1. FC Heidenheim 1846 - 1. FC Union Berlin

  • Ich bin sehr verwundert über das Selbstbild bei vielen Unionern. DIESE Mannschaft ist aktuell eine Mannschaft die gegen den Abstieg spielen wird, auch mit Khedira und Knoche. Und aus meiner Sicht sollte wir da schnellstmöglich den Fokus umstellen. Wenn ich in Heidenheim höre, dass man nen Aufsteiger natürlich schlagen muss, bin ich schon verwundert. Entweder haben wir uns wirklich extrem schnell von einer gewissen Bescheidenheit verabschiedet ob der Höhenflüge der letzten Jahre oder wir wissen es echt nicht besser.

    Über Deines bin ich aber auch ein wenig verwundert.


    Saisonetat Heidenheim: 29 Millionen Euro - Saisonetat 1.FC Union Berlin: 192,5 Millionen Euro.


    Von daher ist es jetzt natürlich die Frage, welches Selbstbild da greifen sollte? Rein ausgehend vom Etat und damit logischerweise auch von den qualitativen Grundvoraussetzungen des Kaders, muss es Stand jetzt natürlich unser Anspruch sein, eine Mannschaft wie Heidenheim zu schlagen. Alles andere wäre ja abstrus und wir könnten unseren Etat umgehend um 160 Millionen Euro senken, wenn da nicht ein deutlicher Unterschied in der Kaderqualität bestehen würde.


    Was richtig ist, ist die Tatsache, dass man im Sport/Fußball alleine mit einem höheren Etat und einem nominell besseren Kader nicht automatisch Spiele gewinnt. Exakt diese Erfahrung haben ja viele etablierte Bundesliga-Mannschaften in den letzten Jahren gegen uns gemacht. Punktuell (und bei uns ja in einer sensationellen Konstanz die letzten Jahre) können eben auch Mannschaften mit geringeren Etats gegen eigentlich qualitativ besser aufgestellte Teams punkten.

    Dazu gehören dann aber auch mindestens zwei Umstände. Zum Ersten muss das auf dem Papier schwächere Team eine eingeschworene Einheit auf dem Platz darstellen, mannschaftstaktisch einen klaren Plan verfolgen und diesen dann eben auch perfekt umsetzen. Und zum zweiten darf die qualitativ besser besetzte Mannschaft ihr Leistungsvermögen aus diversen Gründen nicht ausschöpfen. Da kann es dann mehrere mögliche Gründe für geben. Große Fluktuation von Spielern (so dass sich ein verändertes Team noch nicht vollends als Mannschaft gefunden hat), Verletzungen wichtiger Spieler, fehlende Mentalität, Überheblichkeit und daraus folgend Unterschätzung von Gegnern, etc., etc..


    Und so gibt es eben auch bei uns zur Zeit eine Summierung von Gründen, warum wir unsere zweifelsohne vorhandenen Qualitäten, zumindestens ergebnismäßig, in der aktuellen Phase nicht auf den Platz bekommen. Was wir jetzt brauchen, ist auf jeden Fall ein Erfolgserlebnis, welches den Glauben an sich selbst wieder stärkt. Mit der Abfolge der nächsten Gegner wird das ganz bestimmt nicht einfach. Da zählt jetzt wirklich jedes einzelne Spiel, damit man nicht wirklich in einen gravierenden Negativlauf verfällt, der es dann mit jeder Niederlage immer schwieriger macht, den Bock wieder umzustoßen.


    Aber das, mit dieser unserer Mannschaft, der Anspruch eine Mannschaft wie Heidenheim zu schlagen, einem falschen Selbstbild entspringen soll, dass kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Das hat auch nicht im mindesten etwas mit Bescheidenheit zu tun, sondern schlichtweg mit sportlichen Realitäten.


    Falsch wäre dieser Anspruch lediglich, wenn man die Selbstverständlichkeit eines Sieges gegen Heidenheim daraus ableiten würde.

  • Wollen wir mal anfangen...


    1.)

    Gosens zieht so oft ins Zentrum, weil es die taktische Vorgabe ist.

    Auf der anderen Seite macht es Juranovic genauso.


    2.)

    Fischer betont in seinen Interviews sehr oft, dass man hinter die Ketten der gegnerischen Abwehr will um anschließend Abnehmer im Zentrum zu finden.


    3.)

    Da Behrens durch seine Physis und Kopfballstärke im besten Fall bereits zwei Innenverteidiger bindet, ergeben sich durch das Nachrücken von bspw. Gosens eine Überzahlsituation.


