• ...so wie bisher kann es nicht weitergehen.


    Ich hoffe auf einen Sieg gegen Duisburg, obwohl jeder Punktgewinn m. M. die Probleme in mehreren Bereichen - u.a. Sport, Management - nur kaschiert. Deswegen aber einen Spieklassenwechsel in Kauf zu nehmen, halte ich trotzdem für fahrlässig. Diesen würden scheinbar einige Fans mehr oder weniger schweren Herzens gutheißen, sind sich aber höchstws. in kleinster Weise der Konsequenzen bewusst. Wenn ich hier im Forum Aussagen wie ‘Unioner halten das aus’ lese, ist das sehr kurz gedacht. Sicher halten ‘wir’ einen Klassenwechsel emotional aus, aber damit werden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch personelle Konsequenzen einhergehen. Und damit meine ich nicht die im Profikader, sondern bei den Angestellten im Verwaltungsbereich. Ob diejenigen sich dann unbedingt freuen, ‘bluten’ zu dürfen/müssen kann ich mir schwerlich vorstellen. Einem nicht direkt davon Betroffenen gehen solche Aussagen vom ‘Aushalten‘ natürlich leicht von der Feder.


    Mir persönlich maßen sich einige Forumschreiber sehr viel an, wenn sie ihre Meinung auf die Gesamtheit der Unioner projizieren. Da bin ich bei Blackmore und veritas, wenn einem u.a. vorgeworfen wird, ein Spiel nicht am Ticker bzw. erst recht nicht live zu verfolgen. Ich war früher auch viel häufiger live dabei, aber als Alleinerziehender und Exiler verschieben sich eben die Prioritäten.


    In Fürth waren wir wieviel? 600? 700? 800? Eigentlich respektabel. Wenn ich mich allerdings an die Diskussion beim Pokalspiel in Dortmund erinnere, als denjenigen, die sich beschwert haben, keine Stehplatzkarte bekommen zu haben, entgegengeschleudert wurde, dass diese (ich glaube 1.500) Tickets u.a. für die Allesfahrer waren, frage ich mich, wo diese 1.500 Fans am Sonntag waren. Und jetzt komme mir keiner mit dem Argument Feiertag. Damit möchte ich nur zum Ausdruck bringen, dass auch bei ‘dem' Unioner die Prioritäten durchaus variieren! Das ist kein Vorwurf - im Gegenteil, ich akzeptiere das!


    Gem. Friedrich II. „...mus ein jeder nach seiner Fasson Selich werden.“ Diese Toleranz sollte ein jeder hier auch dem anderen entgegenbringen. Falls nicht, sind sowieso viele Uniontugenden hinfällig und nur noch leere Worthülsen, denn m. M. gibt es nicht ‘den’ Unioner oder ‘die’ Unionerin.


    Für mich zählt jetzt nur: Auf drei Punkte am Samstag und einen durchdachten Neuanfang nächste Saison in Liga 2.

    ...sollte Ihnen der Beitrag nicht gefallen haben, wäre ich Ihnen für Ihre Missfallensbekundung zu Dank verpflichtet...

  • Gott, es kann ja jeder so seine Prioritäten haben. Besonders als Exiler. Ich schaff es seit ca. 10 Jahren kein Heimspiel zu verpassen, das ist mir schon wichtig und da haben andere Dinge zurückzustehen. Auswärtsspiele in der Kneipe mit anderen Mitleidenden, das ist mir nicht ganz so wichtig, wird aber auch eingerichtet. Meines Erachtens keine Frage des Alters.

    Wenn einem diese Dinge nicht mehr so wichtig sind, warumauchimmer, dann rückt das alles schnell in eine mäßig interessante Ferne und da bleibt es dann auch. Viel Spaß mit Frau und Kindern (hab ich auch), auf all den Konzerten und auf der Fahrradtour! Warum nicht?

    Auch mein Leben dreht sich nicht nur um Union, ich hab nicht mal Fanutensilien. Aber entweder interessiert mich etwas oder nicht. Laue Liebe ist so anstrengend... Ich brauch meine paar Stunden Union im Wochenabstand und mein restliches, wahrlich vollgepacktes Leben findet trotzdem noch locker Platz.


