Gewalt im Fußball

  • Wenn man die gesellschaftliche demographische Entwicklung sieht stimmt es, dass sich Jugendliche ständig prügeln. Früher war das aber nicht ständig.

    Früher gab es das auch. Als ich in den 90ern jung war, habe ich ständig Gewaltexzesse von etwa Gleichaltrigen erlebt. Das ging bis hin zum Mord und das in einem nahezu biodeutschen Umfeld in Brandenburg. Gemessen an diesen Erfahrungen kommt mir die heutige Jugend fast harmlos vor. Ich will Gewalttaten nicht kleinreden oder relativieren und möchte auch, dass Täter angemessen bestraft werden. Aber dieses "früher war alles besser" ist Quatsch.

    Pauschal zu behaupten, dass früher alles besser war, ist sicherlich Quatsch. Aber was die zunehmende verbale und körperliche Gewaltbereitschaft auf Fußballplätzen betrifft, kann ich das eindeutig behaupten. Diese Gewalt-Exzesse, zumal in dieser Anzahl, gab es früher nicht. Ich spiele mein Leben lang Fußball und kann das denke ich gut bewerten. In der Zeit, als ich selbst im Jugendbereich Fußball spielte, gab es das in dieser Form definitiv nicht. Nicht mal annähernd. Und wenn es doch mal ein unsportliches Verhalten gab, folgten dem ganz andere Konsequenzen, sowohl vereins-, trainer- als auch elternseitig. Die Werte, welche ein bestimmtes Verhalten beim Sport betrafen, waren zu dieser Zeit a) präsent und wurden b) auch durchgesetzt.

  • Wenn ich bei der Begleitung meines Enkels gesehen habe, welches Vorbild da Väter ihren eigenen Kindern und denen der anderen bieten, bis hin zu mehr als deutlichen Handgreiflichkeiten, überraschen mich dann solche „Rudelbildungen von Sportsmännern“ nicht. Gepaart mit Konsequenzlosigkeit und dem allgegenwärtigem Daddeln wo etwas schlecht gelaufenes einfach mit Neustart beantwortet wird, nimmt es halt seinen Lauf.


    Wer auch immer bei diesem Jungen da welche Weichen falsch gestellt hat, ist deren Aufarbeitungspotential. Ihn deshalb aber (wieder) ohne Konsequenz und die ist nur eine wenn sie nur an dem Ergebnis seiner Tat gemessen wird, legt den Grundstein für die weitere Befeuerung dieser Entwicklung.


    Ein Moment für einen Dankesgruß an meine Eltern, nach oben, mich trotz widriger gesellschaftlicher Umstände, mit gelebter Konsequenz, gut auf’s Gleis gebracht zu haben.

  • Aber wie oft hört man den Vätern „mein Sohn macht das nicht“ oder „der andere hat angefangen“ (wie auch im aktuellen Fall).
    Solange da kein Umdenken geschieht wird es nicht besser, aber da wird nicht viel passieren, vor allem wenn dann Worte wie „Ehre“ benutzt werden.

    5.2:11


    2:1-09-2014


    27.05.2019


    Ich spreche fließend ironisch und das mit sarkastischem Akzent.


    Bitte nicht knuddeln, ich habe Liebkose-Intoleranz



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  • Wenn man die gesellschaftliche demographische Entwicklung sieht stimmt es, dass sich Jugendliche ständig prügeln. Früher war das aber nicht ständig.

    Früher gab es das auch. Als ich in den 90ern jung war, habe ich ständig Gewaltexzesse von etwa Gleichaltrigen erlebt. Das ging bis hin zum Mord und das in einem nahezu biodeutschen Umfeld in Brandenburg. Gemessen an diesen Erfahrungen kommt mir die heutige Jugend fast harmlos vor. Ich will Gewalttaten nicht kleinreden oder relativieren und möchte auch, dass Täter angemessen bestraft werden. Aber dieses "früher war alles besser" ist Quatsch.

    Erzähle doch mal hier nicht so einen brachialen Unsinn !

    Oder belege doch mal deinen Unsinn mit Zahlen im Vergleich zu heute !

    Messerattaken, Prügelszenen bundesweit...und wer ist daran hauptsächlich beteiligt ?

    Quatsch ist was du hier von dir gibts.

    Huch, Namen werden niemals genannt, wie vorgestern in der Abendschau.

    Alle wissen Bescheid , es gibt aber immer noch Bierholer die verdrängen was für jeden offensichtlich sichtbar ist.

    Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.

  • Und dann haste solche „Vorbilder“ wie Mourinho der von Respekt redet aber im Parkhaus (!) dem Schiri auflauert und ein paar Takte erzählt und eben dieser Schiri dann tags darauf am Flughafen von Fans bedrängt wird.


    Aber Mourinho sei ja ein „Typ“ höre ich immer. Verlieren muss er aber noch lernen.