    4.)

    Wenn du Gosens rausnimmst, nimmst du gleichzeitig auch unseren aktuellen zweitbesten Torschützen raus


    5.)

    Du beschreibst es selbst, die Konter der Gegner ergeben sich dadurch, weil wir im Aufbauspiel ungenau sind und unsere Spieler bereits in der Umschalsituation sind.


    6.)

    Fofana dürfte die Vorgabe von UF haben, in viele 1-gegen-1-Situationen zu gehen ergo gehört es dazu, dass er nicht überall vorbeikommt.


    7.)

    Wenn du Leite rausnehmen möchtest, dann musst du Doekhi in die Mitte stellen und Bonucci links, weil er der einzige ist, der das kann.


    8.)

    Das Problem was du beschreibst ist in diesem Fall dann Behrens.

    Behrens muss sich in der Logik fallen lassen und die Bälle festmachen, damit Becker oder Fofana in die Tiefe geschickt werden können.

    Aktuell ist es das genaue Gegenteil.

    Becker und Fofana müssen mit Technik und Tempo sich selbst in die Tiefe durcharbeiten um dann Behrens anzuspielen, der allein im 16er steht mit zwei Verteidigern die ihn decken.


    9.)

    Dein zweiter Absatz ist Quatsch.

  • Der Heidenheimer Torwart steht zum ersten Mal in der Kicker-Elf des Tages. Das sagt schon einiges aus. Trotzdem gebe ich Dir recht, dass es unsere Mannschaft ihm überwiegend leicht gemacht hat.

    Da rede ich nicht von den Schüssen außerhalb des Strafraumes, die entweder zentral auf den Tormann kamen oder das Tor verfehlten.

    Aber Becker läuft allein auf den Torwart zu und schießt vorbei, Fofana wird zentral im Strafraum frei angespielt und schießt genau auf den Torwart oder Behrens kommt 5 Meter vor dem Torwart frei zum Kopfball und zielt auf den Torwart, dass er beim Nachsetzen den Pfosten trifft ist dann Pech. Becker hat aus ähnlicher Position, wie der Heidenheimer Beste einen Freistoß. Der sah wie eine Rückgabe zum Torwart aus.

    Warum darf Becker schießen? Fofana hat wenigstens schon mal mit einem Lattenschuß gezeigt, dass der Freistöße schießen kann, wenn Juranovic nicht auf dem Platz ist. Auch Roussillon als Linksfuss wäre die bessere Wahl gewesen.

    Insgesamt sind wir viel zu leichtfertig mit den vielen Chancen umgegangen.

    Am meisten musste sich Müller noch bei dem Schuss von Kral strecken, der wenigstens platziert aber nicht scharf genug war.

    Wir denken selten an das, was wir haben, aber immer an das was uns fehlt.

    Artur Schopenhauer

  • Weiss ja nicht, wie viel ihr seid, aber dann will ich mal weitermachen :


    zu 1) wenn das die taktische Vorgabe ist, merkt Fischer hoffentlich bald, dass es eventuell die falsche Taktik ist. Ich finde jedenfalls, dass wir über links lange nicht mehr so anfällig waren und regelmäßig ins offene Messer rannten wie jetzt mit Gosens. Weder mit Roussillon, Giesselmann noch Oczipka.


    Zu 2) dabei müsste aber meiner Meinung nach aber eben genau Gosens hinter die Kette um von dort zu flanken und nicht als der Zielspieler ins Zentrum stürzen.


    Zu 3) da sind aber auch noch nen paar Mittelfeldspieler, die zentral nachrücken können sollten, nicht der linke Schienenspieler (siehe Punkt 2)


    Zu 4) Momentaufnahme. Man könnte auch Rouss für die Defensive aufstellen und Gosens weiter vorne links. Wäre meiner Meinkng nach nen Versuch wert.


    Zu 5) hier sind wir uns einig.


    Zu 6) wenn dem so ist, hoffe ich, dass Fischer seine taktische Vorgabe schnell überdenkt, denn brotlos bleibt brotlos....


    Zu 7) na dann machen wir das doch mal so. Wobei ich Doekhi so einschätze, dass er überall, auch links, seine Leistung abrufen kann.


    Zu 8.) Da sind ja eigentlich auch noch Mittelfeldspieler auf dem Platz. Idealerweise schicken diese unsere schnellen Leute über die Außen und deren Flanken finden dann Behrens im 16er. Unser System fordert aber eben auch viel Defensivarbeit unserer Stürmer, was dann eben auch dazu führt, das diese nicht immer da sein können, wo sie offensiv betrachtet sein sollten.


