Abschaffung von Union Zwee sinnvoll?

  • AFTV empfange ich nicht. Aber Berliner Zeitung sowie Union-hp kann ich lesen.
    Ich bin der Meinung, es irgendwo noch deutlicher formuliert gelesen zu haben, aber wenn der aktuelle Regionalligabetrieb keine ausreichende Spielpraxis für die vom Verein erwählten Jungprofis (die BlZ nennt 3 Namen) liefert (weil diese auf der Bank der ersten Mannschaft sitzen, statt zeitgleich in der zweiten aufzulaufen)

    Zitat

    Regelmäßige Spielzeit ist beim Übergang vom Jugend- in den Männerbereich durch nichts zu ersetzen. Da die U23 diesen Aspekt für die besten Spieler immer weniger gewährleisten kann, stehen organisatorischer und finanzieller Aufwand für deren Spiel- und Trainingsbetrieb nicht mehr in einem vertretbaren Verhältnis zum Nutzen.

    ,
    hiesse das im Umkehrschluss auch, dass die in Abwesenheit der Jungprofis erspielte Spielpraxis in der RL, für den Verein völlig unerheblich ist und keinen Wert ansich darstellt. Einzige Funktion jener in der RL aktiven Spieler war es, eine auflauffähige Mannschaft sicherzustellen. Die Funktion wird hinfällig, die Spieler verlassen, wie es auch angekündigt wird, den Verein:

    Zitat

    Union will über das Jahr verteilt 14 bis 16 Begegnungen organisieren, die nicht mit den Terminen der Lizenzmannschaft kollidieren. In diesen Spielen sollen dann Talente und Profis Spielpraxis bekommen, die Andreev und Cheftrainer Norbert Düwel auswählen. Für wenige Toptalente soll sich die Situation also verbessern.


    -- Unter dem Titel Future Team, wie er in Sachsen verwendet wird, lassen sich die Profis ganz sicher nicht zusammenfassen. --


    Aber du hast recht kibi, das hatte ich zuvor vernachlässigt: ein Team im Verein gibt es immer, dass das Nachwuchsteam ist. In unserem Fall wäre es dann die U19. Dann treten halt die unter dem Titel Future Team an. :)


    Edit ist heut ganz schön verschachtelt :D

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  • Auch in einem Fußballverein gibt es die Notwendigkeit sein Konzept und seine Prozesse ständig zu hinterfragen. Das letzte Nachwuchskonzeptpapier des 1. FC Union stammt aus dem Jahre 2012, als das Führen einer zweiten Mannschaft im DFL-Bereich noch verpflichtend war. Wenn nun die zweite Mannschaft für den Übergangsbereich zwischen Jugend- und Herrenfußball als nicht mehr geeignet erscheint, möchte man die Entscheidung des Präsidiums respektieren.


    Die Formulierung „auf Empfehlung der Leitung des Nachwuchsleistungszentrums“ (Quelle: Union-Website) klingt in diesem Zusammenhang einleuchtend. Es muss doch aber sehr verwundern, dass der sportlich strategische Mann im Verein – Norbert Düwel – keine Aktie an dieser Entscheidung haben soll. Ein Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) funktioniert nicht autark. Es muss eingebettet sein in die ganzheitlichen Überlegungen der sportlichen Leitung der Profimannschaft.


    Generell muss man konstatieren, dass der Zeitpunkt für solch eine Entscheidung auch durch verschiedene aktuelle Faktoren begünstigt wird:


    1) Norbert Düwel hat bereits diese Saison insgesamt sieben Testspiele unter der Woche anberaumt (ohne Sommer- und Winterpause). Insofern erinnern die derzeitigen Überlegungen auch an seine Handschrift. Und wenn er mit Robert Jaspert nur noch über Dritte kommuniziert hat, wie der Chefredakteur der FuWo Horst Bläsig kürzlich in einem Kommentar anmerkte, dann könnte auch etwas Grundsätzliches in der Zusammenarbeit und bezüglich der Vorstellungen über Fußball nicht gepasst haben. Auch Zitate von Robert Jaspert nach dieser Entscheidung deuten darauf hin.


    2) Infrastrukturell war diese U23 nie gut aufgestellt. Trainiert wurde nicht auf den guten Trainingsplätzen an der Alten Försterei, sondern am Bruno-Bürgel-Weg. Gespielt wurde zuletzt vor allem im Hans-Zoschke-Stadion. Der Rasen glich oft einem Kartoffelacker. Ausbildungsinhalte ließen sich da schwerlich umsetzen.


