• Es mutet schon seltsam an was da so seit einem halben Jahr bei uns los ist. Für mich wird allerdings immer mehr die Entscheidung, Uwe Neuhaus freizustellen, fragwürdig. Ich verstand die Entscheidung (zu diesem Zeitpunkt) schon damals nicht. In der Nachbetrachtung allerdings noch weniger. Mir ist klar, dass diese Ansicht hier wohl eher auf Dislikes als auf Likes trifft.


    Natürlich war das letzte halbe Jahr unter Neuhaus nicht erfolgreich. Zumindest entstand nach Außen der Eindruck, dass die Kommunikation nicht "dolle" war. Auch mit der Presse. Das warf man ihm vor. Allerdings auch mit dem Hintergedanken teuerster Kader und man müsse oben mitspielen. Das Neuhaus zu wenig auf junge Spieler setzte, ok. Kann man so sehen. Gegenansicht kann hier sagen, dass Spieler wie Quiring, Menz, Jopek, Skrzybski und Zejnullahu ihr Pflichtspieldebut unter ihm hatten. Hierzu gesellen sich weitere jüngere Spieler, die er verpflichtete wie Parensen, Ede oder auch Gomaa. Er hat also nicht nur alte Kanten geholt. Egal...


    Ich will gar keinen Vergleich zu Düwel ziehen. Ich will auch nicht, dass Neuhaus wiederkommt. Ich ärgere mich nur, dass damalige Entscheidungen (wie z.B. Özbek, Nemec) von vielen hier als Sturheit oder als grobe Fehler Neuhaus betrachtet wurden. Einfach nur, weil man noch mehr Argumente brauchte um gegen den Trainer zu argumentieren. Gleiches machen jetzt einige gegenüber Düwel. So wären da Entscheidungen wie Tusche, Nemec und Özbek. Kreilach, Haas. Alles unter dem Deckmanten, dass unsere Punkteausbeute noch geringer ist als in der letzten Rückrunde.


    Ich denke, der Trainerwechsel hat so gut wie nichts gebracht. Ein paar Dinge sind jetzt anders. Vielleicht das Training und die Kommunikationsbereitschaft. Etwas mehr Jugendliche, wobei auch Köhler bei Düwel spielt und das viele weniger verärgert als noch vor einem halben Jahr. Düwel und Neuhaus sind als Trainer sicherlich grundverschieden, aber zumindest auf einem ähnlichen Level.


    Es fragt sich nun, ob die Verantwortlichen um Dirk Zingler aber tatsächlich mit Ihrer Entscheidung richtig lagen. Denn Aufgabe war es mehr aus der Mannschaft herauszuholen. Das fehlt leider. Womöglich, weil eben nicht mehr rauszuholen ist. Und da wären wir auch schon wieder bei meinem (!) nicht kleiner gewordenen Fragezeichen in Bezug auf die Entlassung des vorherigen Trainers.

    • Offizieller Beitrag

    Warum dislikes, Sohle?


    Du hast Deine Meinung doch sachlich, argumentativ und auch nachvollziehbar rübergebracht.
    Dass man nun nicht unbedingt zu 100% zustimmen muss, ist eine andere Sache. Das sollte dann doch aber auch sachlich und argumentativ möglich sein und nicht nur mit'm Daumen ...

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  • Ich glaube schon, das der Trainerwechsel seine guten Seiten hatte. Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster: unter Neuhaus würden wir noch weiter unten drin stecken. Denn dass seit Februar nicht mehr wirklich viel ging, das sollte jedem aufgefallen sein. Hätten wir mit Neuhaus gegen Leipzig gweonnen und die Spiele gegen Sandhausen und Aalen gedreht? Das denke ich nicht. Statt dessen hätten wir immer noch Stagnation und würden wir uns mit Aalen um die rote Laterne streiten.


    Um es anders zu formulieren: Neuhaus war nicht mehr der richtige Mann. Wobei Norbert Düwel auch noch den endgültigen Beweis antreten muss. Viel Zeit hat er nicht mehr.

  • Ich finde die Strafen für Nemec und Özbek sehr gut. Wer nicht kapiert um was es hier geht, der soll auch richtig bestraft werden. Erschreckend ist ,das es Spieler sind, die schon einmal aussortiert waren.
    Meiner Meinung nach kann man in unserer Lage sehr gut auf solche Spieler verzichten. Wer sich nicht den Arsch für den Verein aufreißt kann mit freude Verschwinden, den Störenfriede brauchen wir jetzt am wenigsten.