    Mir ist auf jeden Fall nicht Banane, wo mein Verein spielt, auch wenn davon natürlich nicht meine Liebe abhängt.


    Ich bin jetzt fast 40 Jahre dabei und ich finde das Gesinge seltsam, dass der Verein sich ja sooo verändert hat. Natürlich hat er das. Die ganze Welt hat sich verändert, möglicherweise oft nicht zum Besseren.

    Aber ich kann schlecht dem Union der 80er oder 90er nachtrauern, so wie ich meinem Leben in den 80ern nicht nachtrauern kann.

    Zudem malt der Pinsel der Erinnerung ja sehr gülden... War es früher besser?

    Es war anders. Ich finde meinen Verein immer noch besonders, wenngleich ich ihn noch nie so besonders fand, wie er sich doch gern gegeben hat.

    Ich brauche den Überkommerz nicht, wundere mich aber auch nicht darüber. Ich fand ja auch Pedersen nicht die Riesenkröte...


    Wie der 1. FC Union Berlin woanders wahrgenommen wird, das ist mir im Grunde egal.

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  • Dann hast du mich in einigen Sachen einfach nur falsch verstanden... Um es drastisch zu sagen: wenn ich mich als Kultclub ausgebe, und den Spagat zwischen Marktzwängen und ehrlichen Fußball schaffen will, aber nicht müde werde von Marke zu reden und ein Image zu vermarkte, welches sich nicht wirklich vermarkten lässt, dann ist das am Ende wie ein Streit zwischen Adidas und Nike, wer das bessere Produkt bewirbt. Im Grunde ist das was wir abziehen der größere Kommerz, weil man nicht müde wird zu betonen das die Marke Union ehrlichen Fußball bietet im Gegensatz zum Rest. Sowas kommt von Fans viel authentischer und genau so war es früher. Man lebte vom Image durch Fans geprägt. Man sprach davon, dass die Fans das Image prägen. Klar hat man auch Werbekampagnen gefahren, aber sich nebenbei nicht als der große Antikommerzclub aufgespielt. Es hieß einfach Union ist anders und fertig. Ob das besser war was zB unter Bertram mit dem FCU und den komischen Häkchen war?! Nein, behaupte ich auch nicht, aber es war ehrli

    Genau darum geht es mir, genau darum verschieben sich Prioritäten. Einen von "Marke Union" quatschen ist zwar wirtschaftlich richtig aber genau da liegt doch der Hase im Pfeffer. Wirtschaftlich. Genau das wo wir uns von anderen abheben wollen, wo Fußball pur stattfinden soll und kein Kommerz wie anderswo. Genau dort verfällt der Präsident jedes mal in Wirtschaftssprech und macht damit klar das man dieses Image als Gegenprodukt bewirbt.

    Das hat dann die Folgen, das man sich irgendwo selbst verarscht, da man genauso kommerziell handelt und es dann eben als wie so oft betont als "andere Wege" abtut. Man sich also hinstellt, behauptet man ist soooo anders als die anderen bösen Kommerzvereine, jop anders kommerziell. Das hat zur Folge, das die, die da mal genauer drauf schauen sich auch verarscht vorkommen. Und zu guter Letzt: das die Kiste auch derbe nach hinten losgehen kann, wenn mans übertreibt mit der Vermarktung. Mir ist es auch egal, was andere denken. Dennoch tu ich sowas nicht als Blödsinn ab und mache mir Gedanken darüber. Soooo anders werden wir eben nicht mehr in einigen Punkten gesehen, wie wir das gerne hätten. Und dand wird's mit der Vermarktung auch schwer. Und ganz böse könnte man sogar behaupten: einige DFL-Entscheide mussten von Union so getroffen werden. Passt ja sonst nicht zum Image was man Vermarktet. Woanders passiert sowas eben ganz natürlich, ohne das man sich als der andere Verein hinstellen muss.


