Union in der Presselandschaft

  • BZ: jetzt kommt die europäische Union...

    8| :dash:rofl:


    :schal:

    Naja, es ist Boulevard und wie der funktioniert, ist keine Neuigkeit.

    Das gehört bei denen zum Geschäft jeden guten Lauf zum Sturm auf Europa und anderseits drei sieglose Spiele zur existenziellen Krise hochzujazzen.


    Jetzt sind wir Fünfter nach 14 Spieltagen, wenn sowas jetzt nicht käme, müsste man ja fast schon besorgt nachfragen, ob jemand erkrankt ist. Und es geht ja immerhin auch schlimmer. Noch jemand die brüllende Schlagzeile 1991 als Hansa Rostock mal zu Saisonbeginn für drei Spieltage Tabellenführer war, Bayern auswärts 2:1 schlug, ein dröhnendes RO RO ROSTOCK von Seite 1 prangte und da schon die Frage gestellt wurde, ob Rostock Meister werden könnte? Am Ende stiegen sie ab.


    Sollen sie dröhnen, bei uns sind alle geerdet und realistisch genug, sich von derlei Getöse ebenso wenig verrückt machen zu lassen, wie von den drohender-Absturz-Artikeln, wenn es dann mal wieder irgendwann hakt.


    Fairerweise sollte man aber auch sagen: Wir können auch nicht von der Presse erwarten, daß sie unsere Verlautbarungen von "Nur Klassenerhalt" jetzt 1:1 übernehmen. Das ist aus Sicht der Presse ebenso untertrieben, wie wir die Europapokalfanfaren übertrieben finden. Wir werden niemandem außerhalb der Unionwelt verkaufen können, daß wir jetzt wirklich übertriebene Abstiegsängste hätten. Klar - ich würde als Union-Verantwortlicher die Zielsetzung jetzt auch nicht offiziell ändern, da wäre ich ja schön blöd. Aber ich darf auch nicht erwarten, daß irgendwer ernsthaft glaubt, Bielefeld, Mainz und/oder Schalke würden uns noch überholen.


    Also viel Getöse und Verbalscharmützel auf beiden Seiten, die einen tun es der Auflage wegen, die anderen aus sportstrategischen Gründen - wenn die Kameras aus sind und die Notizblöcke weggelegt sind, sitzen wahrscheinlich Pressevertreter und Unionverantwortliche vorm Bier und dann klingt das ungefähr so:


    "Endlich ist die Pressekonferenz vorbei"

    "Ja, immer die selben vorausschaubaren Fragen. "

    "Und Ihr gebt immer die gleichen vorhersehbaren Antworten. Wenn überhaupt."

    "Schreibt Ihr wieder irgend so nen Quatsch über Europa?"

    "Ja, müssen wir ja, sonst steigt uns die Chefredaktion aufs Dach. Und Du redest wahrscheinlich noch vom Klassenerhalt, wenn Ihr 5 Spieltage vor Schluss 15 Punkte und 38 Tore Vorsprung habt"

    "Naja, das muss ich ja, Solange rechnerisch noch alles möglich ist. Hahahaha!"

    "Und was glaubst Du wirklich, was Ihr werdet? Ich schreib's auch nicht. Versprochen."

    "7. bis 12."

    "Glaub ich auch."

    "Prost"

    "Hau weg"

    "Zwei, drei Jahre Köpenick, zwei, drei Jahre Union und du bist ein besserer Mensch."


    Harald Layenberger

  • Man sollte sich allerdings davor hüten, ihm vorzuschreiben, wie er seinen Job zu machen hat!

    Völlig d'accord... Das liegt mir auch fern. Es gibt auch hier über das Forum viele Rezipienten von Kurier-Texten - aus Interesse am Verein nahezu wir alle, vermute ich.

    Ich habe nur der sinngemässen nachträglichen Deutung von bunki widersprochen, dass im besagten Text die Ironie dominierte. Er kann es natürlich so machen, wenn er will, aber mich ärgert, wenn hinterher die lesenden 'Forumisten' (Forumsnutzer) für dumm verkauft werden und das war m.E. hier leider der Fall.


    zweiblaueinrot Das lesen doch gerade hier eben nicht nur typische Kurier-Leser (wer immer das sein soll, das wäre ja nochmal ein anderes Thema), sondern z.B. auch wir hier.


