Die Fünfte Kolonne

  • Ist eigentlich eine weitere Stadt in der Bundesrepublik so von auswärtigen Fans durchsetzt wie Berlin, gibts da Beispiele ? Persönlich kenne ich da nur einen Werder fanclub in München, hier in Berlin gibt es gleich drei..... 8| Wir haben diese Blockfahne der Lautern Fans gesehen, Bochum Fans immer gern gesehene Gäste in der Bodega, Frankfurt groß in Berlin vertreten, HSV, Bayern, Gladbach ............ :cursing: , St.Pauli mit eigenen Bus aus Berlin, Hansa fanclub etc.pp..!
    Gut wir haben ein paar Exiler, aber auch Hertha bekommt es ja auch medial um die Ohren das sich viele aus den verschiedentlichen Regionen der Republik lieber zu "ihren" Vereinen halten und nicht gewonnen werden können.
    Gut Düsseldorf erscheihnt bei Schalke auch mit einer Zaunfahne da stehen aber nicht mehr als 12 Leute hinter, ich meine nur halt in unserer Stadt ist doch das gravierend, oder?
    E.U.Wassermann

    Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.

  • wir sind nun mal ne metropole und da trifft/wohnt lebt eben allet.
    persönlich kenne ich noch ne ziemlich grosse fangemeinschaft in kreuzberg, die rote kurve gehört zum exilertreff der 96 ziger und ist als botschaft/kneipe das zuhause von ca. 35-50 ex hannoveranern, herzlichst und eisern, andora

    "fußball ist wie alle große kunst einfach.jeder zuschauer ist nach spätestens drei spielen kenner.das publikum ist also ausschließlich aus kennern zusammengesetzt."bertolt brecht 1954

  • ick weeß, dass bei Daimler im Werk ziemlich viele Bremer arbeiten -> sind dann logischerweise auch jetzt noch Werder-Fans.
    Haben auch schon gut diverse Sticker da vor Ort plaziert.


    edit: bei den Frauen vom Tennisclub am Eichkamp (haben am Sonntag gegen Bayern gespielt) gab es auch nen netten "Auswärtsblock".
    Große "Berliner Bajuwaren" - Fahne und während der ersten HZ ein lautes "Eisern Union!" in Richtung Haupttribüne.
    Da gab's von mir spontan Applaus :thumbup:

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  • Die Szene in Pasewalk bietet natürlich ähnliches.


    - St. Pauli traditionell am stärksten vertreten (eigener Fanclub)
    - FC Hansa Rostock (die alten Kempen) fast gleichstark (quasi Fan-Club, auch durch Fanclubs in der Region bedingt)
    - Unionfans (lose Truppe, nur sehr lose :love: )
    - Werder-Bremen (einige Leute, teilweise Prominenz)
    - Bayern München (die üblichen Verdächtigen, eigentlich keiner Erwähnung wert)
    - Hertha BSC (drei bekennende - aber Hardcore- Fans, Fanclubgründung durchaus möglich)
    - Kaiserslautern (einer, den ich am Montag im Auto dabei hatte, mehrere Sympathiesanten)
    - Schalke 04 (zwei mir bekannte Typen, Grauzone unbekannt)
    - Eintracht Frankfurt (wie bei Schalke)


    Natürlich sind die regionalen Fangruppierungen (PFV, SVP, TSV Greif) beachtlich und überwiegen von der Masse her - ist klar. Aber das war ja nicht die Frage. Überregional gibt es da durchaus eine interessante Szene.


    Das trifft aber für jede Kleinstadt in der BRD genauso zu, wie ich vermute.

  • Berlins breite Fankultur anderer Vereine ist für mich auch was besonderes und es ist mit der Größe Berlins nicht richtig erklärbar. In einem Hertha-Blog habe ich mal eine Erklärung gefunden, die ziemlich nah dran sein dürfte. Der Blogger geht dabei von der Grenz- und Inselstadtatmosphäre im alten Westberlin aus und erklärt von daher dieses eigentümliche Phänomen:


    "... In Berlin findet man zu jedem Bundesligisten ein Kneipe. Selbst für Pauli oder 1860, ja sogar für Bielefelder gibt es Fußball-Kneipen! Man muss sich einmal überlegen, wie ignorant die Zugezogenen während der deutschen Teilung gegenüber den ansässigen Fußball-Vereinen sein konnten. Hertha? Tebe? Wo ist hier die Bundesliga? Also hielt man wie eh und je zum HSV, den Bayern, Schalke oder wem man halt aus was für Gründen sein Herz geschenkt hatte. Mitten in Berlin machten sich also “fremde” Fußball-Fans breit. Und sie mussten nicht mal mit Widerworten rechnen. Hertha blieb in den Niederungen des Fußballs und der Hertha-Fan zog in das innere Exil. Das macht im übrigen noch heute eine gewisse Grundhaltung aus, die man vielleicht mit arrogantem Trotz beschreiben könnte. ..."
    Hertha BSC Blog vom 09.11.2009: "Hertha BSC und die Folgen des geteilten Deutschlands. Sieben Gedanken anlässlich der Wiedervereinigung, bzw. der voran gegangenen Teilung Berlins und deren strukturelle Auswirkungen auf die Entwicklung von Hertha BSC."


    Mich überzeugt diese Erklärung und mal zum Vergleich: ich habe in den 90ern in Freiburg i. Br. studiert. Auch in dieser Studentenstadt gab es natürlich Fans der verschiedensten Mannschaften, die es zum Studium dorthin verschlagen hatte. Aber diese identifizierten sich irgendwie mehr oder weniger mit dem SC Freiburg und eine Bremen-, Kaiserslautern- oder Dortmund-Kneipe gab es dort natürlich nicht.


    P.S. Der Begriff "Fünfte Kolonne" ist schon ein bisschen heftig für die armen heimatlosen Fans...

    Der natürliche Grundzustand des Fußballfans ist bittere Enttäuschung, egal wie es steht. Nick Hornby