    Ich behaupte auch nicht, das ich damit Recht behalte. Aber sich vom Kommerz abheben wollen, in Wirtschaftssprech verfallen une die Marke Union voran treiben zu wollen (fiel so auch schon in Interviews mit Zingler), statt einfach von VEREIN zu reden.. Das ist schon irgendwo grotesk. Und bei soviel Magengrummeln was sowas auslöst legt man seine Prioritäten eben so, das man andere Dinge bevorzugt. Hat dann auch nix mit Laue Liebe zu tun. Andere Dinge sind nur eben wichtiger. Und vorallem ehrlicher. In schlechten Zeiten wie jetzt stellt man das eben hinten an und verschiebt wieder Prioritäten Richtung Union. Da steht man zusammen.

  • veritas : danke für deine sachliche und ausführliche Antwort. Dabei hab ich dich eigentlich nicht so falsch verstanden.

    Inwieweit man verarscht wird, sei mal dahingestellt. Jeder erwachsene und einigermaßen intelligente Mensch zählt zwei und zwei zusammen und weiß dann, dass der Profifussball, zumal der erfolgreiche (inkl. 37k-Stadion) ja gar nichts anderes zulässt als die Vermarktung bzw. die Marke Union und all das, was damit einhergeht. So wie man eigentlich keinen Spieler finden wird, der auf wesentlich mehr Geld verzichtet, nur um hier zu spielen.

    Will sagen: wenn man im Profifussball auf Dauer mithalten (und da reicht schon die 2. Liga), muss Geld generiert werden und da gibt es im Grunde kaum abweichende Wege. Dass dabei das "Anderssein" kaum zu halten ist, bis auf Kleinigkeiten, das ist doch klar. Fußball pur ist nämlich nicht wesentlich preiswerter, auch wenn man sich das noch so wünscht.

    Unter Bertram war's ehrlicher? Würde ich nicht sagen und am Ende ist es ja auch schiefgegangen.

    Ich halte so eine Zeile "Wer lässt sich nicht vom Westen kaufen?" auch nur für eine Zeile. Am Ende ist da nur der trotzige Wunsch der Vater des Gedankens. Aber dieser Verein ist Teil dieser immer mehr durchkommerzialisierten Welt, ganz egal, was er will oder auch sagt. Und das will er auch sein, abgesehen von dem einen oder anderen.

    Und letztlich haben auch wir nur Fans und nicht die Fans den Verein, auch wenn es natürlich ein Mitspracherecht der Vereinsmitglieder gibt. Aber die Welt dreht sich trotzdem nur in eine Richtung. Und man arbeitet nicht den ganzen Tag in der Fischfabrik und riecht abends nach Veilchen.


    Natürlich wird es immer wichtigere Dinge geben (zumindest für mich) als dieser Verein. Aber er stellt eine wichtige Konstante (mit zunehmenden Alter wird das immer interessanter, oder?) und ein bedeutender Bestandteil meines Lebens dar. Möglicherweise wird irgendwann der Punkt kommen, wo ich mich, aus verschiedensten Gründen, nicht mehr zu Hause dort fühle (mir passt schon das große Stadion nicht...). Aber noch ist dieser Moment nicht gekommen. Doch ich hab auch immer versucht, mir nicht allzuviel vorzumachen. Gibt es ehrlichere Dinge als Union? Da hinken die Vergleiche dann doch. Ab einer gewissen Größe kann auch ein Verein nur noch sehr bedingt eine echte Familie sein. Und was am Schluss wirklich ehrlich ist (und auch warum!), das wird man dann sehen.


    Sind wir noch anders? Ja doch, hier und da, zum Glück. Da, wo man es sich auch leisten kann (auch die Eintrittspreise werden ja erhöht...). Aber nicht im Großen und Ganzen. Das verhindert das Prinzip. Ohne Geld kein Verein, schon gar nicht in der Größenordnung, schon gar nicht in dieser Welt. Wer das eine will...


    Und wenn du meinst, dass sich deine Prioritäten im Moment wieder verschieben, weil man jetzt zusammenstehen muss, dann freut mich das. Aber du verschiebst auch deine Prioritäten auch, weil du den Zustand "gehobener Profifussball" erhalten sehen willst und dieser Zustand verursacht doch auf der anderen Seite all das, was du nicht bei uns sehen möchtest.


