wohin geht es mit dem profifußball?

  • Mit der Schaffung der Bundesliga nahmen die 18 Auserwählten auch nicht mehr an den jeweiligen Gau-, Landes-, Bezirks- oder Kreismeisterschaften teil.


    Das war jetzt sicher ein blödes Beispiel, würde aber das Argument des ach so katastrophalen Herauslösens aus den nationalen Meisterschaften ein wenig relativieren.


    Es gibt sicher eine Menge Gründe, warum man gegen diese Geldsackliga sein könnte, aber dieses zieht aus meiner Sicht nicht wirklich.

    Das ist nicht wirklich ein passender Vergleich, denn mit der Bundesliga wurde ja der sportliche Wettbewerb von unten nach oben mit Auf- und Abstiegen nicht abgeschafft. Es kann sich theoretisch immer noch jeder Kreisligaverein über einen gewissen Zeitraum nach oben spielen, so wie wir es auch in den letzten 15 Jahren getan haben. Dieses Prinzip ist bei der Super League komplett ausgehebelt. Da geht es nicht mehr darum sich eine Teilnahme durch eine sportliche Qualifikation zu verdienen, sondern man erwirbt das Recht zur permanenten Teilnahme einzig durch seine Markenreichweite. Das ist ein himmelweiter Unterschied.

  • Soweit ich weiß war die Schaffung der Bundesliga 1963 aber aus anderen Gründen erfolgt, als heute diese Superleague. Damals ging es darum das Niveau zu heben was ich bei der Superleague absolut nicht sehe.


    Was kommt als nächstes?


    Superfifthleague mit allen Tabellenfünften der 12 führenden Länder der UEFA-Wertung?

    5.2:11


    2:1-09-2014


    27.05.2019


    Ich spreche fließend ironisch und das mit sarkastischem Akzent.


    Bitte nicht knuddeln, ich habe Liebkose-Intoleranz



  • Wenn man die Tradition des Fussballs zerstört, zerstört man auch irgendwann die Liebe der Fans zum Fussball. Und wenn das geschieht - ist der Fussball tot.


  • Deswegen ja auch der Satz mit dem blöden Beispiel. Es ist auch richtig, dass der gravierende Unterschied in der Durchlässigkeit nach oben und unten durch Aufstiegsregelungen besteht.


    In einem solchen Falle wäre ich sogar für eine solche Liga. Allerdings würde die Suche nach einer vernünftigen Lösung für die Auf- bzw. Abstiege das Projekt in gehörigem Maße erschweren.


    Schon im nationalen Rahmen tut man sich schwer, geeignete Lösungen für Aufstiege in oder Abstiege aus gesamtnationalen Ligen in regionalisierten Ligen zu finden, wie die ständigen Eiertänze zwischen Regionalligen und 3. Liga beweisen.


    Ich bin mir aber gar nicht so sicher, ob überhaupt so etwas gewollt ist. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass es irgendwann mal über den nationalen Ligen so etwas wie zwei konkurrierende Super- (Mega-, Giga-, Giganto- oder sonstwasfür-) Ligen ohne nennenswerten Bezug zu den nationalen Wurzeln geben könnte. Vielleicht fusionieren die sogar irgendwann oder auch nicht, ganz genau wie in nordamerikanischen Profisportarten auch.


    Schon mit der Einführung der Champions League war für mich eine solche Entwicklung denkbar. Mich hat eher gewundert, dass es so lange gedauert hat.

  • Was kommt als nächstes?


    Superfifthleague mit allen Tabellenfünften der 12 führenden Länder der UEFA-Wertung?

    Exakt.

    WENN sich nämlich die geneigten Zuschauer dort hin begeben und WENN es genug Fernsehsender gibt, die dafür Rechte erwerben möchten, weil es wiederum genügend Konsumenten gibt, die sich die Superfifthleague reinzuziehen gedenken - DANN wird es auch sie geben. Und die Megatwelfthleague auch.


    Und die Superliga?

    Die kommt nicht, weil die 20 besten Clubs des Kontinents einfach aus sportlichen Gründen mal Bock haben, gegeneinander zu spielen.

    Das würden sie nicht, wenn es keiner übertragen würde, keiner kommen würde, keiner sein Geld dafür gäbe.


    Sie tun es, weil sie es analysiert und als hochwahrscheinlich angesehen haben, dass die Leute da hingehen.

    Es ist nicht direkt die Schuld der ....äh..... Fußballkonstrukte, die das Geld auf der Straße nur aufsammeln.


    Schuld ist der Kunde, der ihnen das Geld genau da vor die Nase legt.


    Alsdann. So machet. Dann sehen wir eben, was das Volk will und umso besser ist es, wenn es dann erst recht starke Gegenangebote gibt.


