Beiträge von Zeljo

    Tja, man kann trefflich drüber streiten, ob die Anforderungen an die Stadien je nach Ligazugehörigkeit angemessen sind - das sehen wir ja auch schon bei dem völlig unnützen Ausbau in Wiesbaden. Ich sehe nicht, warum die Grotenburg-Kampfbahn, die letzte Saison Gäste wie RW Essen, Alemannia Aachen , WSV und RW Oberhausen zu sehen bekam, für Sonnenhof Großaspach und Unterhaching höheren Anforderungen genügen muss... Richtlinien schön und gut, aber man sollte mit Ausnahmegenehmigungen aus meiner Sicht großzügiger sein (und wenn die Statuten das so nicht hergeben, die Statuten entsprechend ändern). Wenn Uerdingen gegen Kaiserslautern, den KSC oder 1860 spielt, mag das mit dem größeren Stadion ja noch sinnvoll sein; aber bei Gegnern mit weniger Risikopotential wäre es schon fair, wenn die Krefelder nicht bis 2020 ausnahmslos zu Auswärtsheimspielen verdammt sind. Bei allem Groll, den ich als Waldhof-Sympathisant noch habe (Grund hier - das hat man m. E. nur wieder umgeschmissen, weil sonst der Waldhof Nutznießer gewesen wäre), aber solche Heimatlosigkeit ist (wie wir sehr gut wissen) immer Murks...


    Weiterer Lesestoff hier.

    Habe ich auch nicht behauptet. Es gibt einen Reaktionszwang, aber der Verein hat sicher nicht deshalb so reagiert. Man muss eben nur wirklich aufpassen, dass die Schwelle, worauf man alles reagieren muss, nicht irgendwann zu niedrig liegt. Sonst führt irgendwann eine Nichtreaktion zum Umkehrschluss und Du kommst aus dem Reagieren gar nicht mehr raus....

    Da sprichst Du einen ganz wesentlichen Punkt an, der in dieser Gesellschaft aus meiner Sicht eine erschreckende Entwicklung nimmt.


    Bevor ich mit diesem Beitrag in eine falsche Schublade gesteckt werde, vorab der vorsorgliche Disclaimer: Der Verein hat sehr gut und angemessen reagiert. Mich stört aber, dass es in solchen Fällen einen "Reaktionszwang" gibt.


    Der Verlauf ist doch ungefähr so: Irgendjemand (m / w / d....) haut irgendeinen Tweet raus mit Bezug zum Verein und einem inakzeptablen Fehlverhalten (kann jeder für sich selbst definieren, wo das beginnt). Dann hat der Verein doch faktisch gefühlte 2 Minuten und 37 Sekunden Zeit, sich davon mindestens genauso öffentlichkeitswirksam zu distanzieren. Tut er es nicht, ist die "Sanktion" für dieses Versäumnis die Unterstellung, dass man den Inhalt akzeptiere / sich damit identifiziere. Geht's noch? Warum erwartet diese Gesellschaft, dass man öffentlichkeitswirksam über jedes Stöckchen springt, was in den sozialen Medien hingehalten wird? Muss der Verein auch reagieren, wenn jemand mit Union-Avatar dazu aufruft, eine bestimmte politische Partei zu wählen (hier differenzieren wir bestimmt, richtig? Bei den Grünen wär's sicher ok, geht's Richtung Blauton muss man sich schnell distanzieren). Was ist, wenn einer, der sonst häufiger was zu Union schreibt, in einem Tweet sagt, dass er die Trump'sche Mauer zu Mexiko gut findet - muss der Verein dann dazu Stellung nehmen, dass er das nicht begrüßt?


    Versteht mich nicht falsch: Bei solchen Tweets schulterzuckend zuschauen und laufen lassen, ohne demjenigen zu verstehen zu geben, wie weit er neben der Spur läuft, ist definitiv die falsche Herangehensweise. Wenn hier der konkrete Veranlasser unserer Diskussion Vereinsmitglied sein sollte, gehört er ausgeschlossen; hat er eine Dauerkarte, gehört sie ihm entzogen. Aber der wichtigste Bereich ist offenbar die Reaktion auf Twitter. Wir haben es hier (wie auch in Chemnitz gerade) mit einer Virtualisierung des Problems zu tun. Motto: "Ich habe was gegen Antisemitismus getan, denn ich habe im Forum geschrieben, dass ich das verurteile und zwei Mann, die man anders verstehen konnte, auch deutlich gesagt, dass sie doof sind!" Doch davon, dass wir hier mit 100 Mann sagen, wie ekelerregend der Tweet war, wird kein Antisemit zum normalen Menschen. Und dennoch müssen viele reagieren, um sich nicht nachsagen zu lassen, dass sie derartiges Verhalten akzeptieren.


    Ich sehe die Aufgabe des Vereins und von uns als Fanszene eher deutlich im vorgelagerten Bereich. Wir müssen uns vielmehr überlegen, wie man solche Tendenzen im Keim erstickt; wie wir jungen Leuten vermitteln dass es nicht "cool" ist, im Internet so rumzuprollen; wie wir dafür sensibilisieren, dass solche Postings, selbst wenn sie einfach nur der Provokation dienten, Gefühle verletzen. Ggf. sollte man mal konstruktiv Ideen bündeln, ob man im Bereich der Jugendarbeit / sozialen Arbeit gerade auch für den Verein weitere Handlungsmöglichkeiten sieht, mit denen man auch auf junge Fans Einfluss nehmen kann, die Gefahr laufen, für menschenverachtende Tendenzen ansprechbar zu sein. Dann hätten wir wirklich etwas getan.

    In der neuen U.N.V.E.U.-Ausgabe beantwortet er interessanterweise die Frage nach seinem Lieblingsclub mit "Union Berlin und Hannover 96". Gefällt mir einerseits (insbesondere wenn man mit der Mehrzahl seiner Kollegen vergleicht, die sicherheitshalber eher sowas wie FC Barcelona oder Juve anführen), andererseits bin ich mir etwas unschlüssig, was ich nach so kurzer Zeit davon halten soll.... er ist zwar gebürtiger Berliner, aber dass er - auch in den Jahren bei der Hertha - schon immer für Union gewesen wäre, wage ich zu bezweifeln... Im Ergebnis ist mir das aber sehr sympathisch, dass er diese Identifikation zeigt.

    Hab in der Waldseite was von dem Gehüpfe in Kiel und Duisburg jelesen, hat das was mit den kleenen Zetteln zu tun gehabt die da verteilt wurden (hab keinen abbekommen .:taschentuch:

    Das Gehüpfe war (wie gestern) bei "Eisen Union, Eisern Union, erster FC Union Berlin, Schalalalalalalalala…..". Das, was in Kiel auf den Zetteln stand, wurde - jedenfalls dort wo ich stand - nicht angestimmt.

    Das "wir steigen auf und Ihr steigt ab" ist mir auch sauer aufgestoßen - hat mich aber gefreut, dass es von nicht allzu vielen aufgegriffen wurde und nicht etwa das ganze Stadion das gerufen hat.


    Highlight war eher, dass wir ohne Gegentor dem Morgengrauen entgegen gezogen sind.... 8)

    Mané zeigt gute Ansätze, aber geht mir teilweise noch etwas zu hektisch vor und hat zu oft Ballverluste zu vertreten. Ich habe aber die Hoffnung, dass das mit der Zeit besser wird und wir sollten ihm derzeit noch eine gewisse Eingewöhnungsphase zugestehen - enormes Potential hat er auf alle Fälle!