    Oder ist es am Ende nur die Attitüde, die dich stört? Na ja, die ist in gewisser Weise bei uns eingebaut. Man kann es auch als "Bestandteil der Marke" sehen. That's the way it is. Das Besondere können nur noch die einzelnen Fans halten, indem man sich unter Unionern immer noch weitgehend sozial, warmherzig und fair verhält. Und darauf hoffe ich, immer noch (auch wenn das manchmal nicht so ist).

  • Schönes, interessantes Duett was Ihr beide hier singt und wo ich mal bei der Aussage des Einen und mal bei der Aussage des Anderen ein „Genau!“ in mich reinmurmle.

    Aber Zerrissenheit ist wohl bei jeder „Liebe“ mit dabei.

    Das Markengequatsche gefällt mir auch nicht; weckt es doch die Assoziation zu Vermarktung und damit kalkulierten, monetären Absichten.

    Und Liebe ist eben nicht käuflich und sollte schon gar nicht verkäuflich sein.

    Vielleicht wäre „einzigartig“ der bessere Begriff.

    Aber/ Und: letztendlich ist natürlich jeder Mensch einzigartig und damit auch jeder Klub.

    So lange wir das Verbindende in und unter uns suchen (und finden) werden wir uns und unserem Klub verbunden sein - der Begriff Union steht dafür sogar in unserem Namen.

  • Wenn ich die ganze Argumentation der Exiler hier höre, müßte man ja konstatieren wir hätten alles falsch gemacht.

    Hier bei Union hat sich kein Einziger zum Kultclub gemacht, wir wurden über die Medien dazu gemacht. Die Medien haben uns dazu gemacht, weil wir eben anders sind als die anderen. Ich muß doch hier nicht wirklich aufzählen was uns so anders gemacht hat, übrigens entgegen Eurer Meinung wir wären schon fast Mainstream. Wahrscheinlich ist es Euer Abstand zum Verein der Eure Wahrnehmungen schwinden läßt.

    Als Beispiel gebe ich mal die Stadionbauinitiativen einiger Stadionbauer zur Kenntnis, Stagnierung in Saarbrücken, nicht noch mal angefangen in Karlsruhe von Fans die zupackend helfen wollen, keine Spur. Die Worte des Alterspräsidenten von St. Pauli habe ich noch im Ohr :" da würden sich bei uns noch nicht mal hundert einfinden um mitzuhelfen".

    Das ist jetzt auch schon etwas her, aber wenn ihr die '90iger hochhaltet , dann kann ich doch hier mal etwas dazu sagen das wir das Stadion mit den höchsten Stehplatzanteil im Verhältnis zu den Sitzplätzen im deutschen bezahlten Fußball haben, ohne Stadionnamenänderung, keine Kümmerlingtribüne, kein Familienblock, Auswärtsfans sprechen immer über eine super Stimmung, englische, holländische Unionfans sind Teil dieser Uniongemeinde und ja wir müssen Umsätze generieren. Das ist blöd in Eurer Sicht weil Kommerz, das aber Zins und Tilgung auf uns warten da wir uns den Wunsch erfüllt haben genau dieses Stadion hinzubauen was wir uns seit den '70igern erträumten. Dann träumen wir noch weiter und wollten mal Urlaub machen ("Union muß , Union muß in die Bundesliga rein.....") nicht geklappt.

    Exiler sehen das als Kommerz an , kann sein. Ich hörte aber von diesen Exilern nicht wie sie das anders machen wollen als der Verein mit seinen Verantwortlichen das im Augenblick gestaltet. Nichts !

    Der Verein allerdings stellt sich nicht dar, sondern sucht seine Ausnahmestellung die er sich selbst erarbeitet hat,als Lücke die hier in Berlin ausgefüllt werden kann,. weil hier in Berlin kein Verein so tickt wie wir.

    Das ist mehr als legitim, damit haben wir weit über 350 Sponsoren aus allen Berufssparten und (fast) allen Sponsorenzuwendungen in der Höhe generiert. Auch das gehört dazu, sogar beim Dorffußball.

