Union in den Digitalen Medien

  • Man könnte jetzt natürlich die ganze Diskussion super breit aufmachen und darüber diskutieren, ob eine derart hypergenaue Betrachtungsweise angebracht sei, was eine solche Überkorrektheit für die Daseinsberechtigung des generischen Maskulins und viele weitere Aspekte unserer Sprachpraxis bedeuten würde/müsste und ob so eine Überkorrektheit angesichts vieler zweifelsfrei etablierter Begrifflichkeiten (bspw. "Auszubildende", "stillende Frauen" etc.) nach diesem Muster überhaupt haltbar wäre.


    Aber bleiben wir doch mal konkret beim kritisierten Beispiel der "Teilnehmenden". Entspricht hier der Gebrauch "[...] der substantivierten Form des Partizip I [...] dem Sinn der beabsichtigten Aussage."? Es gehen Erfolgswünsche an alle Personen raus, welche in den kommenden Wochen an sportlichen Wettbewerben im Rahmen der Special Olympics World Games teilnehmen werden. Und in dem Kontext ist die Formulierung völlig okay und nicht am Sinn der beabsichtigten Aussage vorbei. Insofern kann man nicht mal diese (äußerst kleinkarierte) Sprachkritik hier anbringen.

    Dit heißt "Lehrlinge" ! :pump


    ;)


    Aber ernsthaft: Auszubildende sind auch dann Auszubildende, wenn sie, um bei oben benutzten Beispielen zu bleiben, schlafen oder auf dem Klo sitzen. Deshalb ist dieser Begriff an der Stelle durchaus richtig gesetzt.

    Studenten sind aber nur dann Studierende, wenn sie studieren. Wenn sie schlafen sind sie Schlafende und wenn sie auf dem Klo sitzen...

    Im zweiten Fall sind sie aber wiederum auch Studierende, wenn sie Studienmaterial dabei haben und es während des Sitzung zweckentsprechend verwenden. So jedenfalls versteh ick die deutsche Sprache. Deshalb ist und bleibt dieses Gendergequatsche Schwachsinn.

    "Wer halb Kalkutta aufnimmt, hilft nicht etwa Kalkutta, sondern wird selbst zu Kalkutta!" Peter Scholl-Latour


    UNION is`, watt wia d´raus mach`n!


    Ich bin kein Klugscheisser, ich weiß es wirklich besser! :grumble

  • komm mal wieder runter,denn mit dem vorschreiben ist es ja wohl eher andesrum

    Ist das so? Blieben wir mal konkret. Wie oft wurde dir denn schon im Forum vorgeschrieben, dass du gefälligst zu gendern hättest? Wie oft wurde dir hier von angeblich/vermeintlich links-grün-woken Usern (wie es bspw. mir ja gerne zugeschrieben wird) der Mund verboten oder sich wenigstens darüber aufgeregt, wenn du das generische Maskulin verwendet hast? Vermutlich kein einziges mal. Hingegen gibt es hier im Forum beinahe täglich Kommentare und "Kotzanfälle", weil jemand irgendwo eine Genderformulierung gesehen oder gehört hat.


    Ich selbst nutze übrigens im Alltag (meistens) keine Gendersprache und werde das auf absehbare Zeit auch nicht tun, weil ich vom Konzept und der Wirkung nicht überzeugt bin. Wenn überhaupt wähle ich kontextbedingt und wenn angebracht (bspw. offizielle/öffentliche Kommunikation) neutrale Formulierungen. Auf den Gedanken "Hass" auf andere zu verspüren oder mich aufzuregen, nur weil andere Menschen diesbezüglich einer anderen Überzeugung sind als ich und eine andere Sprachpraxis pflegen, darauf bin ich hingegen noch nicht gekommen und sowas werde ich auch niemals verstehen. Wer gendern will soll gendern und wer das nicht möchte, ja der lässt es halt. So einfach kann das sein.

  • Aber bleiben wir doch mal konkret beim kritisierten Beispiel der "Teilnehmenden". Entspricht hier der Gebrauch "[...] der substantivierten Form des Partizip I [...] dem Sinn der beabsichtigten Aussage."? Es gehen Erfolgswünsche an alle Personen raus, welche in den kommenden Wochen an sportlichen Wettbewerben im Rahmen der Special Olympics World Games teilnehmen werden. Und in dem Kontext ist die Formulierung völlig okay und nicht am Sinn der beabsichtigten Aussage vorbei. Insofern kann man nicht mal diese (äußerst kleinkarierte) Sprachkritik hier anbringen.