    5.2:11


    2:1-09-2014


    27.05.2019


    Ich spreche fließend ironisch und das mit sarkastischem Akzent.


    Bitte nicht knuddeln, ich habe Liebkose-Intoleranz



  • solche Vorfälle sind es die mich dazu bewegt haben in Berlin nicht mehr aktiv zu daddeln bzw. Mannschaften zu trainieren. Was teilweise auf den Plätzen abgeht ist einfach nur noch zum Kopfschütteln.

    Deswegen verwundert mich so was auch nicht mehr. Die Jugend ist nach den verlorenen Jahren nochmal nenn Zacken schärfer drauf.

    Mir tut die Familie einfach unendlich Leid.

  • sein anwalt mit diesem unglaublichen satz dazu - wohl als trost für die familie gedacht? :/


    https://www.anwalt.de/rechtsti…ussball-event-212495.html

    Der Tod ist das Tor zum Licht eines oft mühsam gewordenen, manchmal aber auch kurzen Weges und macht uns immer wieder deutlich, dass alles vergänglich ist.

    Da sieht man das er von Trauersprüchen oä überhaupt keine Ahnung hat- denn mühsam gewordener Weg usw ist für Menschen gedacht, die schwer krank waren oder eben nicht mehr im Leben klar kamen und sich selber umgebracht haben und nicht für ein Jungen der gewaltsam, von fremder Hand, gestorben ist.

    Doch der Anwalt hat Ahnung. Ich unterstelle

    ihm mal, dass er auch muslimischen Glaubens ist und dort ist der Tod das Ziel, das Leben nur ein Geschenk Allahs und am Ende wartet das Paradies (sofern man sich den Gesetzen des Korans unterworfen hat).

    Dem Anwalt fehlt einfach jegliche Empathie der mitteleuropäischen Kultur gegenüber, die das Leben im Grunde feiert und zelebriert und für die der Tod das Ende ist.

    Pfeife nie die eigene Mannschaft aus.

    Gehe nie vor Abpfiff aus dem Stadion.

    Mache niemals einen aus dem Team zum Sündenbock.

    Heiserkeit ist der Muskelkater der Unioner.

  • Also laut Statista ist die Zahl der Gewaltdelikte in Deutschland seit 2002 nicht gestiegen.

    https://de.statista.com/statis…-von-gewaltkriminalitaet/

    Tatsächlich sind sich Kriminologen einig, dass es in der westlichen Welt ab den 1960ern bis in die 90er einen Anstieg von Gewaltverbrechen wie Raub, Körperverletzung und Mord gab. Erst seit den frühen 90ern hat sich dieser Trend umgekehrt und besonders die Zahl der Morde ist in Europa (auch Deutschland) seit den frühen 90ern deutlich geschrumpft. Hauptsächlich sind in dieser Zeit Internet- und Drogendelikte häufiger aufgetreten.

    Auch wenn ich die Geschichten meines Vaters aus seiner Jugend in Halle Neustadt höre, komme ich zu dem Schluss, dass sich viele in diesem Thread einer gewissen Narrative bedienen.

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  • Da sieht man das er von Trauersprüchen oä überhaupt keine Ahnung hat- denn mühsam gewordener Weg usw ist für Menschen gedacht, die schwer krank waren oder eben nicht mehr im Leben klar kamen und sich selber umgebracht haben und nicht für ein Jungen der gewaltsam, von fremder Hand, gestorben ist.

    Doch der Anwalt hat Ahnung. Ich unterstelle

    ihm mal, dass er auch muslimischen Glaubens ist und dort ist der Tod das Ziel, das Leben nur ein Geschenk Allahs und am Ende wartet das Paradies (sofern man sich den Gesetzen des Korans unterworfen hat).

    Dem Anwalt fehlt einfach jegliche Empathie der mitteleuropäischen Kultur gegenüber, die das Leben im Grunde feiert und zelebriert und für die der Tod das Ende ist.

    Ich glaub das du das falsch verstehst was ich meine- der Junge hatte bis dato keinen mühsamen Weg, wie zb Kranke Menschen, deshalb ist der Spruch in dem Fall völlig fehl am Platze., egal was er für ne Glaubensrichtung hat.

    Wir wollen jetzt aber hier nicht drüber streiten, wann man was wo schreiben sollte.

  • Nur sind Statistiken eben auch nur Statistiken. Dem gegenüber steht aber die reale Erlebniswelt der Menschen. Und nun will ich nichteinmal beurteilen, wie aussagekräftig die Zahlen für die von Dir angeführten Straftaten wie Mord oder Raub hinsichtlich bestimmter Entwicklungen sind.