    Ein Vertreter des Hauptsponsors bei Aue sprach ich kürzlich nach dem Spiel (VIP) und der erzählte mir das genau wir der Maßstab aller Dinge sind, wie sich im Osten Fußball ohne größere Abhängigkeiten entwickeln sollte und das diese Entwicklung genau von allen (Ost-) Vereinen positiv begutachtet wird. Vieles können wir nicht falsch gemacht haben.

    Wenn dann Exiler behaupten, man sehe uns von Außen als ganz normalen Verein, dann muß ich die Exiler fragen ob sie überhaupt noch ein realistisches Bild von unseren Verein haben oder ob der permanente Selbstzweifel mit Abstand ihre Argumentationskette gegenüber anderen Diskutanten im Exil selber schwächen, dann allerdings sind die Resultate zu erwarten und dann schließt sich auch der Kreis.

    E.U.Wassermann


    P.S. zu franzihno zur Definition,weil im Exil vieles nicht so ankommt, "Allesfahrer" bezieht sich nicht aufs Wort , wobei es gibt wirklich viele die alles Auswärts mitnehmen, sondern auf die Fanclubs die immer Auswärts zu finden sind (in wechselnden Formationen) und die dort die Stimmung im Block dominieren. Diese Fanclubs haben ein Kartenkontigent was sie dann selber verteilen. Vielleicht ist das ja auch schon Kommerz.8)

    Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.

    Einmal editiert, zuletzt von wassermann ()

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  • Unionfux

    Erstmal danke für die Antwort, immer wieder angenehm sich mit dir auszutauschen.


    Zum Thema Bertram meinte ich das auch nur im Bezug auf Union als solches. Der hat wenigstens keinen Hehl daraus gemacht, das man sich die Fans zu nutze machen sollte und daraus Kapital schlagen.


    Ansonsten klar, zwei und zwei zusammen zählen. Logisch weiß ich das vieles einfach sein muss, aber dann stell ich mich eben nicht als der besondere Verein dar bei dem das angeblich nicht so ist. Einen "culture Clash" rufe ich eben nicht als Verein aus und vermarkte ihn, sondern lass das die Fans austragen zb mit der geilen S-Bahn-Choreo. Das wäre mehr Eigenwerbung und authentischer. Oder das Benefizspiel gegen Austria. Davon lebt unser Image, das ist Eigenwerbung, weil sie eben nicht das Ziel Vermarktung hat. Mehr davon und weniger Markengequatsche würde uns oft gut zu Gesicht stehen.


    wassermann

    Auweia. Von dir bin ich besseres gewohnt. So hab ich den Eindruck du hast meine Aussagen gar nicht verstanden. Irgendwie lustig, das du sagst wer uns zum Kultclub ernannte, darum ging es mit keiner Silbe. Nur darum das das hier und dort ausgeschlatet wurde, was dann eben nicht mehr kultig ist. Dem widersprichst du wiederum mit keiner Silbe. Irgendwie lustig das ich extra anbring "wenn man uns Fans außen vor lässt sind wir gar nicht so anders", aber dann Beispiele von Fans bringst. Zumindest Großteils.

    Irgendwie auch lustig das ich die Vermarktung und Kommerz anprangere. Zumindest das wie, nämlich das man tut als sei man anders. Und doch nur das macht wie jeder andere auch. Und du mit Sponsorengewinnung um die Ecke kommst.

    Richtig lustig ist aber dein Beispiel mit dem Auer Hauptsponsor. Zum einen sprach ich von anderen Fans und du kommst mit 'nem Sponsorenvertreter. Ausgerechnet Aue, wo ich einige Fans kenne. Wo uns eben nichtmehr jeder anders sieht. Und wenn einer der Sponsoren sagt wir sind das Vorbild in Ostdeutschland wie man im Profifußball besteht (nichts anderes steckt dann dahinter), schlägst du doch wieder in die selbe Kerbe wie ich.

