Fragen an Helmut Schulte

  • Helmut Schulte ist seit 1. Februar dieses Jahres Leiter der Lizenspielerabteilung unseres Clubs. Für die letzte Ausgabe unseres kleinen Heftchens bitten wir ihn zum traditionellen Jahresabschluss-Interview.


    Damit er nicht nur Fragen des Interviewers beantwortet, sondern auch Deine, geneigter Leser und User, bieten wir Dir hier Gelegenheit, sie zu stellen bzw. sie an uns zu mailen: Unionprogramm@gmail.com.


    Bis Sonntag, den 12. 12. 2016, ca. 17:00 Uhr ist das möglich.



    Danke für Eure Teilnahme, bitte, dass wir die Gelegenheit dafür bieten,


    Gruß + E.U.!
    Die PROGRAMMierer

  • sollte union am saisonende aufsteigen: was wäre dann aus seiner sicht die wichtigste "baustelle" in der mannschaft?


    EISERN

    Nach 20 Jahren sage ich dem Unionforum "Lebewohl". Ein Ort, wo sich manisch auskotzende Hater alle anderen Diskussionen überlagern, die sich auch nicht zu schade sind, mit Stasi-Methoden gegen Leute vorzugehen, die eine andere Meinung haben, ist nicht (mehr) mein Ort.

  • Ist durch die höheren Fernsehgelder mehr Bewegung im Markt? Kann die 2. BuLi sich jetzt besser auf anderen europäischen Märkten (NL, Belgien, Skandinavien etc.) positionieren als vorher?

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  • Moin Herr Schulte,


    Sie sind jetzt knapp 1 Jahr bei uns. Wie gefällt es ihnen bei uns und wie lauter ihr Fazit?


    Wo sehen Sie für sich noch Verbesserungspotenzial? Wo ist Union für Sie noch nicht optimal aufgestellt?

  • Welche 3 Personalien stehen ganz oben auf der Agenda der Verlängerungen für die Winterpause? Quaner, Skrybski, Leistner, Puncec,....?


    Von wieviel Spielern möchte sich Union nach Möglichkeit in der Winterpause trennen, wenn sie neue Arbeitgeber finden?

    Wir denken selten an das, was wir haben, aber immer an das was uns fehlt.

    Artur Schopenhauer

  • Ist in der Kriegskasse noch etwas Geld drinne, um im Winter personell nachlegen zu können, um den Aufstieg endgültig zu stemmen? Was hat der Betonbaron, für diesen Fall schon zugesagt, der will ja auch in die 1.Liga? 8o

  • Frage 1 - Transferleaks: Wie fühlt man sich als Manager/Sportdirektor/Hauptverantwortlicher für Transferaktivitäten, wenn der Spielername, auf dessen Verpflichtung man gerade aktiv hinarbeitet, unvermittelt in der Sportpresse in Verbindung mit dem eigenen Verein auftaucht?
    Was für Konsequenzen kann man ziehen, um einen solchen "Leak" künftig unwahrscheinlicher zu machen?


    Frage 2 - Scouting: Union scheint in letzter Zeit verstärkt ein Auge auf den skandinavischen Spielermarkt geworfen zu haben.
    2.1) Wie kam es dazu,
    2.2) werden wir auch weiterhin Spieler aus diesem geographischem Raum verpflichten,
    2.3) ist geplant das Unionsche Scoutingnetzwerk künftig noch flächendeckender aufzuziehen (also zu expandieren)?
    2.4) Arbeitet man in so einem Fall mit Scouts direkt vor Ort zusammen, die die alltägliche "Basisarbeit" durchführen oder ist man direkt mit eigenen Leuten vor Ort und wenn dann auch eher nur zu besonderen Anlässen?


