Das fällt doch alles nicht vom Himmel. Das Miteinander in der Gesellschaft ist doch deutlich auf dem Rückzug, die Polarisierung feiert neue Höchststände. Aufarbeitung in den professionellen und sozialen Medien findet immer weniger inhaltlich statt, man wird mehr selbst zum Polarisierer. Die Verbandsstrukturen inländisch und europäisch sind fokussiert auf maximale Vermarktung und Ausgrenzung all dessen was dem im Wege steht. Die Politik macht einen großen Schritt über den Dreck vor der eigenen Haustür, um in die Welt zu eilen, neunmalkluge Ratschläge zu verteilen. Die Vereine am unteren Ende der Kette sollen all das was sich dadurch an explosivem Gemisch bildet, mit in die Stadien genommen wird, so kanalisieren das es sich in eine heile Welt auflöst.
Die Fußballanhänger im allgemeinen und deren Spitze die Ultras reflektieren all dies. Die einen hocken Ihren Frust ab und lassen sich bespaßen, die anderen brüllen es sich mit Fangesängen und Sprüchen ober und unterhalb der Gürtellinie von der Seele, während andere sich Sparingpartner oder wenn dazu der Mut nicht reicht Opfer suchen, um sich körperlich ab zu reagieren. Nichts spiegelt die Verwerfungen in der Gesellschaft und die Unfähigkeit damit umgehen zu können besser wieder, als die Fußballspieltage national und international. Alles Wirkungen, von denen auch nicht zu wenige zu verurteilen und zu ahnden sind, aber die Ursachen liegen wo anders und werden weder in den Schlagzeilen, noch in den Inhalten der Berichterstattung, Talkrunden etc. erwähnt, gar aufgearbeitet. Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel.
Wenn ich sehe, wie selbst Erlebtes, wie der Pyrobeschuß damals in unserem Stadion seitens Fanblock Hertha, öffentlich falsch dargestellt wird, obwohl deutlich sichtbar, gleichgestellt wird was nicht gleichwertig ist, Schlagzeilen dazu voll am Thema vorbei gehen, das weiterreichen von Artikeln mit durch weglassen von Inhalten immer unzutreffendem Inhalt, persönliches einfärben zu nimmt, ein anderes nicht fußballerisches Ereignis inszeniert wurde, um am folgenden Tag bebildert veröffentlich zu werden, bleibt an Vertrauen in Berichterstattungen von mal zu mal immer weniger übrig, reagiere ich immer vorsichtiger.
Dagegen wächst mein Respekt vor den Verantwortlichen in unserem Verein, bei diesem Gordischen Knoten, bisher die Ballance gehalten zu haben.