    Mich stört das wir immernoch so tun als wären wir an wirtschaftliche Zwänge gebunden, ist aber ansonsten anders. Dabei generiert man mittlerweile "Unsummen" mit diesen Zwängen und dient gar als Vorbild. Mit Zwängen bekomm ich das rein was wirtschaftlich nötig ist, zum Überleben. Mit Vermarktung die man beim Gesamtprodukt anprangert, aber selbst "verdeckt" vorantreibt schafft man eben "schneller, höher, weiter."

    Am Ende bestätigst du meine Aussagen, versuchst aber zu widersprechen... Btw mehr noch, du verstärkst das Magengrummeln, wenn andere Hauptsponsoren, also Wirtschafter uns als Vorbild sehen, dann ist das genau der Weg, den wir eigentlich nicht gehen wollten. Also entweder geh ich davon aus, das du meine Aussagen falsch verstanden hast. Oder so etwas Abstand eben manchmal gut tut, um Dinge differenzierter zu sehen und sich nicht direkt drauf zu stürzen. Gewinnmaximierung im vollem Gange beim ach so anderen Verein. Andere Wirtschafter nehmen uns als Vorbild. Genau darum ging es doch. Aber mir fehlt ja die Nähe... Wenn manch einer widersprechen will und dabei nicht merkt, das er die Kritik nur weiter erhärtet, zeigt das eigentlich wie weit der Prozess zum höher schneller weiter wie überall auch schon ist.

    Football is for you and me - not for fucking industry!

    2 Mal editiert, zuletzt von veritas ()

  • wassermann

    Achja zum Thema nichts anders machen:

    Meine Kritik beinhaltet das ich einige Dinge weglassen würde, soweit kannst auch du denken.

    Zum Vereinsjubiläum (sogar hier im Forum nachlesbar) hatte ich zb auch ein Blitzturnier vorgeschlagen gegen von Fans neu gegründete Vereine. Ja auf sowas kommt der Verein ja nicht mal. Der Austria muss es dafür erst schlecht gehen, Traditionsspiel bei Chemie war von Fans. Dabei wird man nicht müde von unserem Verständnis von Fußball zu quatschen. Ja wie sieht das denn aus? Wir laden internationale Gäste, zum Jubiläum Dortmund. Also will man sich mit den Großen Messen und nur 'nen anderen (kommerziellen) Weg gehen. Man tut so als müsste man sich den Zwängen von DFB und DFL beugen und Spieltag für Spieltag ihren Zirkus mitspielen, dabei ist unser Verständnis doch ein anderes. Aber auf die Idee Freundschaftsspiele zu nutzen, ohne Werbung etc und sich Vereine zu laden, die sich neugründeten, weil sie auch ein anderes Verständnis von Fußball haben. Darauf kommt keine Sau. Internationale Größen ziehen eben besser. Da geht's auch lieber um die Kohle anstatt Zeichen zu setzen. Ich bleib dabei: weniger quatschen mehr machen...


    Und eigentlich war die Sofa-WM das Paradebeispiel wie man's nicht macht. Wir brauchen dafür 'nen Vermarkter, der mitverdient, obwohl uns das ja in dem Zirkus Profifußball auf den Sack geht, das alles vermarktet wird. Wir holen uns dabei ein Produkt ins Haus, welches wir offen kritisiert haben als Verein. Wir holen uns ausgerechnet das Produkt ins Haus wo Sitzplatzzwang ist, aber wir ja ein anderes Verständnis haben. Das wäre eigentlich der ideale Zeitpunkt gewesen um gegen eine der oben genannten Mannschaften zu spielen. Und sein Fußballverständnis wirklich zu leben, statt nur immer davon zu quatschen...

    Und bitte zieh keine Engländer als Argument ran. Nur weil es woanders beschissener ist, heißt es lange nicht das bei uns alles Tutti ist.

  • Für mich war Union immer eine Mannschaft aus der Region Berlin/Brandenburg, die die Region Berlin/Brandenburg vertritt.


    Das sind wir nicht mehr und streben es auch nicht an, es wieder zu werden (Abschaffung der 2. Mannschaft).


    Mittlerweile gerieren wir uns als der "andere" Verein und versuchen, daraus Kapital zu schlagen.