  • Ich glaube schon, das der Trainerwechsel seine guten Seiten hatte. Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster: unter Neuhaus würden wir noch weiter unten drin stecken. Denn dass seit Februar nicht mehr wirklich viel ging, das sollte jedem aufgefallen sein. Hätten wir mit Neuhaus gegen Leipzig gweonnen und die Spiele gegen Sandhausen und Aalen gedreht? Das denke ich nicht. Statt dessen hätten wir immer noch Stagnation und würden wir uns mit Aalen um die rote Laterne streiten.


    Um es anders zu formulieren: Neuhaus war nicht mehr der richtige Mann. Wobei Norbert Düwel auch noch den endgültigen Beweis antreten muss. Viel Zeit hat er nicht mehr.


    Stimme mit Deinen Worten soweit überein. Nur das ND nicht mehr viel Zeit hätte, da weiß ich nicht so recht, wo Du diese Meinung hernimmst. Wieviel Zeit braucht denn ein Umbruch, der auf Langfristigkeit ausgelegt ist? Das hat man doch schon oft genug erlebt, das irgendwelche Motivationsakrobaten zwar für ein schnelles und kurzes Hoch sorgen konnten, das Jammertal aber hinterher um so größer und länger wurde. Nachhaltigkeit gab es noch nie durch ständiges und ungeduldiges Fahren mit dem Trainerkarussel. Ja es ist richtig, wirklich sichtbare Erfolge kann ND noch nicht aufweisen. Das seine Maßnahmen auf lange Sicht jedoch keinen Erfolg bringen, wird man ihm zum jetzigen Zeitpunkt genauso wenig nachweisen können. Und Leute die hier abwertend über seine Kompetenzen sprechen, nehmen sich aus meiner Sicht mehr als ein ganzes Stückchen zu viel heraus. Zumindest würden mich dann mal die Kompetenzen interessieren, mit denen sie das beurteilen wollen. Scheinbar haben wir hier ja einen ganzen Sack voll hochstudierter Fussballlehrer unter uns. Gut zu wissen. Brauchen wir uns in Zukunft ja nicht mehr umschauen auf dem freien Markt.
    Eines weiß ich zumindest aus eigener mehrjähriger Co-Trainererfahrung. Nachhaltige Qualität erzeuge ich in einem Kader nur über lange Zeiträume. Im Profigeschäft kann ich das sicher durch eine gute Einkaufspolitik beschleunigen. Grundlegende Dinge funktionieren aber in allen Sportarten und auf jedem Niveau ähnlich. Wer denkt das bestimmte Sachen von heut auf morgen funktionieren, der hat (und es tut mir leid, dass ich das dann so hart sagen muß) von der Materie Sport einfach keinen blassen Schimmer.
    Im Falle ND würde mich halt einfach interessieren, wie er die nächsten beiden Transferperioden nutzt und welches Gesicht er der Mannschaft auf lange Sicht verleiht. Gäbe es in diesem Zeitraum dann eine steigende Tendenz (und das muß keine steile Aufwärtskurve sein), dann könnte ich für mich sagen, ND ist auf dem richtigen Weg. Und wenn ich im Verein was zu sagen hätte, würde ich ND diese Zeit geben, ohne in chaotischen Aktionismus zu verfallen.

  • @Mittelalt-Unioner: Ich will es gerne versuchen, zu verdeutlichen. Klar hat Dirk Zingler bei der Vorstellung des neuen Trainers davon gesprochen, dass Abstiegskampf einkalkuliert sei. Aber eben nur Abstiegskampf. Den Abstieg als solchen hatte er nach meiner Lesart nicht auf dem Zettel. Dann hätte er es anders formuliert.


    Es ist dummerweise so, dass die kommenden Spiele nicht einfach werden. Und wenn wir erst einmal neun Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz (den unteren, wohlgemerkt) haben, dann muss ich davon ausgehen, dass im Präsidium die Reissleine gezogen wird. Und das kann kann leider schneller gehen, als uns lieb ist.


    Bevor hier ein falscher Eindruck entsteht, ich bin kein Freund überhasteter Entscheidungen. Auch bin ich davon überzeugt, dass mit Norbert Düwel die Kuh vom Eis geholt werden kann. Genauso bin ich mir bewusst, dass so ein Umbruch eine schmerzhafte Phase der Konsolidierung voraussetzt, die nicht in ein paar Wochen abgeschlossen ist. Nur habe ich leider immer all die Vereine vor Augen, die trotz riesigem Potential mittlerweile in der Bedeutungslosigkeit verschwunden sind bzw. sich dazu anschicken. Und Union möchte ich - wenn es sich vermeiden lässt - nicht unbedingt dort eingereiht sehen.

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  • @Mittelalt-Unioner: Ich will es gerne versuchen, zu verdeutlichen. Klar hat Dirk Zingler bei der Vorstellung des neuen Trainers davon gesprochen, dass Abstiegskampf einkalkuliert sei. Aber eben nur Abstiegskampf. Den Abstieg als solchen hatte er nach meiner Lesart nicht auf dem Zettel. Dann hätte er es anders formuliert.


    Es ist dummerweise so, dass die kommenden Spiele nicht einfach werden. Und wenn wir erst einmal neun Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz (den unteren, wohlgemerkt) haben, dann muss ich davon ausgehen, dass im Präsidium die Reissleine gezogen wird. Und das kann kann leider schneller gehen, als uns lieb ist.


    Bevor hier ein falscher Eindruck entsteht, ich bin kein Freund überhasteter Entscheidungen. Auch bin ich davon überzeugt, dass mit Norbert Düwel die Kuh vom Eis geholt werden kann. Genauso bin ich mir bewusst, dass so ein Umbruch eine schmerzhafte Phase der Konsolidierung voraussetzt, die nicht in ein paar Wochen abgeschlossen ist. Nur habe ich leider immer all die Vereine vor Augen, die trotz riesigem Potential mittlerweile in der Bedeutungslosigkeit verschwunden sind bzw. sich dazu anschicken. Und Union möchte ich - wenn es sich vermeiden lässt - nicht unbedingt dort eingereiht sehen.


    Wie gesagt, das in der momentanen Situation bei Allen eine berechtigte Sorge um den weiteren sportlichen Werdegang besteht, ist für mich absolut nachvollziehbar. Das wäre ja auch schlimm, wenn das nicht so wäre. Nur an dem Punkt, den ich oben rot eingefärbt habe, sind wir ja nun beileibe noch nicht.
    Und als warnendes Beispiel, wozu es führen kann, die Linie zu verlieren, dient für mich ehrlich gesagt das letztjährige Schicksal von Cottbus. Die haben auch in einer prekären sportlichen Situation (auch wenn die noch um Einiges schlechter war) die Nerven verloren. Am Ende hatten sie 3 Trainer verschlissen und konnten den Abstieg dennoch nicht verhindern. Ich unterschätze die Lage überhaupt nicht und sage auch, dass diese Saison alles andere als leicht für uns wird. Allerdings zähle ich halt zu den Leuten, die in einer kontinuierlichen und zielgerichteten Arbeit die größere Chance sehen, die Kurve zu bekommen. Eine Nicht-Abstiegsgarantie wird uns keiner ausstellen. Das ist mit und ohne ND so.

  • @Mittelalt-Unioner: Ich will es gerne versuchen, zu verdeutlichen. Klar hat Dirk Zingler bei der Vorstellung des neuen Trainers davon gesprochen, dass Abstiegskampf einkalkuliert sei. Aber eben nur Abstiegskampf. Den Abstieg als solchen hatte er nach meiner Lesart nicht auf dem Zettel. Dann hätte er es anders formuliert.


    Es ist dummerweise so, dass die kommenden Spiele nicht einfach werden. Und wenn wir erst einmal neun Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz (den unteren, wohlgemerkt) haben, dann muss ich davon ausgehen, dass im Präsidium die Reissleine gezogen wird. Und das kann kann leider schneller gehen, als uns lieb ist.


    Bevor hier ein falscher Eindruck entsteht, ich bin kein Freund überhasteter Entscheidungen. Auch bin ich davon überzeugt, dass mit Norbert Düwel die Kuh vom Eis geholt werden kann. Genauso bin ich mir bewusst, dass so ein Umbruch eine schmerzhafte Phase der Konsolidierung voraussetzt, die nicht in ein paar Wochen abgeschlossen ist. Nur habe ich leider immer all die Vereine vor Augen, die trotz riesigem Potential mittlerweile in der Bedeutungslosigkeit verschwunden sind bzw. sich dazu anschicken. Und Union möchte ich - wenn es sich vermeiden lässt - nicht unbedingt dort eingereiht sehen.


    Meinste die Kuh

  • Ganz ausschliessen kannst du den Abstiegsplatz aber auch nicht ;)


    Aber ich glaube, wir wollen beide auf das gleiche hinaus. Können wir uns auf folgendes einigen: Norbert Düwel ist in der derzeitigen Lage die richtige Besetzung. Und da wir mit dem Abstieg am Ende des Tages - wenn vielleicht auch mit etwas Glück - nichts zu tun haben werden, wird es auf absehbare Zeit bei uns keinen Trainerwechsel geben.

  • Zur Lage:


    Nach 12 Spieltagen muss man vielleicht sagen, dass die Erwartungen vieler Leute hier im Verein bisher noch nicht so recht erfüllt wurden. Sicherlich hat man sich dass ein bisschen anders vorgestellt. Ein neuer, hungriger Trainer mit neuen Ideen; ein Motivator... was weiß ich. Es fruchtet einfach nicht.


    Zu meiner persönlichen Lage:


    Ich hab vor der Saison ehrlich gesagt nicht viel mehr erwartet. Klar, die Ideen von ND über den modernen Fußball klangen recht vielversprechend und so´n bisschen träumte ich hier vom FC Barcelona in seinen schönsten Jahren. Aber mal ehrlich: Kann diese Truppe, über die ich mich letztes Jahr sehr viel mehr geärgert als gefreut habe, dies alles in wenigen Wochen/Monaten umsetzen? Die Antwort sehen wir z.Zt. auf´m Platz.


    Deshalb gilt für mich dieses Jahr das Motto: Arschbacken zusammenkneifen, in allen Etagen! Vom Präsi, Trainer, Spieler, Fans... Es wird (sporlich gesehen) ein Schei...jahr werden, soviel ist mal klar. Die Experimente innerhalb der Mannschaft werden weiter gehen, ob uns das gefällt oder nicht. Im Sommer wird (so er denn noch Trainer ist) Norbert Düwel dann an seine Wunschelf basteln und dafür die Weichen vielleicht schon im Winter stellen. Und wenn wir dann heute in einem Jahr auf einen Abstiegsplatz stehen... ja dann sollte auch der Verein oder ND selbst die Konsequenzen ziehen. Aber im Herbst 2014 fände ich dass völlig daneben und wird auch Norbert Düwel nicht gerecht.

    Also niemals vergessen: Mit aller Gewalt Klassenerhalt!!!
    :pump :pump :pump

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  • fazit: mal abgesehen davon, dass abstiegskampf immer auch eine frage des kopfes ist – für die die sportliche leitung besteht nach wie vor dringender analyse- und ggf. handlungsbedarf, noch dazu, da, neben anderen, vor allem ein mann wie parensen (mit im abstiegskampf einstellungsmäßig besonders wichtigen eigenschaften) noch längere zeit fehlen wird. gerade vorne sind wir zuwenig durchschlagskräftig. wie kann hier abhilfe geschaffen werden?


    Na da war jemand, zur selbigen Zeit 2010, aber sehr weitsichtig. ;)

  • Wenn man eine um Uwe Neuhaus aufgebaute Struktur nach sieben Jahren ad hoc aufbricht, durfte man eigentlich nicht damit rechnen, dass sofort alle Räder in sich greifen und alles funktioniert. In diesem Kontext sehe ich die derzeitige Arbeit auch. Norbert Düwel ist intelligent, hat einen Blick für Spieler und ist ein modern ausgebildeter Trainer. Bei mir verfestigt sich aber immer mehr das Gefühl, dass bei den damaligen Bewerbungsgesprächen das Thema Führung unterschätzt wurde. Düwel ist oberste sportliche Führungskraft von mehr als 30 Mitarbeitern in einem Profiverein. Das ist komplettes Neuland für ihn und man muss das können. Es ist ein Unterschied, ob ich Verantwortungsträgern Hinweise gebe oder selbst Verantwortung trage, Entscheidungen treffen und diese durchsetzen muss. Weder als einer von zwei Co-Trainern bei Hannover 96, noch als Scout musste er eine ähnliche Rolle einnehmen. Zingler setzte explizit auf eine „unverbrauchte Person“. Entsprechend hat er die mangelnde Erfahrung als vertretbares Risiko eingeschätzt.


    Es ist daher wirklich die Frage, wie viel Geduld und Zeit man aufbringen möchte, um einen Mann wie Norbert Düwel zu entwickeln. Viel entscheidender ist aber noch, ob man wirklich das Gefühl hat, dass er strategisch für den Verein die richtige Besetzung ist. Hatte er – überspitzt gesagt - seinerzeit nur die besten Powerpoint-Slides über seine „Vorstellungen von Fußball“ oder hat er wirklich das Format und das Potenzial mit den ihm zu Verfügung stehenden Mitteln nicht nur einen 11-12 Mio. EUR Personaletat zu verwalten, sondern auch etwas Besonderes zu leisten? Intention des Trainerwechsels war ja nicht einen kurzfristigen Abwärtstrend zu stoppen, sondern langfristig aus dem Etat noch mehr rauszuholen. Wenn man dreimal in Folge in der oberen Tabellenhälfte landet, weiß jeder was dies bedeutet.


    Wenn ein Präsident sich nach dem 9. Spieltag genötigt fühlt, dem Trainer zu sagen, dass er zeigen müsse, dass er Abstiegskampf kann, dann weiß man wie strategisch das Ganze nun wirklich angelegt ist bzw. wieviel Geduld man hierfür aufbringen möchte. Ein Trainer kann dann nicht mehr versuchen seine Vorstellungen von Fußball sukzessive umzusetzen. Man kann nicht entwickeln, wenn es ausschließlich um kurzfristige Ergebnisse geht. Entsprechend fällt er in die gleichen Muster zurück, wie es der risikoaverse Neuhaus stets praktizierte. Eroll ist hier aktuell die positive Ausnahme. Aber auch Neuhaus hat in einer ähnlich schwierigen Situation vor zwei Jahren Jopek die Chance gegeben, der dann auf 25 Zweitligaeinsätze in einer Saison kam.


    Eine Anforderung an den neuen Trainer war die Entwicklung von jungen Spielern. Persönlich kann ich mir keine schwierigere Situation vorstellen, Jugendspieler zu integrieren als zum Anfang dieser Saison, wo die Hierarchien in der Mannschaft neu verteilt wurden und keine Stabilität und Souveränität zu verspüren war. Junge Spieler können das dann kurzfristig nicht rausreißen, gerade wenn sie auf strategischen Positionen im Mittelfeld eingesetzt werden. Neuhaus hätte es eigentlich leichter gehabt einen Jopek oder Eroll in einer gefestigten Struktur zu entwickeln. Ständige Rochaden schaden jungen Spielern hier eher. Wenn ich an einen Spieler glaube, dann muss ich ihm Vertrauen schenken, in dem ich ihn auch mal dauerhaft auf der gleichen Position einsetze. Auch mal über 90 Minuten. Das hat Norbert Düwel bis jetzt weder mit Jopek, Zejnullahu, noch mit Skrzybski konsequent durchgezogen.


    Am Ende muss man immer wieder nach unserer eigentlichen Strategie fragen. Wie gesagt, nach nur neun Spieltagen werfen wir alles was wir uns vorgenommen haben bereits über Bord. Ich für meinen Teil bin wirklich geduldig und habe auch hier jahrelang auf eine nachhaltige Entwicklung im sportlichen Bereich gepocht. Unsere derzeitige Situation - es geht nicht um die letzten Ergebnisse oder die Tabelle - empfinde ich aber als absolut desillusionierend. Mal abgesehen davon, dass ich in 22 Jahren, die ich Union ununterbrochen Tag für Tag verfolge, selten so wenig Spaß und so wenig Identifikation verspürt habe wie derzeit. Ich sah die Entscheidung im Sommer nur einen neuen Trainer in eine Neuhaus’sche Struktur gleiten zu lassen schon kritisch und sehe uns auch aktuell strategisch immer noch nicht gut für die Zukunft aufgestellt. Ein kurzfristiger Trainerwechsel würde an diesem Punkt nichts ändern.

