Wachregiment

  • Nochmals und sehr ausdrücklich !
    Die Wehrdienstleistenden des Wachregimentes F.D. waren keine Angehörigen des MFS im eigntlichen Sinne. Auch wenn einige Wiki Verlinkungen das so deuten (deshalb ist eben wiki ungenau).
    Warum ?
    Sie unterstanden samt und sonders während ihrer Dienstzeit der Militärjustitz, egal von wem sie ihre Befehle bekamen, wie die Grenztruppen in Berlin.
    Die Staatssicherheit hatte eigene "polizeiliche" Verfügungsrechte in der DDR , sowie in Ostberlin gehabt und damit ein eigenes Strafverfolgungssytem (U-Haft, Vernehmer etc.pp.) gehabt und was auch gegen im Dienst vergangene Vergehen in den eigenen Reihen zur Anwendung kam.
    Die Wehrdienstleistenden waren also keine Stasimitarbeiter, im Sinne der Definition eines hauptamtlichen Mitarbeiters.
    Und ich habe überhaupt noch nicht gehört das ein Wehrdienstleistender des Wachregimentes von der jeweiligen MFS Leitung des Bezirkes oder Kreises zum Gespräch gebeten wurde. Warum auch ? Für die Bewachung meist im äußeren Gürtel von wichtigen Dienstellen ? Dafür reichte die einfache Dienstanweisung und Vegatterung aus.
    E.U.Wassermann

    Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.


  • hast du von DZ´s WR Zeit gewusst? Ich nicht, bin dankbar informiert worden zu sein. Bewerten muss das eh jeder für sich. Dass die ganze ISP Angelegenheit in dem Kontext komisch aussieht kann keiner bestreiten.

    02´AMO


    Infiziert: 16.10.1999 Union - Eisenhüttenstädter FC Stahl 3:1, 2831 Zuschauer > danach gleich PVC und Bimmelbahn away!

  • hätten wir wirklich auch ohne den artikel des herren wolf über dieses thema gesprochen?

  • Das Grundproblem bei der Bewertung von DDR-Vergangenheit ist doch: wie verhielt man sich individuell in diesem streng gesetzten Rahmen, wie nutzte man die Grauzonen? Man kann in diesem Zusammenhang DZ sicherlich Opportunismus vorwerfen, aber eine Stasi-Verstrickung, wie sie Wolf gerne konstruieren möchte, geht einfach zu weit.


    Das scheint mir auch der springende Punkt zu sein. Die DDR war eben kein demokratisches Land, wo man sich vorher prinzipiell zumindestens über alles informieren konnte. Man hat also irgendwie Entscheidungen getroffen und hat dann seine Erfahrungen gemacht. Die Frage war dann: wie hat man sich verhalten, nachdem man entsprechende Erfahrungen gemacht hat. DZ hat sich beim Wachregiment so verhalten, dass er danach nicht für weitere Tätigkeiten als IM, OibE etc. angesprochen wurde, was dort die Regel war. Das spricht auf alle Fälle und neben vielm andern für ihn.



    Na ja... so viel Unterschied zwischen 1983 und 1987 war nun auch wieder nicht.


    Das sehe ich ein bisschen anders. Perestroika und Glasnost seit 86 verunsicherten Staat, SED, die übrigen Parteien aber auch die Stasi erheblich und seitdem wurde es auch sukzessive lockerer in der DDR, wenn dass das richtige Wort dafür ist. Markus Wolf hatte grad bei der Stasi aufgehört, was Jahre vorher undenkbar gwesen wäre. Sowjetische Filme wurden verboten. Die Staatsmacht wußte nicht mehr richtig, wie und welche Gegner man in der DDR bekämpfen sollte. Und mangelnde Geschlossenheit führt immer zu mangelnder Schlagkraft.

    Der natürliche Grundzustand des Fußballfans ist bittere Enttäuschung, egal wie es steht. Nick Hornby

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  • mir ist einfach nur noch schlecht !


    DZ. will mir (uns) doch nicht wirklich einreden, das er als 18 jähriger berliner bengel und dazu noch als unioner nicht gewußt haben will, was es mit diesem wachregiment auf sich hatte. auch wenn sie im eigentlichen sinne keine angehörigen des mfs waren lieber wassermann, für uns und viele berliner waren das stasimänner.


    Zitat DZ. : "Ich wusste auch vorher nicht, dass das Wachregiment dem MfS untersteht - das habe ich erst gemerkt, als ich ich dort meinen Dienst antrat."


    so, und jetzt geh ich kotzen.

  • ich war 16 als die stasi bei mir öffters vor der tür stand,sie wollten das ich mich bei den unionfans umhöre,und ihnen berichte.ich habe mich nicht darauf eingelassen. im gegenteil es hat meinen HASS auf die ddr noch bestärkt. ich bin auch im kumpelreis offen damit umgegangen und habe gemerkt, ich war nicht der einzige bei dem sie es erfolglos versucht haben. wie gesagt ich war 16 und bin diesen dreckstypen nicht auf den leim gegangen. wer sich mit 18 für mehr verpflichtete hat damit ein klares bekenntnis für diesen sche...ß-staat abgegeben.


    ich will das alles nicht überbewerten.aber was DZ dazu sagt hört sich genau so an wie das was man immer hört in so einem fall. nach ausreden!