    „Regelmäßige Spielzeit ist beim Übergang vom Jugend- in den Männerbereich durch nichts zu ersetzen." Lutz Munack


    Steven Skrzybski: 5 Spielzeiten Union Zwee, 59 Spiele

  • Die möglichen negativen Auswirkungen der Abschaffung der 2.Mannschaft auf die Identität mancher (vieler?) Unioner - nicht nur Altunioner! - auf die Identifikation mit dem Verein - also die mittel- bis langfristigen, recht komplexen Folgen wurde anscheinend von seiten der Vereinsführung und der sportlichen Leitung bzw. der Entscheider in dieser Frage deutlich unterschätzt.


    Auch sportlich schadet das Fehlen der Zweiten in mehrfacher Hinsicht - sei es durch die mangelnde zusätzliche Möglichkeit, den zweiten Anzug , das sog. B-Team durch Spielpraxis permanent einsetzbar zu halten ; sei es Nachwuchsspieler an das erste Team heranzuführen, indem sie auf Wettkampfniveau mit Spielern des sog. A-Teams zusammen Spiel- und Wettkampfpraxis erhalten. So wäre es viel leichter, gute eigene Local Player heranzuziehen. Vor dem Hintergrund der sportlichen Wettbewerbsfähigkeit der Profi- und der Nachwuchsspieler und der regionalen Identifikation von Fans und Spielern vermute ich sogar, dass dies sogar monetär - in der Abwägung des Gesamtpakets - die falsche Entscheidung war. Sie sollte ernsthaft überprüft - und ggf. revidiert - werden.


    Die Prioritäten der Vereinsführung liegen allem Anschein in sich immer weiter beschleunigende Selbstvermarktung und Kommerzialisierung mit Blickrichtung Sponsoren und Wirtschaft, bei der zunehmend Grenzen angetestet oder gar überschritten werden. veritas: Danke für Deine tollen Texte oben, Du hast das die entsprechenden Zusammenhänge oben in mehreren Beiträgen auf beeindruckende Weise analysiert und auch aus der eigenen Erfahrung heraus gut nachvollziehbar beschrieben...

    Ich habe an anderer Stelle (im Stimmung an der AF-Thread) mit dem relativ sinnfreien Werbeeinspieler zur Marke Union ein anderes Beispiel einer Grenzüberschreitung kritisiert, mit dem inzwischen auch im zunehmend Stadion zunehmend die Priorität weg vom Fussball hin zum Kommerz beschritten wird. Das wird in der AF in homöopathischen Dosen getan, damit es nicht so auffällt (leuchtende Werbebanden, der o.g. marktschreierische Werbeeinspieler ("Skzybski..."); noch tonlose Werbespots in der Halbzeitpause; mal sehen, was als nächstes kommt). Auch hiermit werden wir austauschbarer und verlieren zunehmend Identität, und wer glaubt, dass das nicht bemerkt wird und nicht von vielen als störend empfunden wird, der irrt.


    In einer aktuellen sportlichen heiklen Situation wird von der Kommunikationsabteilung auffällig wenig nach außen kommuniziert, dafür aber eine zumindest umstrittene neue Homepage-Präsenz gelaunched... - weg von der Heimseite , die allein schon sprachlich einen Kontrapunkt gesetzt hat. Jetzt ist alles optisch schön, schön Mainstream . Ich bin ehrlich: Auch mir gefällt sie eher nicht. Das läuft wohl unter "Professionalisierung" - gegenüber der früheren Version macht sie uns auch ein Stück austauschbarer. Wenn das der Beitrag von Herrn A. Lorenz - na toll :thumbdown: . Ein Tätigskeitsnachweis ist es, viel mehr aber auch nicht.