    3) Der 96er Jahrgang, der nun zur nächsten Saison in die U23 gestoßen wäre, war mit Verlaub nie ein „Sahnejahrgang“. Die Wahrscheinlichkeit, dass Spieler dieses Jahrgangs Profifußballer werden, ist nicht sehr groß. Spieler um die es jetzt geht wie Klockzien, Dülek, Boateng und Stettin sind alle erst zur A-Jugend zum Verein von größtenteils unterklassigen Mannschaften hinzugestoßen. Sie haben im Prinzip keine ganzheitliche Ausbildung bei uns genossen. Es wäre purer Zufall, wenn es einer dieser Spieler schafft.


    4) Das NLZ-Budget ist in den letzten Jahren wohl vor allem deshalb gestiegen, weil die zweite Mannschaft immer teurer wurde. Sinnvoll erscheint es jedoch die Pyramide einmal umzudrehen, und vor allem dort viel Geld zu investieren, wo die Spieler ausgebildet und Grundlagen geschaffen werden, insbesondere im D-Jugendbereich.


    Die Entscheidung ist unter diesen Rahmenbedingungen kurzfristig nachvollziehbar. Ob es die strategisch richtige Entscheidung war, wird im Nachhinein schwer nachzuweisen sein. Der 1. FC Union führt seit 2001 ein NLZ und kann am Ende mit dem Output nicht zufrieden sein. In den letzten 10 Jahren hat der Verein keinen Bundesligaspieler hervorgebracht. Der letzte Spieler, der Bundesliga gespielt hat und bei uns den Übergang zum Herrenbereich noch miterlebt hat, war Roman Prokoph, Jahrgang 1985. Trybull und Hochscheidt haben immerhin mal Bundesligaluft geschnuppert, aber sie haben eben auch schon vor der A-Jugend unseren Verein verlassen und entsprechend keinen Mehrwert für uns gestiftet. Wir haben sicherlich einige Erfolge gefeiert. Ohne das Rückgrat Nachwuchs hätten wir in der Oberliga-Saison Probleme bekommen. Auch Glinker, Schulz, Ruprecht und Menz waren Garanten für den Wiederaufstieg in Liga 2. Und heute erfreuen uns Jopek und Skrzybski. Eroll kam erst zur letzten A-Jugend-Saison, aber auch er ist natürlich ein absoluter Lichtblick. Trotzdem kann man über die 14 Jahre gesehen, nicht zufrieden sein. Von daher finde ich es grundsätzlich auch OK, wenn man Dinge, zu denen man kürzlich noch gestanden hat, jetzt verändert. Hoffentlich ist eben diese Entscheidung nicht nur wegen des aktuellen Cheftrainers gefallen. Wir bewegen uns in einem Umfeld von Größen wie RB Leipzig, Hertha und Wolfsburg. Wir müssen im Nachwuchs schon andere Wege gehen. Vor allem aber brauchen wir endlich die Strukturen dafür. Da ist die zweite Mannsschaft fast sekundär (im wahrsten Sinne).


    Die Top-Talente trainieren auch bei anderen Vereinen mit der Profimannschaft. Die entscheidende Frage, die hier ja auch schon mehrfach diskutiert wurde, wird sein, ob Spiele mit Testspielcharakter wirklich die gleichen Spielsituationen simulieren, die am Ende im Profibereich gefragt sind. Ich bin da skeptisch. In der zweiten Liga steht das Gros der Mannschaften immer noch sehr tief. Das ist nicht die klassische Spielsituation, die man in Testspielen haben wird, wo die Mannschaften nicht eingespielt sind und sehr offensiv agieren werden. Der Verein geht mit diesem Schritt ein Risiko ein, da es für solche Überlegungen eigentlich kaum Erfahrungswerte gibt. Hinzu kommt, dass hier in Berlin und dem Umland von einem Radius von 200km sehr wenig hochklassige Teams unterwegs sind, mit denen es sich zu messen lohnt. Da hat ein Team im Ruhrgebiet völlig andere Voraussetzungen. Spiele gegen Sechst- und Siebtligisten, wie von Norbert Düwel schon des Öfteren praktiziert, kann wohl nicht die Lösung. Laut Lutz Munack gibt es genügend Anfragen. Wir werden es erleben und ich bin gespannt.