    Die Überschrift und der 3.Absatz hatten einen eindeutigen appellativen Charakter - mit meinen Worten: "Los, ihr Leserinnen und Leser, fordert auch ihr von Union Berlin und Urs Fischer (auch, wie ich, bunki als Journalist!) ein neues Saisonziel". Dies übt weiteren Druck auf unseren Verein aus, ob bunki will oder nicht und reiht sich ein in den, wie ich es nennen würde, boulevardesken "Sky-Sprech".


    Insofern ist es sprachlich manipulativ (gemeint: als sprachlicher Eingriff, soll hier nicht so negativ konnotiert sein, sondern eher sprachtechnisch), die Rezipienten mit sprachlichen Mitteln in eine vom 'Kurier' vorgegebene Richtung zu steuern.... Mich haben vor allem die nachträglichen Rechtfertigungen geärgert, denn genau das weiss bunki besser.

    Ich weiss auch, dass er prinzipiell eine positive Grundhaltung unserem Verein gegenüber hat. Deshalb darf ich trotzdem kritisieren, wenn ich mich - salopp gesagt - argumentativ hier im Forum hinter die Fichte geführt fühle.


    Dass er es besser kann und weiss, was er tut, zeigte sein guter und präziser Online-Text zum gleichen Thema in der Berliner Zeitung.

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  • Der Mann aus Norwegen wurde uns angeblich angeboten...


    https://www.bz-berlin.de/berli…ger-knipser-kasper-junker

    gestern habe ich auf einer englischsprachigen seite gelesen, dass man den spieler von offizieller seite des norwegischen vereins nicht verkaufen wolle/werde.

    das angebot kann entsprechend auch einfach nur vom berater kommen, nicht vom verein.

    Ich würde gerne die Welt ändern, aber Gott gibt mir nicht den Quelltext.

  • Das jemand den anbietet, wer und warum auch immer, heißt ja nicht, dass wir den auch bezahlen können.

    Nach dem aktuellen Erfolg ist der eher nicht für kleines Geld zu haben.

    Naja, der blutjunge Flügelstürmer von denen ist für verhältnismäßig bescheidene 5 mio. zu Milan gewechselt, der andere geht nun ablösefrei und für ihn wollen sie nun sicher ein paar € bekommen, aber mehr als 2-3 sind das auf keinen Fall. Vielleicht kann man da auch ein Modell der Leihe für ein halbes Jahr mit Kaufpflicht ab so und so vielen Einsätzen aushandeln.

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  • Es steht ja jedem frei, dieses und jenes zu kritisieren, sowohl positiv als auch negativ. Tu ich auch, manchmal überschwenglich, manchmal harsch.


    Die Entwicklung der "Organisation" (wie Dirk es immer so schön nennt), ist seit Jahren erkennbar, gerade für Insider/Unioner.


    Die Entwicklung der Mannschaft, die sportliche Reifung und Anpassungsfähigkeit, inzwischen selbst an scheinbar unlösbare Aufgaben, hat sich in den letzten zwei Jahren rasanter entwickelt, als jeder von uns und von außen es erwarten konnte. Davon ist auch die schreibende und sendende Zunft nicht ausgenommen.


    Ich glaube, wir täten gut daran, uns ein wenig mit der gestiegenen Aufmerksamkeit, auch des Boulevards, anzufreunden und cool zu bleiben, so wie früher, als nach Abstiegen auch keiner heulte, sondern der Auswärtsfahrplan "upgedated" wurde...:schal:


    Wir sind für viele Journalisten, gerade westlicherseits, mehr oder weniger ein Kuriosum gewesen. Jetzt nehmen sie uns langsam ernst und das ist doch gut so. Es schadet ja niemandem, wenn da dann auch Fantasien gesponnen werden. So funktioniert die Branche eben, gerade in einer Wettbewerbsgesellschaft. Aber lieber lese ich von Europa als von Insolvenz...;)

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