    Frage 3 - Technologisierung von Scouting&Leistungserfassung: In England greifen die Clubs zunehmend auch auf den Fußballmanager von Sega bzw. Sports Interactive zurück (u.a. der Mirror berichtete in der Vergangenheit darüber --> ), der seine Spielerstärken u.a. auf Basis von eigenen, lokalen Scouts erstellt (gerade auch im Jugendbereich). Hier wird wohl eine grundsätzliche Vorauswahl an Spielern getroffen, ehe dann die vereinseigenen Scouts den fraglichen Spieler auf traditionelle Weise beobachten.
    3.1) Wäre dieser Weg auch für Union ein Modell mit Zukunft?
    3.2) Hoffenheim rühmte sich erst neulich mit ihrer richtungsweisenden, exklusiven Software zur Datenerfassung und -verarbeitung hinsichtlich der Leistungswerte und -entwicklung der eigenen Spieler, bis hinunter in die U12-Mannschaften. Sollte Union hier einen ähnlichen Weg beschreiten und die neuen Möglichkeiten, die sich mit der fortschreitenden Technologisierung des Sports ergeben, für sich selbst besser erschließen?


    Frage 4 - Aufstieg/Finanzen: Angesichts der neuen TV-Gelder erscheint ein Aufstieg in die Bundesliga lukrativer denn je.
    4.1) Wäre Union gewillt, die in so einem Falle sehr viel erheblicheren Mittel anders als bisher auch in Spieler zu investieren, die mit Ablösen jenseits der Millionenmarke zu Buche schlagen?
    4.2) In Hinblick auf den Klassenerhalt in Liga 1, wäre es unter Umständen ratsam, einen nicht unerheblichen Teil dieser finanziellen Mittel für eine deutliche Verstärkung des Spielerpotenzials zu nutzen. Ist dies eine legitime Option für Union oder würde man eher mit dem vorhandenen Personal diese Aufgabe zu bestreiten und dieses eher nur punktuell zu ergänzen?

  • Tach Helmut,


    a) gehst Du trotz der neuen und erhöhten TV-Gelder ab der nächsten Saison davon aus, dass schlussendlich diese höheren Gelder nicht bei den Vereinen hängen bleiben sondern im Spieler/Berater-Karussell "aufinflationiert" werden, sprich die Gehälter, Handgelder, Beraterkosten, etc. entsprechend in ähnlichem Umfang steigen?


    Alle Verhandlungs-/Vertragspartner wissen zukünftig ja auch, dass die Vereine grundsätzlich mehr Geld zur Verfügung haben.



    b) Kannst Du ein paar Beispiele nennen, wie sich die Aufgabenverteilung zw. Lutz und Dir darstellt? Wir Unioner haben ja ein Faible dafür, Stellentitel mit neuen Wortkreationen zu betiteln (Dein Vorgänger Nico kannte das ja :) ) und nicht die genauen Aufgaben publik zu machen.



    c) Aus Deiner Zeit bei Rapid, kannst Du etwas näher erläutern, wo für Dich die Unterschiede in der Arbeit als Sportdirektor/Manager zw. Österreich und Deutschland liegen?



    PS: Danke für Deine Teilnahme am FuMA-Treffen, war sehr interessant, Dich und Deine Sichtweisen zu hören! :daumen:

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  • Seit drei Jahren und der Abschaffung der 2. Mannschaft hat es kein Spieler aus dem eigenen Nachwuchs mehr zu Einsätzen in der 1. Männermannschaft gebracht.


    Woran liegt das?


    Wann kommt der Nächste?


    Gibt es ein internes Ziel, das man erreichen möchte? (Zum Beispiel im Durchschnitt alle drei Jahre einen Spieler wirklich zu integrieren oder so ähnlich)


    Ich empfinde die Situation der Nachwuchsförderung im Hinblick auf die Integration von jungen Unionern im Lizenzbereich als äußerst unbefriedigend. Meines Erachtens verliert Union dadurch Identität.

    „Regelmäßige Spielzeit ist beim Übergang vom Jugend- in den Männerbereich durch nichts zu ersetzen." Lutz Munack


    Steven Skrzybski: 5 Spielzeiten Union Zwee, 59 Spiele

  • Vielen Dank für dieses sehr, sehr gute und vor allem aufschlussreiche Interview, was doch bislang nicht so bekannte Facetten unseres Vereins bzw. von Fußballvereinen allgemein gut beleuchten konnte!
    Dank auch an Christian, der doch einen sehr konstruktiven Weg gefunden hat, mit meinem vielleicht eher untypischen Frageformat umzugehen. Zum nächsten Mal wird das meinerseits sicher noch etwas optimiert. :D

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  • Unaufgeregter Auftritt, der allerdings auch keine wirkliche Erkenntnis brachte.