    Mann kann doch nicht immer von sich auf andere schließen. Jeder hatte sein Leben in der DDR , einer hat mit dem System gelebt ,der andere war voll dagegen. Aber man kann doch nicht alle über einen Kamm scheren. Wir wissen auch das es nicht für alle möglich war das Abi zu machen also ist man einen anderen Weg gegengen. Es gibt hier einfach ganztolle Beiträge die das ganze System erklären.
    Ich glaube DZ . Man sollte einfach nach über 20 Jahren Wende das Thema so langsam begraben und endlich auf die Fehler in diesem Staat suchen.
    Ich kenne jemanden der damal für die DDR gearbeitet hat und einen Stempel auf der Stirn hatte mit MFS und kaum eine Chance hatte hier zu arbeiten er hat es nicht geschaft er lebt nicht mehr. Ist das der Sinn immer wieder den Menschen zu durchleuten und wissen wollen was er gemacht hat.

  • Im Dienst beim WR für sich allein sehe ich nach meiner persönlichen Meinung überhaupt nichts verwerfliches. Im Zusammenhang mit diesem ISP-Ding kommt das zwar suboptimal rüber, jedoch braucht niemand ungefragt öffentlich verbreiten, wo er seine Armeezeit ableistete.


    Bin ich aber tatsächlich der bisher einzige, der vielmehr mit dieser Textpassage


    Zitat

    ... Das Jahr 1983: Zingler, bei der FDJ in leitender Funktion, auch auf Kreisebene, dekoriert unter anderem mit der Medaille „für vorbildliche Leistung zu Ehren der DDR“, war Instandhaltungsmechaniker. Er hatte gerade den Aufnahmeantrag für die Sozialistische Einheitspartie (SED) gestellt, wurde später stellvertretender Parteisekretär...


    Bauchschmerzen hat? Ich kann mir das bei DZ nur sehr, sehr schwer vorstellen - oder es muss einen anderen Hintergrund gehabt haben.


    Ein nachdenkliches
    Eisern - UMM



  • Hee, tutschi, bleib mal fair: ein Dienst beim Wachregiment hat nichts, aber auch gar nichts damit zu tun, was man sich zu recht unter Stasi-Tätigkeit vorstellt. Die Leute im Wachregiment hatten nicht die Aufgabe, jemand zu bespitzeln, zu foltern, Familien zu zerstören, Menschen umzubringen oder geheime Dossiers anzulegen. Und DZ hat dort in seiner Dienstzeit ein Krankenhaus bewacht.

    Der natürliche Grundzustand des Fußballfans ist bittere Enttäuschung, egal wie es steht. Nick Hornby

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  • die vergangenheit holt union endlich ein.
    viel zu lange haben wir uns nur zu gern der illusion hingegeben, union sei nicht nur der klub "widerständiger" fans gewesen, sondern auch jene, die in verantwortung standen und stehen, hätten mit dem ddr-regime mindestens nichts am hut gehabt.
    es ist an der zeit, sich den dingen zu stellen.


    ich werde mir nicht anmaßen, den stab über dirk zingler zu brechen. er selbst hat zu entscheiden, wie er mit diesen dingen umgeht.
    ich bin nicht enttäuscht von ihm. allerdings hätte er in dem bewusstsein, dass uns alle eines tages die eigene geschichte einholen muss, offen mit der eigenen vita umgehen sollen, um das, was jetzt ansteht, von vorn herein zu vermeiden.


    selbst, wenn er als junger mann damals (wie nicht wenige) auf fragwürdige wegen geraten, zweifelhaften überzeigungen anhängig geworden wäre, hat er ein recht darauf, heute objektiv beurteilt zu werden.


    irgendwie hatte ich jedoch geahnt, dass er zumindest eine vergangenheit gehabt haben könnte, die seine nonchalance im umgang mit tasächlich oder möglicherweise belasteten im umfeld unions erklären könnte.
    zingler muss zu dessen amtszeit bekannt gewesen/geworden sein, dass der damalige trainer frank lieberam stasi-im war. eine reaktion gab es nie.


    daran, dass die stasi-sponsoren-affäre aus hiterem himmel über uns gekommen war und niemand wissen konnte, woher der wind wehte, habe ich allerdings niemals geglaubt.
    hier wurde vermutlich gemauert und gemauschelt. solange niemand offenlegt, was damals wirklich geschehen ist, bleibt ein unwohlsein in mir.

  • man geht mir dieser typ auf den sack.und das seid jahren...........


    kann man dem nicht ein lebenslanges hausverbot erteilen?
    warum macht es sich einer zur lebensaufgabe, anderen personen oder institutionen verbalen schaden zuzufügen?


    jeder, der D.Z. kennt, weiss das seine antworten ehrlich sind.also was soll´s..............es hat keiner gefragt,also wurde es bis heut nicht öffentlich.
    und ganz wichtig..................ER war nicht bei der stasi.