    Die Funktionalität und servicemässige Nutzbarkeit der Homepage hat meines Erachtens u.a. durch das Fehlen der bisherigen Menüleiste am oberen Bildrand und die neue Gesamtstruktur deutlich gelitten - und zwar sowohl in der Desktop- als auch in der Smartphone-Version.... Die Social-Media-Sachen und Sponsoren werden prominenter plaziert, das ist wohl der Kern des Anliegens. Der bereits bezahlte AF-TV-Login im Zusammenhang mit diesem Re-Launch funktioniert ohne jede Vorwarnung (z.B. per E-Mail) nicht mehr... Dies wird nicht etwa kommuniziert, sondern der (sorry) blöde User oder (bereits abgerechnete( Bezahlkunde darf dann durch Trial-and-Error ausprobieren, ob und dass es eventuell wieder funktioniert, wenn man ein neues Passwort vergibt... ("Hurra", ja dann ging es wieder). Professionell ist anders.... Dass auch dies dann der Akzeptanz der neuen Webpräsenz nicht gerade zuträglich ist , dürfte ja wohl klar sein. An dieser Stelle ein Lob an Christian - das Re-Launch des Unionforums ist deutlich besser gelungen (nach den prompten Überarbeitungen der Anfangsprobleme) ; es wird in seiner Bedeutung als Informationsmedium gegenüber der Vereinsseite jetzt weiter gewinnen - so jedenfalls meine Prognose...


    Dass diese Prioritäten-Setzung des Vereins nicht gerade im glücklichsten Moment erfolgt, in einer Situation, in der der eigene Trainer und die Mannschaft mit dem Rücken zur Wand steht - Schwamm drüber.... Dennoch , man fragt sich schon, welche Prioritäten hier gesetzt werden.

    Das ganze Thema Stadion und seine Dimensionierung kommt auch noch hinzu - über zahlreiche Risiken ist auch hier - und in anderen Rahmen (z.B. in der Stadion AG) diskutiert worden und wird es noch... Wir sollten spätestens nach der Saison wirklich einmal innehalten und uns fragen, ob alle der hier eingeschlagenen Richtungen hier wirklich zielführend sind und wohin wir eigentlich wirklich wollen - vor allem aber auf welchem Weg und mit welchen Mitteln. Und übrigens: Ich lasse mir nicht vorschreiben, wann ich darüber nachzudenken habe - gewünscht ist wohl: nach Saisonende, wenn viele in die Ferien verschwinden... Das "versendet" sich dann schon, mögen manche denken. Das wird es aber nicht.


    Ich wollte nicht vom Samstag ablenken... Am Samstag gegen Duisburg gilt in der Tat: Zusammenstehen und:
    Mit aller Gewalt, Klassenerhalt - überall im Stadion...
    Das merkwürdige verbale Gegeneinander auch hier im Forum (Waldseite gegen Gegengerade oder umgekehrt) hat mir nicht gefallen. Gemeinsam eisern - aber dabei auch kritisch bleiben und nicht alle versuchsballonartig angetesten Veränderungen einfach durchwinken.

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  • André Danke für die Info ... Wurde sein Ausstieg denn nach außen kommuniziert ? Das ist mir entgangen. Zumal sein Einstieg per offizieller Meldung des Vereins - auf der Heimseite , glaube ich mich zu erinnern - verkündet wurde. War das eine direkte Reaktion auf die Fanproteste (Ich erinnere mich an die Transparente auf der Waldseite...) ?

  • wenn man einen einstieg öffentlich verkündet dann wäre es ja nur konsequent, warum man den ausstieg auch kommuniziert.


    aber konsequente kommunikation gibt es bei unserem verein schon lange nicht mehr. DZ meinte ja selbst, komuniziert werde nur das, was dem verein nützt. für mich heißt das, dass ich vom verein nur schöne infos bekommen werde, aber nichts, was auch nur einen leichten negativen touch haben könnte.


    vertrauen - das DZ bei einem fantreffen jüngst einforderte - baut der verein m.e. so nicht auf.


    @wasser: was bewog dich denn zu deinem rundumschlag gegen "die exiler"? sind "die exiler" eine derart homogene masse, dass du sie einfach alle über einen kamm scheren kannst?


    EISERN

    Nach 20 Jahren sage ich dem Unionforum "Lebewohl". Ein Ort, wo sich manisch auskotzende Hater alle anderen Diskussionen überlagern, die sich auch nicht zu schade sind, mit Stasi-Methoden gegen Leute vorzugehen, die eine andere Meinung haben, ist nicht (mehr) mein Ort.

    Einmal editiert, zuletzt von ruepel ()

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