England: Rassismus im Stadion

  • Zum Artikel:



    Auch wenns eine Diskussion in England ist, ist es auch bei uns ein interessantes Thema.


    Das solch ein Verhalten eine riesen Schweinerei ist, brauch man ja wohl kaum zu erwähnen. Nur was kann man dagegen tun?


    Die Gefängnisstrafen sind ja wohl der letzte Witz. Ich seh da keinen Unterschied ob nun jemand speziell im Stadion oder generell in der Öffentlichkeit seine sinnfreien Parolen zur Schau stellt. Im Prinzip sollte die Reaktion in solchen Fällen immer die gleiche sein: Maul aufmachen und was tun!


    Der Punktabzug wiegt schwer. Im Zweifel würde ich da immer noch für Nein stimmen. Denn wie sagte Blatter es so schön:


    Zitat

    "Es reicht doch aus, wenn sich ein paar Leute in der Ecke eines Stadions versammeln, und wenn es schlecht für ihre Mannschaft läuft, brüllen sie "Uuuh, uuuh, uuuh" sobald ein Ausländer am Ball ist",


    Eben auch so kann man einem Verein schaden dem man nicht wohlgesonnen ist...



    Wie soll man denn bitteschön Beweise definieren? (banner, Sprechgesänge,...)

    Zitat

    Wenn es Beweise für Rassismus in einem Verein gibt, gibt es in meinen Augen nur eine Strafe, und ich wiederhole mich da: Punktabzug. Geldbußen bringen nichts. Aber ein Spiel abzubrechen, das ist gefährlich."





    Ein sehr sehr heißes Thema, aber ein Thema was man mal ansprechen sollte...

    Das mit den Stellenstreichungen trotz traumhaften Profiten geht solange gut, bis die Leute sich daran erinnern was man mit ein paar Mistgabeln und Fackeln feines machen kann.

  • strafen gegen einen verein aufgrund von des verhaltens von besuchern sollte es nur geben, wenn der verein die moeglichkeit hat dieses verhalten zu unterbinden. im fall von rassistischen aeusserungen sind die moeglichkeiten der vereine einfluss zu nehmen um diese zu verhindern jedoch sehr gering bis nicht vorhanden. wer hier strafen fuer vereine fordert muss eine frage beantworten - wie sollen vereine ein solches verhalten verhindern? dies ginge nur wenn man neben jeden besucher einen aufpasser positioniert. eine andere moeglichkeit wuesste ich nicht.

  • Ich weiss, es nervt ein wenig, das tut Rixfaß aber auch:


    eine Möglichkeit wäre es zum Beispiel so´ne Art SEoN-Diskussion auch unter Fans anderer Vereine in Gang zu bringen. 8)
    Ich mein; Projekte und Initiativen zum Beispiel bei den Münchner Löwen oder Schalke gibt es ja auch und die zeigen/zeigten in den dortigen Stadien auch Wirkung. Und immer unabhängig vom Verein. :daumen:
    PS: ich hab jetzt absichtlich mal Pauli und Babelsberg weggelassen.

    Hauptmann Kutschera: Selbsterziehung ist immer noch das Solideste.

  • Nennt das mal beim Namen: Solche Ausbrüche sind ein direkter Angriff auf das Spielgeschehen. Ein Übergriff auf Butter und Brot der Spieler - die wohl wissend aus der Konzentration gerissen werden. Immernoch wird solches Gehabe als Bagatell- Delikt gewertet wie Bengalos oder Schiripfeifen im Publikuum...


    Also m.E. bringen Strafen für Vereine nur etwas wenn sie einher gehen mit Haftstrafen oder ähnliches.

  • Reklame:
  • Wer Haftstrafen fuer Meinungsaeusserungen, und seien sie noch so radikal, fordert, bereitet schon fuer sich selbst die Kerkerzelle vor. Solche Haftstrafen sind nicht mehr nur ein Schritt hin zur Diktatur, sie sind die Diktatur.
    EUG


    Richtig.


    Ich weiss, es nervt ein wenig, das tut Rixfaß aber auch:


    eine Möglichkeit wäre es zum Beispiel so´ne Art SEoN-Diskussion auch unter Fans anderer Vereine in Gang zu bringen. 8)
    Ich mein; Projekte und Initiativen zum Beispiel bei den Münchner Löwen oder Schalke gibt es ja auch und die zeigen/zeigten in den dortigen Stadien auch Wirkung. Und immer unabhängig vom Verein. :daumen:
    PS: ich hab jetzt absichtlich mal Pauli und Babelsberg weggelassen.


    Wäre ne coole Sache. Ich meine wenn ich solche Sachen hören will geh ich nicht ins Stadion, sondern zum Parteitag der braunen... Im Stadion sollte immer noch das Spiel im Vordergrund stehen. Und der Spass den man zusammen haben kann :thumbup: :beer

    Das mit den Stellenstreichungen trotz traumhaften Profiten geht solange gut, bis die Leute sich daran erinnern was man mit ein paar Mistgabeln und Fackeln feines machen kann.