  • Ich wusste übrings mit 14 :!: sehr genau was ich tat als ich mich entschied nicht in die FDJ zu gehen..... :oops


    und ick dachte ick bin ganz alleene nich inne fdj. man da hätten wa ja ne staatsfeindliche zelle gründen können :schal:

  • Hier kommen ganz schön viele Sachen auf einmal zur Sprache. Dass DZ als junger Erwachsener aus welchen Gründen auch immer eine überdurchschnittliche Systemnähe zeigte, ist auf jeden Fall diskussionsüwrdig. Aber ist das auch relevant für die Zukunft unseres Vereins?


    Wohl eher nicht.


    Anders sieht es bei der Stasi-Frage aus. Ein Ex-IM als Union-Chef ist für mich, auch 20 Jahre danach, nicht tragbar. Wer andere Leute bespitzelt oder verraten hat, ist moralisch verbrannt. Er kann ja noch eine 2. Chance kriegen, aber bitte nicht an der Spitze meines Vereins.


    Doch war denn Zingler bei der Stasi? Hat er gegen irgendein Gesetz verstoßen, anderen Leid o.ä. zugeführt?


    Laut bisherigen Erkenntnisstand klares "NEIN".


    Und das ist es - was in Hinblick auf die Zukunft zählt.

  • Unser Präsident ein Opportunist und Mitläufer im SED-Regime ! Ich bin schwer enttäuscht. :thumbdown: Angepasst und und eingerichtet in der DDR haben sich die meisten Menschen, ein Dienst beim Wachregiment und SED-Mitgliedschaft waren aber zum Glück nicht die Regel. Das mußte keiner machen. Für mich jedenfalls wirft diese Sache einen dunklen Schatten auf Dirk Zingler.


    Trotzdem werde ich mich jetzt nicht von ihm abwenden oder hier seinen Rücktritt fordern, jedenfalls nicht solange keine wirklich belastenden Dinge (IM-Tätigkeit) auf den Tisch kommen. Dafür hat er als Präsident und Sponsor einfach zu viel für unseren Verein geleistet.


    Die Person Dirk Zingler aber werde ich zukünftig mit anderen Augen betrachten, daß bin ich mir schuldig.

    "Wenn einer, der mit Mühe kaum, geklettert ist auf einen Baum,
    schon meint, daß er ein Vöglein wär,
    so irrt sich der." (W.Busch)

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  • und eins ist (mir) auch klar:
    dass dies genau jetzt offenbar wird, nachdem schon zuvor über presse und forum tendenziös agiert wurde, ist ganz sicher kein zufall.
    es laufen, da bin ich mir sicher, ernsthafte umsturzpläne. zingler wird sturmreif geschossen!


    eine der immer wieder an solchen intrigen beteiligten personen ist länger schon auffällig aktiv.
    immer bereit, sich dem nächsten könig anzudienen, verräter-silberlinge abzugreifen und neue privilegien zu erhaschen/verloren gegangene zurückzuerlangen.
    wenn sich doch einmal jemand intensiv dessen vergangenheit annehmen würde...

  • Wer lesen kann ist im Vorteil, selbst in dem Artikel steht drin das er KEIN IM war !


    richtig; aber man weiß ja wie die heutige medienlandschaft funktioniert. alle paar stunden wird irgend eine sau durchs dorf getrieben, und bevor der kritisierte überhaupt stellung beziehen kann ist bereits die nächste sau dran.


    die gefahr, in ein falsches licht gesetzt zu werden, besteht schon.


    EISERN

    Nach 20 Jahren sage ich dem Unionforum "Lebewohl". Ein Ort, wo sich manisch auskotzende Hater alle anderen Diskussionen überlagern, die sich auch nicht zu schade sind, mit Stasi-Methoden gegen Leute vorzugehen, die eine andere Meinung haben, ist nicht (mehr) mein Ort.

  • hätten wir wirklich auch ohne den artikel des herren wolf über dieses thema gesprochen?


    Nein, warum auch? Aber da wir es jetzt machen, was soll das?


    Nur zur Info: Ich renne seit 1972 an die alte Försterei und entsinne mich nicht, bei all den vielen Spielen die ich hier verfolgt habe, Demonstrationen von Regimegegner beigewohnt zu haben. Ich habe viele Unangepasste getroffen, schräge Vögel und lustige Gestalten, verkrachte Existenzen und Biedermänner. Unter diesem urigen Publikum haben stets Dissidenten neben Parteigängern gestanden, dazwischen mein Onkel aus Kreuzberg. Ist keinem aufgefallen! Auch weil es keiner wissen wollte!


    Warum ?: weil unser einziges Interesse UNION galt, der etwas andere Verein in Berlin, bei dem der Professor neben dem Kanalarbeiter stand und niemand den anderen gefragt hat ob er einen Bonbon unter dem Revers trägt oder ob er Montags nach Feierabend immer Versammlung hat.


    Das sollten wir auch so beibehalten, dann lebt unser Mythos und diese einmalige Atmosphäre, von der alle Gäste schwärmen, weiter.


    Kult kann man nicht herbeireden, er wird gelebt.


    EISERN UNION aus H-N-D :schal:

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