    An Teilnehmenden gibt es jetzt grundsätzlich nichts auszusetzen. Aber nicht immer macht diese Form Sinn. Ein Bespiel, nicht alle Zuhörer sind Zuhörende. Manche daddeln auch einfach am Handy oder schlagen die Zeit anderweitig tot.

    Grundsätzlich gibt es bereits eine Form, die alle mitmeint. Das ist das generische Maskulinum.

    Es ist ja völlig idiotisch zu glauben, wenn jemand nach einem Bäcker fragt, er suche einen backenden Mann. Er sucht weder nach einem Mann oder einer Frau, sondern nach einem Laden, der Backwaren verkauft. Das ist also eine sehr effektive Form sich auszudrücken.

    Man könnte sogar das Gegenteil anprangern. Bäcker sind alle! Die Frau hat noch eine eigene Bezeichnung, nämlich Bäckerin. Der Bäcker hat das nicht. Er wird immer NUR mitgemeint. Regt der Bäcker sich darüber auf? Natürlich nicht! Er ist ja schließlich kein Idiot!

  • Ich würde mal sagen, dass hier niemand in der Lage ist, Vorschriften zu erlassen. Versuche dazu sind also eher lächerlich.


    Einzige Ausnahme: Admin und Mods bei Verstößen gegen die Forumregeln. Aber davon sind wir bei aller kontroversen Diskussion noch ein Stück entfernt.

  • Ich befasse mich nicht mit deinem Weltbild und dem was du als Realität wahrnimmst, sondern mit einem konkreten Fall hier im Forum. Und natürlich handelt es sich dabei um einen Fall von Bevormundung und Sprachpolizei durch den User Threelions. Wie sonst würdest du es bezeichnen, wenn jemand eine grammatikalisch korrekte Formulierung öffentlich anprangert, nur weil sie der Person aus politisch-ideologischen Gründen nicht passt?

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  • Ich befasse mich nicht mit deinem Weltbild und dem was du als Realität wahrnimmst, sondern mit einem konkreten Fall hier im Forum. Und natürlich handelt es sich dabei um einen Fall von Bevormundung und Sprachpolizei durch den User Threelions. Wie sonst würdest du es bezeichnen, wenn jemand eine grammatikalisch korrekte Formulierung öffentlich anprangert, nur weil sie der Person aus politisch-ideologischen Gründen nicht passt?

    Falsch! Kritik an etwas zu üben, ist keine Bevormundung.

  • Ich befasse mich nicht mit deinem Weltbild und dem was du als Realität wahrnimmst, sondern mit einem konkreten Fall hier im Forum. Und natürlich handelt es sich dabei um einen Fall von Bevormundung und Sprachpolizei durch den User Threelions. Wie sonst würdest du es bezeichnen, wenn jemand eine grammatikalisch korrekte Formulierung öffentlich anprangert, nur weil sie der Person aus politisch-ideologischen Gründen nicht passt?

    Falsch! Kritik an etwas zu üben, ist keine Bevormundung.

    Vielleicht erklärst auch gleich noch den Usern den Begriff "Bevormundung" etwas genauer, die ständig meinen es würde eine Sprachbevormundung stattfinden, nur weil jemand in einer Talkshow oder im Radio für die Nutzung und (vermeintliche) Vorteile dieser Sprachpraxis argumentiert oder diese Sprachform selbst benutzt.


    Davon mal ganz abgesehen, eine Kritik kann natürlich auch bevormundenden Charakter haben. Und den kann man hier wohl kaum abstreiten. Denn im Endeffekt ist der Grundtenor seiner "Kritik", dass die Social Media Abteilung gefälligst anders zu formulieren habe.

  • Feministinnen- und Genderdeutsch: Es gibt Deutsche, die die Plual-Endung -er für eine rein männliche halten und deswegen entweder auf die Endung -erInnen oder eben auf die Endung -ende ausweichen.



