Guten Morgen. Zurück aus Bielefeld, ausgeschlafen und den 2.Pott Kaffee hinter den Kiemen, da sieht der Union Kosmos schon wieder etwas rosiger aus und der Blues ist langsam raus aus der Seele.
Zugegeben: Erfolgsgewöhnt aus den letzten 3 Jahren hatte mein Körper wohl ein wenig vergessen wie sich 3 Niederlagen am Stück anfühlen. Und ja, die beiden away Touren nach Augsburg und Bielefeld fühlen sich noch mal schmerzhafter an als andere vorort erlebte Auswärts Niederlagen. Neben den scheinbar inzwischen Standart gewordenen überlauten Lautsprechergedudel über unseren Block, dem Ausschank von geschmacks- und alkoholneutralen Bier ist es eben nicht ein gemeinschaftliches supporten away. Zu dem eben auch im Fall einer Niederlage gemeinsame Trauerbewätigung zählt, ob ein erst recht EISERN UNION oder 'bright side of life". Etliche der um uns herumstehenden ( und sitzende😯) scheinen mit solcherlei Liedgut überfordert - und die eigene initiative Gesangslaune ebbt zugegebenermaßen auch ab.
Aber: was in Augsburg nicht funktionierte, gegen Dortmund nur phasenweise zum Tragen kam, in Bielefeld sich manifestierte sind Gründe für eine ( bislang kleine) Niederlagenserie die es schlicht anzupacken gilt. Unkonzentriert, Leichtsinnig, gedanklich einen Schritt( im Hirn) zu spät, scheinbar eine mentale "Leere" oder weniger dramatisch: "Senke".
Ob alleinig der Lockruf des Goldes und n krusischer Abgang dazu führte bezweifle ich. Aber mit diesem weiteren - fussballerischen - Qualitätsverlust nach Andrich, Friedrich , da scheint dann eben zutage zu treten das die fehlende Achse letztlich eine heftige Herausforderung ist. Weil eben die über die letzten 1,5 Jahr verzahnten Abläufe jetzt neu und anders kalibriert werden müssen. Warum trifft Taiwo nicht mehr, warum treten bei Becker die fussballerischen Defizite stärker hervor, warum ist Michel noch nicht erfolgreich ? Da gibt es individuelle , unterschiedliche Antworten aber eben auch das strukturelle Problem: weil Taiwo zum Teil die Anspiele fehlen, weil Becker nur noch selten seine Schnelligkeit ausspielen kann da er sich Bälle oftmals versucht selbst zu holen, weil Michel kämpft, beißt, fightet aber noch nicht im "Fluss" eines Team ist.
Oder Standarts: war eine unserer Stärken. Ecke - Tor. Trimmel - Friedrich. Jetzt meist " höschte Gefahr" n Konter zu fressen.
Ähnlich unser Umschaltspiel: niemand "traut sich" Pässe in Räume zu spielen, stattdessen wird ein freier Spieler mittels " ungefährdeten" Passspiel gesucht. Die sind aber in 1 von 10 Fällen dann eben doch gefährlich weil sie aufgrund technischer Defizite nicht korrekt gespielt oder verarbeitet werden.
Gleiches gilt für finale Situationen. Ein Dribbling auf den letzten Gegner oder ein Risikopass , selbst Freistösse in aussichtsreichen Positionen werden eher "safe" gespielt.
Angst vor der Angst, Angst vor Fehler, Angst vor Risiko.
Aber : wir stehen realistisch gesehen noch immer sehr gut da. Vor Teams die vom Budget ( und Anspruch ohnehin) weit vor uns verortet sind. Frankfurt, Gladbach, Wolfsburg, die Tante - vom Budget sind das doch alles Möchte-gern Europapokal Starter.
Krise: vielleicht. Eher Herausforderung Probleme zu bewältigen. N guter Käptn, ne gute Crew zeichnet sich nicht bei gut Wetter aus. Sondern im Sturm.
Das gilt für uns alle. Nicht nur das Trainerteam und Spieler. Lasst uns beim nächsten Spiel die Mannschaft in jeder Minute unterstützen. Laut. Frenetisch. Unbedingt.
Eisern