Die Südkurve zieht demgegenüber ihr Ding durch, ohne sich vom Spielverlauf stören zu lassen, und diese schlechte Unterstützung hat der FC Bayern nicht verdient.

    Bayern-Fans mal wieder unterirdisch - sorry, aber wenn ich bei 1-2 Rückstand zwei Tore brauche, kann man doch nicht fünf Minuten denselben Song runternuddeln.... und dass der lauteste "Schlachtruf" unter diesem Umständen "gegen alle Stadionverbote!" lautet, kann ja wohl auch nicht wahr sein...

    unionkrause: Das ist ja eines der harmlosen Videos... da gibt's noch ganz andere, wo die Leute wirklich krachend scheitern... letztlich ist es aber nur eine Frage der Einstellung dazu und der Zubereitung. Wir haben mal mit 2 Personen so eine Büchse verzehrt - Quintessenz war zwar, dass wir das nicht nochmals haben müssen, aber warum die Leute da teilweise so ein Theater drum machen, konnten wir danach nicht mehr nachvollziehen.