    Vgl.: Studenten - Studierende



    :opi:Seltsamerweise wird das nur bei positiv oder neutral besetzten Wörtern genutzt. Von Verbrechenden statt Verbrechern oder Vergewaltigenden statt Vergewaltigern habe ich noch nie gelesen.

  • komm mal wieder runter,denn mit dem vorschreiben ist es ja wohl eher andesrum

    Ist das so? Blieben wir mal konkret. Wie oft wurde dir denn schon im Forum vorgeschrieben, dass du gefälligst zu gendern hättest? Wie oft wurde dir hier von angeblich/vermeintlich links-grün-woken Usern (wie es bspw. mir ja gerne zugeschrieben wird) der Mund verboten oder sich wenigstens darüber aufgeregt, wenn du das generische Maskulin verwendet hast? Vermutlich kein einziges mal. Hingegen gibt es hier im Forum beinahe täglich Kommentare und "Kotzanfälle", weil jemand irgendwo eine Genderformulierung gesehen oder gehört hat.


    Ich selbst nutze übrigens im Alltag (meistens) keine Gendersprache und werde das auf absehbare Zeit auch nicht tun, weil ich vom Konzept und der Wirkung nicht überzeugt bin. Wenn überhaupt wähle ich kontextbedingt und wenn angebracht (bspw. offizielle/öffentliche Kommunikation) neutrale Formulierungen. Auf den Gedanken "Hass" auf andere zu verspüren oder mich aufzuregen, nur weil andere Menschen diesbezüglich einer anderen Überzeugung sind als ich und eine andere Sprachpraxis pflegen, darauf bin ich hingegen noch nicht gekommen und sowas werde ich auch niemals verstehen. Wer gendern will soll gendern und wer das nicht möchte, ja der lässt es halt. So einfach kann das sein.

    «Wer gendern will soll gendern und wer das nicht möchte, ja der lässt es halt. So einfach kann das sein.«


    Einer von unzähligen Beispiel-Artikeln dazu, dass es ‘so einfach’ eben nicht (mehr) ist:


    https://www.faz.net/aktuell/ka…tsgrundlage-17805594.html

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  • Das mit den Studenten ist eher ein unglückliches Beispiel in Bezug auf die Pluralendung -er. Da treffen Beispiele wie Bäcker oder Tischler schon eher. bei Elektriker wird's hingegen schon schwieriger (ich benutze da bei meinem Beruf fast immer die männliche Version).


    Aber es stimmt schon, dass dies - von Ausnahmen abgesehen - eine Sackgasse ist, die ganz bestimmt nicht zu einer Erhöhung der Attraktivität der deutschen Sprache beiträgt.


    Es war bisher tatsächlich so, dass bei negativ besetzten Begriffen weiterhin das generische Maskulinum zu gelten schien. Niemand sprach zum Beispiel von den Verbrechen der deutschen Faschistinnen und Faschisten, obwohl es auch genügend Narzissen gab.


    Ich meine aber, allmählich fängt man damit an, auch bei negativen Begriffen eine Art Gleichberechtigung zu beginnen. In Krimis ist beispielsweise zunehmend von Täterin oder Täter bzw. der Tatperson die Rede. Ich weiß aber nicht, ob das nur eine vorübergehende Randerscheinung ist.

  • Ick hasse Gendern wirklich. Das ist das allerletzte. Die harschen Worte passen da schon janz genau. Wenn ick sehe, wie ein kleine arrogante (oft akademische) Minderheit die deutsche Sprache vergewaltigt, da fängts in meinem Hals an heftigst zu pulsieren.


    Da gibt es nichts, aber auch garnichts zu beschönigen! Eigentlich ist das auch noch viel zu freundlich ausgedrückt.

    Sagte er und nutzte dabei Wörter und Formulierungen wie "Ick", "janz", "heftigst", "fängts" und "garnichts". Du Sprachvergewaltiger.

    Ganz normale regionale Formulierungen Berliner Mundart.

  • Vielleicht erklärst auch gleich noch den Usern den Begriff "Bevormundung" etwas genauer, die ständig meinen es würde eine Sprachbevormundung stattfinden, nur weil jemand in einer Talkshow oder im Radio für die Nutzung und (vermeintliche) Vorteile dieser Sprachpraxis argumentiert oder diese Sprachform selbst benutzt.

    mir wird auf arbeit vorgeschrieben zu gendern in e-mails und allem was ich dort dienstlich schreibe - und ja, dadurch fühle ich mich bevormundet!


    denke aber diese diskussion sollte eher im entsprechenden vorhandenen fred fortgeführt werden.