  • Keine Meinung? Was denn?


    Rassismus ist Diskriminierung.


    Es gehört zu den Grundsätzen, dass jeder Mensch gleich ist. Egal in welcher Hinsicht.

    Das mit den Stellenstreichungen trotz traumhaften Profiten geht solange gut, bis die Leute sich daran erinnern was man mit ein paar Mistgabeln und Fackeln feines machen kann.

  • Reklame:
  • Nennt das mal beim Namen: Solche Ausbrüche sind ein direkter Angriff auf das Spielgeschehen. Ein Übergriff auf Butter und Brot der Spieler - die wohl wissend aus der Konzentration gerissen werden. Immernoch wird solches Gehabe als Bagatell- Delikt gewertet wie Bengalos oder Schiripfeifen im Publikuum...


    Also m.E. bringen Strafen für Vereine nur etwas wenn sie einher gehen mit Haftstrafen oder ähnliches.

    die verhaengung von haftstrafen im fall von politischen propagandadelikten halte ich fuer einen schritt in die falsche richtung. wie ich generell strafen fuer solche delikte fragwuerdig finde. bei solchen delikten besteht oft zuviel interpretationsspielraum.


    das auspfeifen des schiris und bengalos sind uebrigens eine andere abteilung. das auspfeifen des schiris ist eine reine meinungsaeusserung ueber die leistung eines schiris. und bengalos koennen mit entsprechenden kontrollen im vorfeld von den vereinen unterbunden werden. dazu kommt bei bengalos noch der straf- und ordnungsrechtliche teil. die haftung eines vereins fuer meinungsaeusserungen des publikums zu fordern ist jedoch ueber das ziel hinausschiessen und kann leicht zum bumerang werden.

    Rassismus ist keine Meinung

    rassismus ist eine meinung bzw ideologie. wobei diese fuer mich zu den unverstaendlichsten gehoert.

  • Das sowas gar nicht geht, setze ich mal voraus. Bleibt die Frage, wie man sowas verhindert und wie man es bestraft, wenn es denn mal passiert. Verhindern kann man sowas, indem man Einfluß nimmt auf die Fankultur. Da passen die beiden Beispiele von Diak gut, glaube ich. Hat man dennoch solche Deppen oder Nazis im Stadion und lassen sich das die andern Fans gefallen, sollte man die Zuschauer bestrafen. Also bis zu Spielen ohne Zuschauer - das trifft dann über den Verlust der Einnahmen und wegbleibenden Sponsoren auch indirekt den Verein, der schon etwas mit seinen Zuschauern zu tun hat. Punktabzüge halte ich für falsch: es trifft einen Mit- aber nicht den einzigen Schuldigen und so etwas kann auch sehr leicht ausgenutzt werden.
    Bei Haftstrafen für Meinungsäußerungen bin ich sehr skeptisch. So was kann bzw. muß man bei direkten oder anstiftenden Aufrufen zu Gewalt sicher machen, scheint mir aber bei herabwürdigenden Meinungsäußerungen zweifelhaft - schreibe ich mal als Linker. Sicher haben Menschen das Recht auf einen Schutz davor, wegen Hautfarbe, Religion, Sexualität etc. herabgewürdigt zu werden. Aber eine strafrechtliche Geldstrafe oder eine zivilrechtliche Schadenersatzleistung sollte es auch tun. Es geht um herabwürdigende Worte, aber nicht herabwürdigende Taten.

    Der natürliche Grundzustand des Fußballfans ist bittere Enttäuschung, egal wie es steht. Nick Hornby

  • Gehoert zwar jetzt nicht direkt hierher, aber im Kontext doch: Der Kandidat fuer den Vorsitz des Zentralrats der Juden in Deutschland, Henryk M. Broder, wird sich im Falle einer Wahl fuer die Abschaffung der Bestrafung von Holocaustleugnung starkmachen.

  • Das sowas gar nicht geht, setze ich mal voraus. Bleibt die Frage, wie man sowas verhindert und wie man es bestraft, wenn es denn mal passiert. Verhindern kann man sowas, indem man Einfluß nimmt auf die Fankultur. Da passen die beiden Beispiele von Diak gut, glaube ich. Hat man dennoch solche Deppen oder Nazis im Stadion und lassen sich das die andern Fans gefallen, sollte man die Zuschauer bestrafen. Also bis zu Spielen ohne Zuschauer - das trifft dann über den Verlust der Einnahmen und wegbleibenden Sponsoren auch indirekt den Verein, der schon etwas mit seinen Zuschauern zu tun hat. Punktabzüge halte ich für falsch: es trifft einen Mit- aber nicht den einzigen Schuldigen und so etwas kann auch sehr leicht ausgenutzt werden.
    Bei Haftstrafen für Meinungsäußerungen bin ich sehr skeptisch. So was kann bzw. muß man bei direkten oder anstiftenden Aufrufen zu Gewalt sicher machen, scheint mir aber bei herabwürdigenden Meinungsäußerungen zweifelhaft - schreibe ich mal als Linker. Sicher haben Menschen das Recht auf einen Schutz davor, wegen Hautfarbe, Religion, Sexualität etc. herabgewürdigt zu werden. Aber eine strafrechtliche Geldstrafe oder eine zivilrechtliche Schadenersatzleistung sollte es auch tun. Es geht um herabwürdigende Worte, aber nicht herabwürdigende Taten.