    Was wollt Ihr? Die Megasuperliga vor klinisch reinem konsumierenden und vor allem wohlhabenden Operettenpublikum, das sich halt von ein paar Sportlern mal ein bisschen unterhalten lassen möchte? Und wenn der Tabellenstand langweilt, geht man eben wieder zum Sektempfang der Theaterpremiere?


    Die schillernd bunt beworbenen TV-Abos irgendwelcher neuer Phantasiesender mit bekloppten Namen wie Däsouuun, um Euch Spiele anzusehen, die Ihr Euch live gar nicht mehr leisten könnt, von Auswärtsspielen ganz zu schweigen, weil Ihr Euch schon die Karte nicht leisten könnt, den weiten Trip dahin erst recht nicht?


    Und dann steht Ihr da - sehr den 38-Jahre-ungeschlagenenen-Serienmeister Eures Landes, den Ihr nur angehimmelt habt, um Euer zerbrechliches Ego an dessen jährlichen Titeln aufzurichten.....und der spielt plötzlich im hinteren Mittelfeld und Ihr habt plötzlich nun so gar nichts mehr, womit Ihr angeben könnt?


    Na los? Nur zu.


    Aber dann schaltet bloß nicht aus Versehen auf einen anderen Kanal. Wo Ihr ein Fußballspiel seht und so ein komisches Grundgeräusch im Hintergrund hört, das übrigens aus Gesängen, Anfeuerung, Leidenschaft besteht. Wundert Euch nicht, wenn da plötzlich Fahnen wehen, Schals geschwungen werden, Menschen stehen (!!!), die bei dem, was sie sehen, etwas empfinden. Und dann stehen da sogar in einem anderen Block Leute mit anderen Farben. Wie sind die da nur hingekommen? Ach...die leben nur 3 Autostunden entfernt? Sowas...


    Dann denkt Ihr vielleicht..... o.k.....hier rauschen zwar nicht pro Spiel 5 Fallrückzieher durch die Luft.


    Aber verdammt.....das ist ja geil.


    Dann könnt Ihr ja nochmal nachdenken, wenn es heute dafür heute noch nicht reicht, ob Ihr wirklich 25€ TV-Gelder für dieses Produkt ausgeben wollt, bei dem Euer Abo-Meister plötzlich nur noch Achter ist....


    Macht ruhig. Ich bin gespannt.

    "Zwei, drei Jahre Köpenick, zwei, drei Jahre Union und du bist ein besserer Mensch."


    Harald Layenberger

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  • Wenn man die Tradition des Fussballs zerstört, zerstört man auch irgendwann die Liebe der Fans zum Fussball. Und wenn das geschieht - ist der Fussball tot.

    Nee das sehen wir alle falsch. Laut Real Madrid Boss Perez ist der Fußball ohne diese Super League bis 2024 Tod.
    Recht hat er mit den 12 Mannschaften die da als Gründungsmitglieder genannt wurden. Mrd Schulden haben die . Durch Corona ist dieses Kartenhaus nun zusammen gebrochen. Frisches Geld um diese Unsummen an Ablöse , Gehälter, Pioaopo zu zahlen muß nun wieder her. Und davon sehr viel. Da reicht die normale CL nun nicht mehr aus. Wir als normale Vereine brauchen uns doch da keine Sorgen machen das der Fußball bald Tod ist. Die BL wird es weiterhin geben mit fast überall ausverkauften Stadion.Ich bleibe dabei. Raus mit denen aus der Nationalen Liga. Dann ist die ihr Fußball wirklich bald Tod mit nur Super Liga.
    Es würde meiner Meinung auf Dauer kein Gewinn für den Investor bringen.

  • Wenn man die Tradition des Fussballs zerstört, zerstört man auch irgendwann die Liebe der Fans zum Fussball. Und wenn das geschieht - ist der Fussball tot

    Der Fußball wird nicht sterben.

    Immer werden Menschen gegen Bälle treten und Wettbewerbe darauf aufbauen, aus denen Leidenschaft erwächst.

    Vereine, die den Fußball und seine Kultur lieben und Fans, die diese Vereine lieben, wird es immer geben.


    Es wird aber "Vereine" geben, die lieben diese Kultur und damit den Fußball nicht. Sie verehren etwas ganz anderes.


    Fans, die lieben, bleiben ewig und überall, sofern Vereine klug genug sind, diese Liebe zu rechtfertigen.

    Vereine, die nur Marke und Produkt sind und sein WOLLEN , werden keine Liebe und Treue zu erwarten haben. SIE werden sich langsam selbst zerstören.

    Nicht der Fußball wird zerstört.


    Manche sind klug und erkennen die Signale. Wie am Beispiel eines Plastikkonstrukts namens "Die Mannschaft", das einmal die Liebe einer ganzen Nation war. Und sich jetzt wundert, wo es diese Liebe bloß unterwegs verloren hat.


