Zwickau war für mich immer die Stadt, durch die man kam, wenn man nach Aue wollte. In Zwickau saßen auch seit Urzeiten die Feinde der Auer. Diese waren auch manchmal Gegner, die es zu schlagen galt. Legendär war das Auswärtsspiel von Chemie Leipzig zu Beginn der 1980er, als es schon nach zehn Minuten 0:3 stand. Das war noch auf der legendären "Halde" mit der Radrennbahn.
Zwickau war also immer nur als Gegner bekannt, nicht als Feind. Dieser war es bei den Auern, die bei Spielen gegeneinander seit DDR-Zeiten nicht nur verbale Schlachten mit denen austrugen.
Aber die BSG Sachsenring gehörte auch zu den benachteiligten "Betriebssportgemeinschaften". Immerhin hatten die einen Jürgen Croy, der sich nicht auf irgendwelche Wegdelegierungsgelüste von höherer Stelle einließ und trotzdem Torhüter in der DDR-Nationalmannschaft blieb. Respekt!
Der FSV Zwickau von heute ist als (noch) Drittligist auf den ersten Blick noch nicht allzu tief gefallen. Das Finanzgebaren in diesem Verein könnte aber den Beginn eines Niedergangs einleiten. Das ist umso schmerzlicher, als dass die regionalen Konkurrenten aus Chemnitz und Aue in ihren jeweiligen Ligen auch nicht gerade zu Höhenflügen aufbrechen.
Die Dynamiten aus der Landeshauptstadt bleiben ja nun auch erst mal unten, die Chemiker wollen aus nachvollziehbaren Gründen nicht, die Lokisten schaffen es (zum Glück) auch nicht.
Soll wirklich Bullshit Leipzig alles sein, was in Sachsen an höherklassigem Fußball übrig bleibt?