    Die Frage nach dem Nachwuchs wurde sehr unbefriedigend beantwortet. Ich sehe es ihm nach, da es nicht in seiner direkten Zuständigkeit liegt. Helmut Schulte brachte als Hauptargument für die schlechte Durchlässigkeit in den letzten drei Jahren den Fakt, dass andere Vereine unsere besten Spieler abwerben. Eigentlich kann man in der Öffentlichkeit ein solches Statement kaum anbieten. Es wirft mehr Fragen auf, als dass es eine Antwort gibt.


    Meines Erachtens zeigt diese Antwort, dass er sich mit dem Nachwuchs und der Situation in Berlin noch nicht sonderlich auseinandergesetzt hat. Natürlich gab es Fälle, wo Top-Talente aus der C-Jugend abgeworben wurden, aber es hielt sich in Grenzen. Zwei Fälle fallen mir ein, die weh getan haben. In den letzten beiden Jahren haben wir die jeweils vermeintlich besten C-Jugendspieler verloren. Im Sommer 2015 Leon Sitz, im Sommer 2016 Keanu Schneider. Beide Spieler gingen zum SV Werder Bremen und waren jeweils kurz vorher im U15-DFB-Fokus aufgetaucht. Wenn man dort in den Listen steht, hat Union meist schlechte Karten.


    Die Fälle sind aber zu selten, als dass man hier von einem Hauptproblem sprechen kann. Es ist eben nicht so, dass diverse Clubs uns massenhaft Spieler wegräubern. Das Problem scheint eher zu sein, dass viele „Hochveranlagte“ gar nicht erst zu uns kommen. Wir leben in einer Stadt mit 3,6 Mio. Einwohnern. Und es ist auch nicht so, dass jeder talentierte 15-Jährige beim ersten Anruf aus Leipzig sofort seine Koffer packt. Da hängen so viele Dinge dran (Elternhaus, Schule, Freunde). Und als Zweitligist kann man theoretisch auch einen wahrscheinlicheren Einstieg ins Profigeschäft anbieten als in Leipzig, Wolfsburg oder bei der Hertha. Man gewinnt nur den Eindruck, dass wir genau diese Chance als Berliner Club immer noch zu wenig ergreifen. Deshalb werden in Dauerschleife diese Geschichten erzählt.


    Was ist das Ziel und die Strategie des Vereins in der Nachwuchsarbeit? Es bleibt weiterhin unklar. Wir investieren in ein neues NLZ ohne einen echten Plan in der Tasche zu haben. Zumindest wirkt das so.



  • Auf mich wirkte das eher so, als würde er sich da auf den Managertagungen allgemein drüber aufregen, nicht zwingend nur in Hinblick auf Union. Man denke an die Nachwuchplünderungen von Augsburg und Fürth durch die Bayern.


    Ansonsten hat er doch angesprochen, dass man daran arbeitet die strukturellen Nachteile auszugleichen, um eben für wirklich talentierte U-Kicker attraktiver zu werden, was aktuell nicht wirklich der Fall ist.
    Finde, du siehst das etwas päpstlicher als der Papst; nichts für ungut ;)

  • Wenn wir eine fundierte und wirklich tiefgründige Antwort erwarten, dann wäre Helmut Schulte wirklich der falsche Ansprechpartner. Er muss natürlich mit einem Auge immer auf die Nachwuchsabteilung haben, um zu sehen, ob da was internes heranwächst für die Lizenzspielerabteilung, aber er ist nun mal erst seit 1 Jahr da. Der Leiter der Nachwuchsabteilung bzw. der Geschäftsführer Sport kann da mehr dazu sagen.


    Der Verein hat die eigene Nachwuchsabteilung schon immer recht stiefmütterlich behandelt, dies wirkt bis heute nach. Der Verein hat scheinbar noch nicht ganz den Weg gefunden, den er in diesem Bereich einschlagen will.
    Und Nachwuchsarbeit kostet. Auch das muss man immer wieder im Hinterkopf behalten. Eine gute und nachhaltige Nachwuchsarbeit kriegt man nicht für einen Apfel und n Ei. Damit hat sich der Verein lange schwer getan. Es ist noch gar nicht so lange her, da wurde in diesem Bereich eingespart.

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