    Die schlimmste aller Ketzereien
    war gesunder Menschenverstand.

    George Orwell in "1984"

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  • ...

    Einer von unzähligen Beispiel-Artikeln dazu, dass es ‘so einfach’ eben nicht (mehr) ist:


    https://www.faz.net/aktuell/ka…tsgrundlage-17805594.html

    Ich würde in solchen Fällen von Machtmissbrauch sprechen.

    Die Einschätzungen, was Machtmissbrauch, gehen in unterschiedlichsten Situationen z.T. sehr weit auseinander. Wertungen hinsichtlich der Stärke ebenfalls.

  • Ich würde in solchen Fällen von Machtmissbrauch sprechen.

    Die Einschätzungen, was Machtmissbrauch, gehen in unterschiedlichsten Situationen z.T. sehr weit auseinander. Wertungen hinsichtlich der Stärke ebenfalls.

    Richtig. Machtmissbrauch ist ja auch ein moralischer und kein rechtlicher Begriff. Das wird er erst, wenn man konkrete Tatbestände benennt, die aus Macht missbrauchender Motivation heraus begangen wurden.


    Da fällt mir auf die Schnelle beispielsweise Nötigung (§240 StGB, Abs. 4, Ziffer 2) ein.

  • Feministinnen- und Genderdeutsch: Es gibt Deutsche, die die Plual-Endung -er für eine rein männliche halten und deswegen entweder auf die Endung -erInnen oder eben auf die Endung -ende ausweichen.

    In einem Mietvertrag hat michdie Mietenden so verwirrt, das ich den Satz dreimal lesen musste um den Inhalt zu verstehen :rolleyes:

  • Vielleicht erklärst auch gleich noch den Usern den Begriff "Bevormundung" etwas genauer, die ständig meinen es würde eine Sprachbevormundung stattfinden, nur weil jemand in einer Talkshow oder im Radio für die Nutzung und (vermeintliche) Vorteile dieser Sprachpraxis argumentiert oder diese Sprachform selbst benutzt.

    mir wird auf arbeit vorgeschrieben zu gendern in e-mails und allem was ich dort dienstlich schreibe - und ja, dadurch fühle ich mich bevormundet!


    denke aber diese diskussion sollte eher im entsprechenden vorhandenen fred fortgeführt werden.

    Das Arbeitsumfeld ist wiederum eine komplett andere Geschichte. Da hat man sich natürlich in allem möglichen nach (Sprach)Vorgaben und (Sprach)Stil des Arbeitgebers zu richten - nicht nur (aber eben auch) ob gegendert wird oder nicht. Hoffentlich fällt dir nicht nur hinsichtlich vereinbarter Sprachregelungen auf, dass du im Job ständig durch andere "bevormundet" wirst bzw. Anweisungen und Entscheidungen von Vorgesetzten umzusetzen hast. Furchtbar.


    Darum ging es hier aber nicht und in diese Richtung habe ich auch nicht argumentiert. Kannst du gerne noch mal nachlesen, mir ging es um Sprachgebrauch im Privatbereich und VOR ALLEM im konkreten Fall, wie sich das ganze hier im Forum darstellt.

  • schon vor zig Jahren musste ich im Studium auf neutrale Sprache achten und Arbeiten formulieren. Das sich jetzt, viele Jahre später, über die Art und Weise der Neutralität aufgeregt wird, als sei es „Woke“, ist für mich unbegreiflich. :D

    Richtig, man kann versuchen es kann versucht werden, auch ohne Sprachverrenkungen oder unendlich lange Sätze mit -innen neutral zu formulieren. Keiner braucht dafür ein Studium Ein Studium ist dafür nicht notwendig.

    wer behauptet, das’n Studium dazu notwendig ist?


    ich muss übrigens Hässliche Dienstkleidung tragen und die auch noch zuhause selber waschen. Ist das nicht auch ein Eingriff in meine individuellen Persönlichkeitsrechte? :crazy

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