    Aber alleine für die von mir angeführte Situation auf Fußballplätzen gibt es da eine ganz eindeutige Entwicklung. Und wer diese Entwicklung seit DDR-Zeiten durch Selbsterleben mitverfolgen konnte, der wird Dir den Unterschied zwischen damals und heute schon erklären können. Diese Entwicklung nicht zur Kenntnis zu nehmen, bedarf dann schon einer besonderen Gabe zur Verdrängung oder einer fortgeschrittenen Form von Alzheimer.

    Weder war es zu meiner Jugendzeit auf Fußballplätzen an der Tagesordnung Menschen verbal durchzubeleidigen, Ihnen und Ihren Familien sexuelle Bestrebungen mitzuteilen oder sie gar mit dem Tod zu bedrohen. Das ist mittlerweile aber die völlige "Normalität" auf Fussballplätzen in diesem Land. Und schon gar nicht wurde so etwas durch Trainer, sonstige Verantwortliche oder Elternhäuser toleriert oder bagatellisiert.


    Man braucht sich auch überhaupt nicht wundern, wenn sich dieser Trend fortsetzt und weiter verstärkt, wenn man nicht mal in der Lage ist zu erkennen, wie Abnorm die heutigen Zustände inzwischen geworden sind. Es muss wohl die Gewohnheit sein, die diesbezüglich eingekehrt ist, welche diese Zustände als "Normalität" erscheinen lässt.

  • Ich habe auf einen Beitrag geantwortet, in dem ausdrücklich nach Zahlen verlangt wurde und außerdem weichen statistische Entwicklungen sehr oft von der persönlichen Wahrnehmung ab.

    Auch wenn sich heutzutage beispielsweise über Gewalt von Hooligans und Ultras beschwert wird, wird verkannt wie gängig diese in vergangenen Jahrzehnten war.

  • , dass eine Strafe, welche die Existenz des Täters vernichtet, für niemanden Sinn macht.

    vielleicht aber für die hinterbliebenden

    Im Endeffekt bringt jedoch kein noch so hartes Urteil der Familie den Sohn zurück. Ich bin absolut nicht dafür, den Täter mit Samthandschuhen anzufassen. Das Ziel muss aber sein, dass er versteht, was er getan hat und nicht das, dass sein Leben auch noch komplett zerstört wird. Wie gesagt, damit ist in meinen Augen auch den Eltern nicht geholfen. Diese wollen meist Gerechtigkeit. Und da stellt sich dann die Frage, was ist Gerechtigkeit. Rachegefühle werden jedenfalls nie eine Gerechtigkeit herstellen. Aber das ist natürlich ein unheimlich schwieriges Feld und ich weiß auch nicht, was ich wirklich denken und fühlen würde, wenn mir so etwas als Vater passieren würde.

    Das ist für mich einfach unvorstellbar und jenseits von allem, wozu sich etwas wirklich rational Kluges sagen lässt.

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  • Alles gut. Ich wollte sozusagen lediglich noch etwas Einordnendes dazu anmerken. Ganz allgemein.;)

  • Auch wenn sich heutzutage beispielsweise über Gewalt von Hooligans und Ultras beschwert wird, wird verkannt wie gängig diese in vergangenen Jahrzehnten war.

    Ein interessantes Beispiel. Diese ging nämlich seit Jahrzehnten zurück, was natürlich Deine Aussage vom Dasein nicht widerlegt.

    Wohl aber zurechtrückt.

    Eine (relativ unbedeutende) Zunahme erfolgt erst seit 2 Jahren und da auf einem, von den meisten, unbemerkten Feld der Subkultur.

  • Auch wenn sich heutzutage beispielsweise über Gewalt von Hooligans und Ultras beschwert wird, wird verkannt wie gängig diese in vergangenen Jahrzehnten war.

    Ein interessantes Beispiel. Diese ging nämlich seit Jahrzehnten zurück, was natürlich Deine Aussage vom Dasein nicht widerlegt.

    Wohl aber zurechtrückt.

    Eine (relativ unbedeutende) Zunahme erfolgt erst seit 2 Jahren und da auf einem, von den meisten, unbemerkten Feld der Subkultur.

    Verhält sich also sehr ähnlich wie mit anderen Gewaltdelikten

  • wer mit 16 jahren jemanden von hinten gegen den kopf schlägt, der weiß was er tut! hört auf solche reudigen gestalten in schutz zu nehmen! wenn dieser drecksbengel glimpflich davongekommt, dann hoffe ich das sich andere um ihn kümmern.

    wir haben uns auf dorffesten früher auch regelmäßig geboxt, doch nie hinterhältig und schon garnicht mit waffen, wie es heute üblich ist. dieses ausmaß an gewalt und morde kommt durch unsere neuen fachkräfte. wie malermario bereits gesagt hat, uns wurden die eier aberzogen, deswegen wird es in zukunft noch bunter und fröhlicher werden in germoney. freut euch.

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