    Wer blind dafür ist, das zu sehen, führt die Kuh eben aufs Eis.


    Der Fußball braucht Bayern München nicht.

    Es könnte Bayern München passieren, dass aber die Umkehrung gilt und sie das erkennen, wenn es für sie zu spät ist.

    "Zwei, drei Jahre Köpenick, zwei, drei Jahre Union und du bist ein besserer Mensch."


    Harald Layenberger

  • Wenn man die Tradition des Fussballs zerstört, zerstört man auch irgendwann die Liebe der Fans zum Fussball. Und wenn das geschieht - ist der Fussball tot.

    Wir als normale Vereine brauchen uns doch da keine Sorgen machen das der Fußball bald Tod ist.

    Das Lob des Normalen - heute fast ein Akt des Widerstands! Zum Lachen, wenn es nicht so traurig wäre. Zum Glück ist Union noch im besten Sinne "normal." Und deshalb eben gerade alles andere als "normal" in der heutigen Zeit.

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  • Oh, oh, es geht schon los. Liverpool verzeichnet die ersten Vereinsaustritte und das, obwohl weder die Mannschaft noch der Trainer davon wussten, was der Vereinsmeier vorhat.

    Die erste Generation schafft Vermögen, die zweite verwaltet Vermögen, die dritte studiert Kunstgeschichte, und die vierte verkommt. (Otto (Fürst) von Bismarck)

  • Laut Real Präsident Perez wären die Vereine 2024 tot, wenn die Super League nicht kommt.

    Da wir das ja alle nicht wollen, ist es gut, dass der Wohltäter Perez so weit vorausschaut und sich an der Rettung des Fußballs beteiligt und sich an die Speerspitze setzt. Das ist gelebte Solidarität.


    Vielen Dank Florentino Perez für die Rettung!






    :doofy

  • ZITAT:

    "Eine andere, etwas zynische Bemerkung: Es ist schon nicht ganz ohne Ironie, dass tausende Fans von Borussia Dortmund während eines Spiels ihres Vereins in Warteschlangen verharren, um ein Puma-Shirt für 85 Euro zu erwerben (und es im schlimmsten Fall aus reiner Profitgier für ein Vielfaches zu verkaufen), und gleichzeitig empört auf den neusten Auswuchs des kommerziellen Fußballs in Gestalt der Super League reagieren. Ohne Fans, die sich eher wie Kunden verhalten, funktioniert das Business Fußball eben auch nicht."


    BVB-Ärger um Retro-Trikot: Aus einer schönen Geste wird ein Verkaufsdebakel | WEB.DE


    Hab`s nur wegen dem zitierten Satz HIER verlinkt.

    "Wer halb Kalkutta aufnimmt, hilft nicht etwa Kalkutta, sondern wird selbst zu Kalkutta!" Peter Scholl-Latour


    UNION is`, watt wia d´raus mach`n!


    Ich bin kein Klugscheisser, ich weiß es wirklich besser! :grumble

  • Das Statement des FC Everton ist absolut zu unterschreiben und ich finde, jeder Profiverein sollte sich explizit so äußern, damit es gar keine Missverständnisse gibt, was die überwältigende Mehrheit davon hält.



    Der FC Everton ist traurig und enttäuscht, Vorschläge einer Ausbrecher-Liga zu sehen, die von sechs Klubs vorangetrieben wird.

    Sechs Klubs, die komplett in ihrem eigenen Interesse handeln.

    Sechs Klubs, die den Ruf unserer Liga und des Spiels beschmutzen.

    Sechs Klubs, die sich dazu entschieden haben, jeden anderen Verein zu missachten, mit dem sie am Premier-League-Tisch sitzen.

    Sechs Klubs, die die Mehrheit der Fußballfans in unserem Land und darüber hinaus für selbstverständlich halten und sogar verraten.

    In dieser Zeit der nationalen und internationalen Krise - und einer richtungsweisenden Zeit für unser Spiel - sollten Klubs zusammenarbeiten, mit den Idealen unseres Spiels und seiner Unterstützer an oberster Stelle.

    Stattdessen haben sich diese Klubs heimlich dazu verschworen, sich von einer Fußballpyramide zu lösen, die ihnen so gut gedient hat.

    Und in dieser Pyramide begrüßt Everton JEDEN Klub, sei es Leicester City, Accrington Stanley, Gillingham, Lincoln City, Morecambe, Southend United, Notts County oder der Rest, der durch sein bloßes Dasein das Leben seiner Fans im Laufe der Geschichte des Spiels bereichert hat. Und umgekehrt.

