Alles anzeigenLassen wir Fakten sprechen - oder zumindest die Mathematik. Ich habe mal Excel gefragt und die Verteilung der Gewinn-Anzahlen mittels Zufallszahlen (anstelle der Verlosung - sollte aber das gleiche Ergebnis bringen) ermittelt.
Dabei bin ich von folgenden (vereinfachenden) Annahmen ausgegangen:
- die Verlosung wird bei 16 Heimspielen durchgeführt
- es stehen immer 5.500 Tickets zur Verfügung (Sitz- und Stehplatzverteilung wurde nicht berücksichtigt)
- es nehmen immer (die gleichen) 15.000 Mitglieder an der Verlosung teil, und zwar an jeder Verlosung (bei geschätzt ca. 19.000 Mitgliedern ohne Dauerkarte)
- die Verlosung erfolgt durchgehend per Zufall ohne "korrigierenden" Eingriff
Das Ergebnis (siehe Grafik 1):
- Es ist nahezu ausgeschlossen, dass jemand 16 Mal gewinnt. Das wäre dann wohl wie ein 6er im Lotto. In meiner Zufallsziehung war das Maximum 13 von 16 Karten - 7 Leute hatten dieses Glück.
- Hingegen bleibt etwa jeder 1000. (bei mir 12 Leute) gänzlich ohne Ticket. Jeder 200. bekommt nur einmal ein Ticket.
- Der Großteil der Leute (80%) bekommt zwischen 4 und 8 Tickets
Für mich persönlich ergibt sich daraus folgende Schlussfolgerung: Bei nur 16 Heimspielen in dieser Saison gleichen sich Glück und Pech nicht ausreichend zwischen den Mitgliedern aus. Das wäre wohl erst nach mehreren Saisons der Fall und so lange werden wir das wahrscheinlich nicht machen. Wenn ich an die 12 Leute denke, die in meiner Beispielrechnung jedes Mal teilnehmen und hoffen, nun doch endlich mal dabei zu sein und tatsächlich 16 Mal leer ausgehen, macht mich das ziemlich betroffen. In meiner Beispielrechnung stehen 475 Mitgliedern, die nur 0 bis 2 Mal ins Stadion dürfen (obwohl sie jedes Mal an der Verlosung teilnehmen), 452 Mitglieder gegenüber, die dank Losglück 10 bis 13 Spiele besuchen können.
Mit diesem Wissen sollte die Vereinsführung m.E. korrigierend in die Verlosung eingreifen, Vorschläge wurden ja gemacht. Ich persönlich fände folgendes am sinnvollsten (obwohl es natürlich auch recht mathematisch/kompliziert ist).
Die Verlosung der Tickets erfolgt (wie bei mir in Excel) an Hand von Zufallszahlen zwischen 0 und 1 (z.B. bekommt dann jemand die 0,274906222). Diese Zufallszahl wird addiert mit Anzahl Nieten / Anzahl Teilnahmen x 10. Bei jemandem, der bisher 5 Mal teilgenommen hat und nur einmal gewonnen (also 4 Nieten) hat, wäre das also Zufallszahl + 8. Bei jemandem, der bisher bei 5 Teilnahmen 4 Mal gewonnen hat, wäre das Zufallszahl + 2. Somit würden bei jeder Verlosung automatisch diejenigen gewinnen, die bisher die geringste Erfolgsquote haben. Zwischen Mitgliedern mit gleicher oder sehr ähnlicher Quote gibt dann die Zufallszahl den Ausschlag. Gespeichert werden muss für die nächste Verlosung für jedes Mitglied nur die bisherige Anzahl der Teilnahmen und die Anzahl der Nieten.
Formel:Loswert = Zufallszahl (zwischen 0 und 1) + (Anzahl Nieten / Anzahl Teilnahmen * 10)
Die 5.500 höchsten Loswerte gewinnen dann jeweils ein Ticket. Das ließe sich dann auch bei der Berücksichtigung der Lostrennung von Sitz- und Stehplätzen problemlos umsetzen. Dann müsste die Rangfolge für Sitz- und Stehplätze einfach getrennt gebildet werden - der Rest bleibt gleich.
Im Gegensatz zum Losverfahren, geht hier mit höchster Sicherheit niemand, der öfter teilnimmt, leer aus. Auch dieses Beispiel habe ich mal in Excel umgesetzt und alle Mitglieder erhalten hier ausnahmslos zwischen 5 und 7 Tickets, der überwiegende Anteil (83%) genau sechs. Zu sehen auch in Grafik 2.
Alles was ich (man) brauche, um die nächste Verlosung für das Bremen-Spiel durchzuführen, ist ein Excel-Export aller an der Verlosung teilnehmenden Mitgliedsnummern plus die beiden Zahlen "bisherige Teilnahmen" und "bisherige Nieten". Es würde dann mit großer Sicherheit niemand die dritte Niete in Folge ziehen (allerdings gehen diejenigen, die bisher zwei Mal Glück hatten, fast genauso sicher erstmal leer aus) ...
Erste Grafik: Aktuelle Verteilung
Zweite Grafik: Optimierte Verteilung
Könnte man problemlos auch auf die heutige Situation ummünzen. Gibt schon Möglichkeiten, die Verlosung fair zu gestalten. Will bloß keiner, weil is ja eh ausverkauft…