    Zu 9) glaub mir, ich hoffe, dass du hier recht hast, was aber auch noch zu beweisen wäre...

  • Zu 7. Wenn Jaeckel spielt, dann spielt er den rechten Innenverteidiger. Bonucci kann nur rechts und Mitte. Er bleibet also in der Mitte. Lediglich Doekhi kann alle 3 Positionen spielen und geht deshalb auf links.


    Vorausgesetzt Leite bleibt draußen und Knoche ist weiter verletzt.

    Wir denken selten an das, was wir haben, aber immer an das was uns fehlt.

    Artur Schopenhauer

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  • Zu 7. Wenn Jaeckel spielt, dann spielt er den rechten Innenverteidiger. Bonucci kann nur rechts und Mitte. Er bleibet also in der Mitte. Lediglich Doekhi kann alle 3 Positionen spielen und geht deshalb auf links.


    Vorausgesetzt Leite bleibt draußen und Knoche ist weiter verletzt.

    Bonucci ist beidfüßig.

  • Wunderbar, dass wir hier im Forum so viele Experten haben, die Urs endlich mal sagen, was er falsch macht.

    Ich bin auch unzufrieden mit den letzten Ergebnissen aber ich vertraue da eher Urs und seinem Trainerteam, die richtigen Schlüsse aus diesen Spielen zu ziehen. Und dieses Vertrauen ist kein blindes, sondern basiert auf den Erfahrungen, die ich in den Jahren gemacht habe, seitdem Urs bei uns ist.

    Es gibt doch nichts dagegen einzuwenden, unserem Trainerteam Vorschläge zu unterbreiten, aber sich hinzustellen und sinngemäß zu schreiben: "Ihr seid doch alle blöd, so und so müssen wir es machen und nicht, wie ihr es macht!", ist aus meiner Sicht, mild ausgedrückt, vermessen.

  • Zu 7. Wenn Jaeckel spielt, dann spielt er den rechten Innenverteidiger. Bonucci kann nur rechts und Mitte. Er bleibet also in der Mitte. Lediglich Doekhi kann alle 3 Positionen spielen und geht deshalb auf links.


    Vorausgesetzt Leite bleibt draußen und Knoche ist weiter verletzt.

    Bonucci ist beidfüßig.

    Dann lassen wir doch Bonucci selber sprechen.

    … seinen Platz in der Union-Dreierkette:

    "Nach rechts zu rücken, wenn Robin Knoche wiederkommt, ist kein Problem für mich. Ich habe darüber auch schon mit dem Trainer gesprochen. Und ich habe bereits bei Juventus oder im Nationalteam rechts in der Kette gespielt."


    https://www.morgenpost.de/spor…rueckte-Entscheidung.html

    Wir denken selten an das, was wir haben, aber immer an das was uns fehlt.

    Artur Schopenhauer

  • Bonucci ist beidfüßig.

    Dann lassen wir doch Bonucci selber sprechen.

    … seinen Platz in der Union-Dreierkette:

    "Nach rechts zu rücken, wenn Robin Knoche wiederkommt, ist kein Problem für mich. Ich habe darüber auch schon mit dem Trainer gesprochen. Und ich habe bereits bei Juventus oder im Nationalteam rechts in der Kette gespielt."


    https://www.morgenpost.de/spor…rueckte-Entscheidung.html

    Mit seiner Erfahrung kann er alles spielen hinten, ein Genuss in Madrid: Typisch Italiener mit den Händen geredet und dirigiert…

    "Nichts ist so beständig wie der Wandel“

    Heraklit von Ephesos


    Wir werden ewig leben!..

  • moin.

    Wenn ich es die letzten, mind. fünf jahre richtig verstanden habe: Union sucht und findet (ältere) unbekannte Talente in Liga 2, SKandinavien und anderen Ländern. Ein Erfolg jagt den nächsten.


    Über Hertha und die verpufften Windhorst Millionen lacht man sich in Köpenick nen Ast ab.


    DANN wechselt der Verein im Sommer 2023 mit dem Ruf "championsleague" im nacken seine Strategie und investiert in teure, teils gealterte Fussballstars. Nach einem Blitzstart folgen fünf Niederlagen.


    Bin gespannt, wie es die nächsten Monate laufen wird. Hoffe, die "neue" Strategie wird Früchte tragen...

    Am besten gleich morgen 🙂

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