    Die selbsternannten Super Six scheinen zu beabsichtigen, die Fans - ihre eigenen eingeschlossen - zu entrechten, in dem sie genau jene Struktur bedrohen, die das Spiel, das wir lieben, untermauert.

    Die Gegenreaktion ist verständlich und verdient - und ihr muss zugehört werden.

    Diese absurde Arroganz ist im Fußball außerhalb der Klubs, die diesen Plan entworfen haben, nicht erwünscht.

    Im Namen aller Personen, die mit Everton zu tun haben, bitten wir respektvoll darum, dass die Vorschläge umgehend zurückgezogen werden und dass die Geheimtreffen und subversiven Praktiken jetzt enden, die unser schönes Spiel in Bezug auf Vertrauen an seinen vielleicht tiefsten Punkt gebracht haben.

    Schließlich möchten wir die Besitzer, Vorsitzenden und Vorstandsmitglieder der sechs Vereine bitten, sich an die privilegierte Position zu erinnern, die sie innehaben - nicht nur als Verwalter ihrer Vereine, sondern auch als Verwalter des Spiels.

    Wir fordernd sie alle auf, darüber nachzudenken, was sie sich als ihr Vermächtnis wünschen.


    Vorstand Everton FC

  • Mit "die Vereine" und "2024 tot" meint er wohl vor allem Real Madrid, das unter seiner Präsidentschaft eine maßlose Einkaufs- und Vereinspolitik betrieben hat.

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    • Offizieller Beitrag

    Überraschend deutliche Worte vom FIFA-Boss Infantino:


    „Wenn einige sich entscheiden, ihren eigenen Weg zu gehen, dann müssen sie mit den Konsequenzen leben. Konkret bedeutet das: Entweder du bist drin oder du bist draußen. Man kann nicht halb drin und halb draußen sein.“


    Bislang hatte sich die FIFA beim Thema Super League zurückgehalten. Am Dienstag machte Gianni Infantino auf dem UEFA-Kongress die ablehnende Position des Weltverbands deutlich. Dabei galt er als eine Art Ass im Ärmel für Florentino Perez.
 https://www.kicker.de/802734/a…fa-droht-mit-konsequenzen

  • Überraschend deutliche Worte vom FIFA-Boss Infantino:


    „Wenn einige sich entscheiden, ihren eigenen Weg zu gehen, dann müssen sie mit den Konsequenzen leben. Konkret bedeutet das: Entweder du bist drin oder du bist draußen. Man kann nicht halb drin und halb draußen sein.“


    Bislang hatte sich die FIFA beim Thema Super League zurückgehalten. Am Dienstag machte Gianni Infantino auf dem UEFA-Kongress die ablehnende Position des Weltverbands deutlich. Dabei galt er als eine Art Ass im Ärmel für Florentino Perez.
 https://www.kicker.de/802734/a…fa-droht-mit-konsequenzen

    Wenn selbst Gianni Infantino schon zur Hoffnungsfigur für den europäischen Fußball wird... Wahnsinn.

  • wird er wohl kaum...

    die uefa hat ihre reform ja auch gerade durchgewunken - die ebenfalls eine weitere entfernung vom offenen wettbewerb und vom leistungsprinzip bedeutet (eine weitere, keineswegs die erste).

    wir erleben jetzt, wie bayern, dortmund, lev die super league kritisieren - und gleichzeitig diese reformen abfeiern. das sind ebenfalls alles nur heuchler! sie versetzen dem fußball, wie ich ihn liebe, den gleichen todesstoß. und das auch schon seit geraumer zeit. sie sind also nicht viel besser.

    vielleicht wäre diese super league sogar der ehrlichere weg - wenn es gelingt, die teilnehmer dafür aus allem anderen zu entfernen.

    1/22/-/7=30


    Der Produkt schläft nie. Der Produkt wird nie müde. Der Produkt ist immer vor der Kunde in die Arena. Der Produkt schießt Tore schweißfrei.

  • Überraschend deutliche Worte vom FIFA-Boss Infantino:


    „Wenn einige sich entscheiden, ihren eigenen Weg zu gehen, dann müssen sie mit den Konsequenzen leben. Konkret bedeutet das: Entweder du bist drin oder du bist draußen. Man kann nicht halb drin und halb draußen sein.“


    Bislang hatte sich die FIFA beim Thema Super League zurückgehalten. Am Dienstag machte Gianni Infantino auf dem UEFA-Kongress die ablehnende Position des Weltverbands deutlich. Dabei galt er als eine Art Ass im Ärmel für Florentino Perez.
 https://www.kicker.de/802734/a…fa-droht-mit-konsequenzen

    Wenn selbst Gianni Infantino schon zur Hoffnungsfigur für den europäischen Fußball wird... Wahnsinn.

    Der hat erstmal die Nase in den Wind gehalten und dann entsprechend reagiert.

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