    Andere Vereine haben andere Voraussetzungen, haben Strukturen um die U23 herum geschaffen, die sie nicht ohne Weiteres aufgeben wollen. Vor allem haben viele Vereine einen Output auch aus der U23 heraus. Deshalb leisten sich immerhin 31 von 36 DFL-Vereinen auch weiterhin eine zweite Männermannschaft. Grundsätzlich ist eine Verjüngung an Spitzensportlern festzustellen. Früher hat man die U23 einmal eingeführt, weil es sogenannte „Spätentwickler“ gab. Auch das Thema Schule ist wie bei Steven Skrzybski ein Punkt. Unser einziges nennenswertes Positivbeispiel eines Spielers, der es aus der eigenen U23 heraus geschafft hat, war Christopher Quiring (mit Abstrichen auch Felix Below in unserer ersten RL-Saison nach dem Zweitligaabstieg). Chrisi war seinerzeit von Christian Beeck abgeschrieben. Auf die Frage, warum vom 90er Jahrgang niemand im Profikader ist bzw. wenigstens die Vorbereitung mitmacht, meinte er: „Da ist keiner dabei.“ Quiring kämpfte sich über das Training in der zweiten Mannschaft heran und empfahl sich durch einen Zufall bei Neuhaus. Das sind die wenigen Positivgeschichten, die man klar herausstellen kann. Inwiefern für einen Skrzybski oder Zejnullahu die Spielpraxis in der U23 für ihr jetziges Leistungsniveau förderlich oder gar hinderlich war. Darüber lässt sich trefflich streiten. Das Beste ist immer noch die Spieler so früh wie möglich auf hohem Niveau zu bringen. Das hat man bei Björn Jopek in seiner ersten Saison gesehen. Er bekam gleich von Beginn an regelmäßige Einsätze und konnte seine Zweitligatauglichkeit früh beweisen. „Regelmäßige Spielzeit ist beim Übergang vom Jugend- in den Männerbereich durch nichts zu ersetzen“ (Quelle: Union-Website). Wohl wahr.

  • Da kommt gerade so einiges zusammen: Linkin Park in meinem Stadion, meine Zweete weg. Vielleicht bin ich einfach zu alt geworden fürs Edelmetallbusiness bei meinem rostigen Verein. Schade drum. iSern.

  • 1) Norbert Düwel hat bereits diese Saison insgesamt sieben Testspiele unter der Woche anberaumt (ohne Sommer- und Winterpause). Insofern erinnern die derzeitigen Überlegungen auch an seine Handschrift. Und wenn er mit Robert Jaspert nur noch über Dritte kommuniziert hat, wie der Chefredakteur der FuWo Horst Bläsig kürzlich in einem Kommentar anmerkte, dann könnte auch etwas Grundsätzliches in der Zusammenarbeit und bezüglich der Vorstellungen über Fußball nicht gepasst haben. Auch Zitate von Robert Jaspert nach dieser Entscheidung deuten darauf hin.





    Zumindest dies habe ich bereits im Herbst des vergangenen Jahres sehr in der Materie stehenden Usern schon mitgeteilt...der Rest deiner Botschaft ist einfach mal unbedingt notwendig, danke Svenne!!!

    „Du kannst jeden belügen, aber nicht die Fans.

    Es war mir eine Ehre, danke für die Anerkennung.“


    Damir Kreilach

    Geht nicht, gibt´s nicht!

  • vielleicht setzt sich ja irgendwann beim dfb die idee einer nachwuchsbundesliga für u23/u21 teams, irgendwie analog zu dem in der ddr praktizierten, durch. wäre doch eine gute lösung, wie ich finde. eine spielstarke wettkampfliga.

    Ich würde gerne die Welt ändern, aber Gott gibt mir nicht den Quelltext.