    Maul aufmachen. Rausschmeißen. Und gut is. Rassismus und rechtes Gedankengut haben im Fussball nichts verloren.

    Das mit den Stellenstreichungen trotz traumhaften Profiten geht solange gut, bis die Leute sich daran erinnern was man mit ein paar Mistgabeln und Fackeln feines machen kann.


  • Keine Meinung? Was denn?


    Geh ich richtig in der Annahme, dass du "Was dAnn?" fragen wolltest?


    Im Netz findet man dazu viele Antworten. Am häufigsten:
    "Rassismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!" Wird auch auf vielen Anti-NPD-Demos verwendet(obwohl selbst diese Partei sich nicht offen als rassistisch bezeichnet).
    Rassisimus kann nicht als politische oder soziale Meinung verstanden werden, da er gegen die Grund- und Menschenrechte (übrigens auch gegen Artikel 1 unserer Verfassung) verstößt. So etwas ist undiskutierbar und man kann sich auch nicht faktisch damit auseinandersetzen. Demzufolge kannst (solltest) Du ihn auch nicht mit "Meinungsäußerungen im Stadion" gleichsetzen.

    noch 15 Punkte bis zum FC Sankt Pauli von 1910


    Der 1. FC Union ist der erfolgreichste Verein mit 5 oder weniger Bundesligajahren.

  • Reklame:
  • Menschenrechte und Buergerrechte in der deutschen Verfassung binden den Staat, nicht den Buerger. Der Buerger kann also durchaus Rassist sein, ohne gegen die Verfassung zu verstossen (was er ja eh nicht kann). Verbrechen sind die Tatbestaende, die im Strafgesetzbuch stehen, keine anderen. Rassismus gehoert nicht dazu.

  • Menschenrechte und Buergerrechte in der deutschen Verfassung binden den Staat, nicht den Buerger. Der Buerger kann also durchaus Rassist sein, ohne gegen die Verfassung zu verstossen (was er ja eh nicht kann). Verbrechen sind die Tatbestaende, die im Strafgesetzbuch stehen, keine anderen. Rassismus gehoert nicht dazu.


    Das ist das Deutsch der Winkeladvokaten.
    @ Be-- ähhh Goldhamster, ein Beispiel:
    Gibts bei uns (also hier in Deutschland- nicht da wo Du so residierst) eigentlich ein Gesetz, daß man keine Bücher verbrennen darf?
    Sind wir uns einig, daß die Bücherverbrennung 1933 ein Verbrechen war?
    Nicht rumeiern jetze!!!

    Hauptmann Kutschera: Selbsterziehung ist immer noch das Solideste.

  • Menschenrechte und Buergerrechte in der deutschen Verfassung binden den Staat, nicht den Buerger. Der Buerger kann also durchaus Rassist sein, ohne gegen die Verfassung zu verstossen (was er ja eh nicht kann). Verbrechen sind die Tatbestaende, die im Strafgesetzbuch stehen, keine anderen. Rassismus gehoert nicht dazu.


    Ich schrieb nichts von Verbrechen. Ich schrieb von nicht meinungsfähigem Gedankengut. Eine menschenverachtende Einstellung ist noch kein Verbrechen. Sie kann aber auch nicht wie eine politische oder gesellschaftliche Meinung behandelt werden.

    noch 15 Punkte bis zum FC Sankt Pauli von 1910


    Der 1. FC Union ist der erfolgreichste Verein mit 5 oder weniger Bundesligajahren.

  • Gibts bei uns (also hier in Deutschland- nicht da wo Du so residierst) eigentlich ein Gesetz, daß man keine Bücher verbrennen darf?
    Sind wir uns einig, daß die Bücherverbrennung 1933 ein Verbrechen war?


    Es gibt kein Gesetz, das es verbietet, Buecher zu verbrennen. Gab es auch 1933 in Deutschland nicht. Demzufolge war die Buecherverbrennung kein Verbrechen. Wenn sie eins gewesen waere, waere sie 1946 zur Anklage gekommen. Ist sie aber nicht.
    Wir sind uns also leider nicht einig.
    EUG

  • Reklame: