"Mit unserer Spielweise und den Ergebnissen der letzten Wochen werden wir nicht den Ansprüchen gerecht [...]" (Quelle: Lutz Munack in der Vereinsmeldung vom 04.12.2017)
Wir haben jetzt acht (!) Heimspiele und fünf Auswärtsspiele später elf Punkte auf der Habenseite. Wir haben nun eine sichtbar andere Spielweise - an der wir stur festhalten - und wir haben leider auch andere Ergebnisse.
Unter Keller und Pedersen haben wir massiv gepresst und mit dieser Spielweise allein diese Saison zwei Tore pro Spiel erzielt (im Schnitt). Unter Hofschneider und Bönig ist es gut ein Tor im Schnitt. Dafür kassieren wir im Schnitt unter Hofschneider und Bönig etwas weniger Gegentore (1,38). Unter Keller und Pedersen waren es schlechtere 1,5 Gegentore in dieser Saison. Im Ergebnis führt die defensivere Gangart unter Hofschneider und Bönig (wir erwarten den Gegner in der Regel erst ab der Mittellinie) entsprechend zu minimal weniger Gegentoren, aber zu deutlich weniger erzielten Toren.
Wir haben jetzt noch drei Auswärtsspiele und zwei Heimspiele. Alle Teams unter uns bis Rang 17 haben jetzt – Ausnahme Braunschweig – drei Heimspiele und zwei Auswärtsspiele. Heidenheim hat relativ leichte letzte drei Spiele (Sandhausen H, K'lautern A, Fürth H). Darmstadt spielt an den letzten beiden Spieltagen gegen Regensburg (A) und Aue (H) für die es womöglich dann schon um nichts mehr geht. Die Wahrscheinlichkeit des Abstiegs liegt sicherlich immernoch unter 50%. Aber die Wahrscheinlichkeit steigt leider von Spieltag zu Spieltag wie bei einer aufkommenden Flut.
Insofern ist die Lage schon irgendwie irre. Insbesondere weil das Credo zu sein scheint, dass man einfach weiter auf das nötige "Spielglück" wartet. Taktische Grundordnung und Spielweise bleiben von Spiel zu Spiel nahezu unverändert. Beziehungsweise weicht eine strukturierte Spielweise sogar immer mehr dem puren Kampf.
Ich habe André Hofschneider auch noch live spielen sehen (ich erinnere mich z.B. an seinen schönen Pass nach Sololauf durchs ganze Mittelfeld auf Jens Henschel zum erlösenden 1:0 bei strömendem Regen in der Relegation gegen Bischofswerda 1993). Und natürlich habe ich auch Sebastian Bönig noch live gesehen (unvergessen sein geniales Freistoßtor in Babelsberg auf unsere Seite in der Oberliga 2005, Top5 der geilsten Torpogo im grenzenlos überfüllten Gästeblock). Also, bei allem tiefen Respekt vor diesen ehrwürdigen Unionern: Wir brauchen ein neues Trainerteam. Es ist, gerade mit Blick auf die obige Meldung aus dem Dezember, nahezu absurd, dass wir unter den aktuellen Umständen diesmal vor einer Personalentscheidung ausweichen.