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  • Also ich finds schade, dass eure Zwoote abgemeldet wird. War es doch für uns die einzige Chance, derzeit(jaaaaa auch die letzten Jahre) mal das einzig und echte Derby zu erleben und Emotionen zu erleben, die ansonsten nicht möglich sind. Allerdings ist es ja auch ein finanzielles Problem. Durch zeitgleiche Ansetzungen mit der Ersten kommen eben nur paar Hundert, und da muss der Verein einen Regionalliga Etat stemmen, der für die Erste locker zwei gute Verstärkungen bedeuten könnte. Wohin es die "arbeitslosen" Spieler dann zieht, tja, das weiss man erst, wenn sie irgendwo unterschrieben haben. Wenn da jemand auf die Idee kommt, denen BAK oder Viktoria zu empfehlen, also die sogenannten Dritten Kräfte, dann sollte man dran denken, dass genau denen immer schnell das Geld ausgeht. Tebe oder Türkyemspor lassen grüssen. Und Viktoria steuert ja auch auf die Oberliga zu. Ein Hollwitz wäre für uns natürlich eine Verstärkung,aber ich denke, als Käptn der U23 und 1000% Unioner wird er wohl eher woanders hingehen.Interessant fand ich den schnellen Stürmer,den 13er, komm nicht auf den Namen. Einige, die Sportsfreund Stuff bei uns ins Gespräch brachten, nun ja, seine Zeit ist vorbei,maximal Oberliga packt er noch.


    Sportliche Grüsse

  • Mal ne Frage zwischendurch: sind den die 2€ Mitgliedsbeitragerhöhung für den Nachwuchs auch für die zweete mit - sorry aber diese für den Unionnachwuchsargument is fùr mich langsam echt son Tränendrüsenargument und wenn wir 500000€ sparen sind doch die 24000€, also die 2€ mehr, die ja bei ca 12000 Mitgliedern zusammen kommen wirklich verzichtbar - wir werden immer teurer, langsam nervts X(

    Bitte widerlegt mich sachlich, sonst haltet einfach die Klappe !!!:opi:

    Und nervt mich Bitte nicht mit arroganten faktenlosen Überfliegerbehauptungen :hail

  • wenn wir 500000€ sparen sind doch die 24000€, also die 2€ mehr, die ja bei ca 12000 Mitgliedern zusammen kommen wirklich verzichtbar


    24.000€ pro Monat halte ich nun nicht unbedingt für verzichtbar. Oder wurde der Jahresbeitrag um 2€ erhöht? Macht zusammen mit den 500.000 schon fast 800k€ für den Nachwuchs.


    Gut angelegt, wie ich finde...

  • <p>Wieviel sind wir denn eigentlich inzwischen ???</p>


    <p>Allerdings is 24000x12 bei mir keine 800000 sondern 288000 - klar is ne Stange Geld aber wo bleiben die Ergebnisse - also theoretisch erwarte ich dann schon mindestens 2 Spieler ausm Nachwuchs pro Saison inner 1.

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    Einmal editiert, zuletzt von nurma_so ()

  • Und was ist jetzt mit den 500k, die DU ins Spiel gebracht hast? Vielleicht magst du noch mal nachrechnen.


    Davon mal abgesehen, wann wurden die Beiträge erhöht, dass du jetzt schon nach "Ergebnissen" rufst? War - glaube ich - letztes Jahr. Nachwuchsarbeit dauert ein klein wenig länger.

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  • Na war das nicht die Ersparnis ohne unsre Zweete - hab ich irgendwo gelesen

    Bitte widerlegt mich sachlich, sonst haltet einfach die Klappe !!!:opi:

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  • Aha, und wenn diese eingesparte Summe (ca. 500k€) in den Nachwuchs fliesst ergibt das - aufgerundet - zusammen mit den zusätzlichen Beiträgen (grob geschätzt 288k€) wieviel? ;)


    Wie gesagt, ne Menge Geld. Ich denke aber trotzdem, dass das auf längere(!) Sicht ne gute Investition ist :thumbup:

  • Also "Sparen" tun wir gar nix. Soweit ich das verstanden habe und eigentlich auch nur Sinn ergibt, werden durch die Auflösung/Abmeldung der U23 personelle, organisatorische und natürlich finanzielle Mittel frei. Diese Ressourcen werden nun einfach umverteilt an andere Stellen der Nachwuchsarbeit.


    Sprich, Etat bleibt der gleiche, er setzt sich nur anders zusammen bzw. wird anders verwendet. Da ist - richtigerweise - nix mit sparen :)

  • Na mal schaun wann wir in anderer Vereinen Nachwuchs plündern mit der Asche =O ,
    klar wirds nicht mehr Geld insgesammt aber gewisse Ausgaben fallen eben auch weg und wenn man die gesammte Kohle vorher und danach durch die Anzahl der Mitarbeiter teilt isses ja dann irgendwie schon mehr :whistling:

    Bitte widerlegt mich sachlich, sonst haltet einfach die Klappe !!!:opi:

    Und nervt mich Bitte nicht mit arroganten faktenlosen Überfliegerbehauptungen :hail

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