Und in genau solchen Beiträgen liegt aus meiner Sicht genau das strukturell verhärtete Lagerdenken/die Blasenbildung auf beiden Seiten. Man ist heute entweder "Nazi" oder "Gutmensch" - Ich verwende mal die am häufigsten gebrauchen Bezeichnungen.
Das zerstört die Mitte. Genau wie 1928-33.
Auch damals haben KPD und NSDAP gemeinsam gegen die Demokratie gekämpft.
Ist es nicht zu einem guten Teil eher das Versagen der Mitte, welches radikale Tendenzen in Gesellschaften fördert? Oder bist Du der Meinung, dass das Erstarken linker und nationalistischer Strömungen in einer Gesellschaft aus dem Nichts resultieren? Und wenn man schon über das Scheitern der Weimarer Republik philosophiert, sollte man dann nicht zumindestens auch über den 24. Oktober 1929 sprechen? Stecken nicht hinter diesem Datum viel eher die Feinde der Demokratie? Und waren es nicht solche Leute, die dann auch noch ein durchaus lukratives Geschäft mit dem deutschen Welteroberungs- und Bessermenschenwahn machten?
Und waren die Machtbefugnisse des Reichspräsidenten in der Weimarer Republik (s. Erlass von Notstandsverordnungen) nicht genau das Gegenteil von Demokratie?
Fragen über Fragen, die sich mir bei solch tiefgründigen Erklärungen für den Untergang der "Mitte" in der Weimarer Republik so stellen.
Was das mit Christian Arbeit zu tun hat? Nichts. Um deshalb nochmal auf den "angeblichen" Brief zurückzukommen. Habt Ihr vielleicht noch etwas Substanzielles vorzubringen (am besten mit Verlinkungen - zum Nachvollziehen), das Eure These(n) erhärten würde, das der Verein sich nicht nach Satzung verhält? Ich rechne stark mit einem hartnäckigen Schweigen.