  • Viele richtige Anmerkungen, Gedanken usw, die sich dann, werter Svenne, eher an die Vereinsführung, als an den Trainer richten würden. Und da bin ich auch letztlich bei Dir.
    Insgesamt bin auch ich unzufrieden über die aktuelle Punktausbeute (die durchaus Grund zur Sorge bieten kann), aber weniger aufgeregt als andere hier, auch weniger desillusioniert als Du, weil ich einfach nicht grundlegend Besseres erwartet habe. Wir hatten in den letzten vier Jahren zum Saisonende 42, 48, 49 und schließlich 44 Punkte. Die Mannschaft wurde wenig weiterentwickelt. Wie auch, Leute, die die erreichten Platzierungen deutlich verbessern könnten, kosten einfach viel Geld und bieten trotzdem keine Garantie. Dann noch der nach der letzten Rückrunde für mich alternativlose Umbruch. Logische Konsequenz: graues Mittelmaß, genau das, was wir geboten bekommen.


    Über die Saison hinaus sehe ich uns gleichwohl auf dem richtigen Weg, vorausgesetzt, die Klasse wird gehalten, wovon ich allerdings fest überzeugt bin.

  • Ich finde die Strafen für Nemec und Özbek sehr gut. Wer nicht kapiert um was es hier geht, der soll auch richtig bestraft werden. Erschreckend ist ,das es Spieler sind, die schon einmal aussortiert waren.
    Meiner Meinung nach kann man in unserer Lage sehr gut auf solche Spieler verzichten. Wer sich nicht den Arsch für den Verein aufreißt kann mit freude Verschwinden, den Störenfriede brauchen wir jetzt am wenigsten.


    Das es wieder die gleichen Spieler getroffen hat bestätigt doch die Entscheidung von UN. Zweite Chance gehabt und vertan. Wer solch eine Arbeitsmoral in der momentanen Situation an den Tag legt, hat es nicht verdient, unser Wappen auf der Brust zu tragen. Ein Wechsel im Winter wäre in meinen Augen die beste Lösung. Und um mal an den von Teilen der Szene mittlerweile geschmähten Tusche zu erinnern, bei dem hätte es sowas nicht gegeben. Der hat seine Meinung gesagt wie ihm der Schnabel gewachsen war. Und das vermisse ich im Moment. Die Mannschaft schweigt ( oder muss schweigen?). Solche Typen, die immer nur dann Leistung zeigen, wenn´s mal gerade gut läuft oder wenn Vertragsverhandlungen anstehen, braucht wirklich keiner. Das sind Wanderarbeiter, die sich dem verdingen, der gerade passt. Und die dann ganz schnell weg sind oder wollen wenn´s heißt, Arschbacken zusammenkneifen und durchbeißen. Gute Reise Herr Özbek und vergessen sie nicht, den Nemec mitzunehmen!!!!

    Wovor mir bange ist? Vor einer Zukunft, die von veganen, divers geschlechtlichen E-Scooter Fahrern bestimmt wird.

  • @Svenne


    Rein analytisch finde ich Deinen Beitrag klasse. Allerdings ist er halt dann auch "nur" reine Analyse. Eine analytische Aufarbeitung der Situation wird ND ganz sicher auch betrieben haben, b.z.w. wird er diese Analyse fast tagtäglich fortsetzen. Das Problem für ND besteht aber sicherlich in dem bei Weitem komplizierteren Bereich Antworten und Lösungsansätze zu finden. Und Du beschreibst es ja selbst, wie zerfahren die Situation in bestimmten Dingen ist. Allein z.B. das von Dir genannte Integrieren und Entwickeln junger Spieler in einer sportlich doch relativ bedrohlichen Situation. Völlig richtig. ND probiert es trotzdem, auch wenn aus dem von Dir genannten Grunde sicherlich ein wenig mit angezogener Handbremse.
    Kurzum, es gibt eine Menge an Bereichen, die ihm seine so oder so schon nicht einfache Aufgabe als Trainer-Novizen extrem erschweren. Doch gerade unter Betrachtung seiner wirklich nicht einfachen Aufgabe, befinde ich seine Arbeit bisher (natürlich nur als Außenstehender) durchaus nicht als negativ.
    Im Gegenteil. Für mich macht er den Eindruck, das er absolut bereit ist, mutige und konsequente Entscheidungen zu treffen. Auf und neben dem Platz.
    Ob er es schafft, weiß ich natürlich auch nicht. Aber ich wünsche es ihm definitiv und sollte er die Kurve kriegen, unter den ganzen mißgünstigen Umständen, die ihn momentan begleiten und umgeben, würde ich mich tief vor ihm verneigen.

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