die Tante ausm Westen.... ;-)

  • veritas


    Mal jenseits der Verwerflichkeit der Tat scheinst du die Aufgabe eines Strafverteidigers im Rechtsstaat falsch einzuschätzen. Diese liegt darin sicherzustellen, dass alle Fakten Berücksichtigung finden, welche zugunsten des Angeklagten in die Entscheidungsfindung einzubeziehen sind. Damit wird "Waffengleichheit" hergestellt mit der Staatsanwaltschaft, welche zwar grundsätzlich verpflichtet ist, objektiv alle Fakten zugunsten und zulasten des Angeklagten zu ermitteln und vorzutragen, aber tendentiell eine Verurteilung anstrebt (sonst hätte sie keine Anklage erhoben).


    Sind im konkreten Fall (dessen Einzelheiten ich nicht bis ins letzte Detail kenne, weil ich die Verhandlungen nicht verfolgt habe) Fakten ersichtlich, welche zumindest eine Notwehrsituation möglich erscheinen lassen, hätte der Strafverteidiger seinen Beruf verfehlt, wenn er nicht auf Freispruch plädiert hätte. Überdies bliebe zu berücksichtigen, wie sich die Sachlage nach Schilderung des Angeklagten gegenüber seinem Verteidiger dargestellt und ob er - möglicherweise auch gegen den Rat seines Verteidigers - darauf bestanden hat, das Gericht von einer Tat aus Notwehr zu überzeugen und entsprechend zu plädieren.

    Vllt ist dem so, ja.

    Vllt bin ich aber auch einfach nur naiv genug zu glauben das ein Verteidiger auch etwas auf seine Reputation achtet und meint: "Nee sorry Keule, ich versuch nicht jeden Mist durch zu boxen. Bisschen real sollte es schon sein."

    Vllt bin ich auch naiv genug zu glauben das sich jmd der geständig ist dann nicht hinsetzt und dem Verteidiger erklärt was er zu machen hat.


    Man könnte sich aber auch einfach damit befassen wann in Deutschland eine Notwehrsituation vor liegt und wann diese bei Körperverletzung mit Todesfolge Straffreiheit nach sich zieht. Klar gibt es sicher einige hier die da mehr Ahnung haben als ich. Ich schildere ja auch nur meine Meinung. Aber bei dem was in die Öffentlichkeit dringt ist die Lage zur Notwehrsituation schon mehr als dürftig. Da dann noch auf Straffreiheit zu gehen ist in meinen Augen halt einfach nur absurd.

  • Vllt ist dem so, ja.

    Vllt bin ich aber auch einfach nur naiv genug zu glauben das ein Verteidiger auch etwas auf seine Reputation achtet und meint: "Nee sorry Keule, ich versuch nicht jeden Mist durch zu boxen. Bisschen real sollte es schon sein."

    […]

    nun, der Beruf des Verteidigers ist es zu verteidigen, er sucht jede Möglichkeit. Tust du das nicht, dann brauchst du auch nicht verteidigen. Als Außenstehende Person kann das immer etwas paradox wirken. Bspw, wenn ein massenmörder verteidigt wird und die Beweislage erdrückend ist. Was willste da verteidigen? Dennoch willst du als Anwalt ja erfolgreich sein und das biste, wenn du das beste aus der Verteidigung und für den Klienten rausholst. Das mag manchmal perfide oder pervers wirken, ist aber, wie gesagt, die Natur der Sache.
    Als Verteidiger musste aber glaube ich manchmal ein Ding an der Waffel haben, wenn du jemanden verteidigst, dessen tat du im Kern verurteilst. Vermutlich schwierig immer professionell zu bleiben und abends, ohne schlechtes Gewissen, in den Spiegel zu gucken.

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  • Vllt ist dem so, ja.

    Vllt bin ich aber auch einfach nur naiv genug zu glauben das ein Verteidiger auch etwas auf seine Reputation achtet und meint: "Nee sorry Keule, ich versuch nicht jeden Mist durch zu boxen. Bisschen real sollte es schon sein."

    […]

    nun, der Beruf des Verteidigers ist es zu verteidigen, er sucht jede Möglichkeit. Tust du das nicht, dann brauchst du auch nicht verteidigen. Als Außenstehende Person kann das immer etwas paradox wirken. Bspw, wenn ein massenmörder verteidigt wird und die Beweislage erdrückend ist. Was willste da verteidigen? Dennoch willst du als Anwalt ja erfolgreich sein und das biste, wenn du das beste aus der Verteidigung und für den Klienten rausholst. Das mag manchmal perfide oder pervers wirken, ist aber, wie gesagt, die Natur der Sache.
    Als Verteidiger musste aber glaube ich manchmal ein Ding an der Waffel haben, wenn du jemanden verteidigst, dessen tat du im Kern verurteilst. Vermutlich schwierig immer professionell zu bleiben und abends, ohne schlechtes Gewissen, in den Spiegel zu gucken.

    Soweit "verständlich" und auch klar. Allerdings ist es eben auch Aufgabe des Verteidigers den Klienten aufzuklären was realistisch ist. Und auch der Verteidiger muss sich im Rahmen geltenden Rechtes bewegen.


    Fakt ist jedoch das der Angeklagte im Auto saß und dann ausgestiegen ist, auch selbst zu gibt dem Opfer eine Ansage machen zu wollen in der Situation. Wenn man also aggressiv auf jmd zu geht, dann auf Notwehr zu gehen weil das Ding eskaliert ist ist schon sehr zweifelhaft. Wenn es dann auch noch Zeugen gibt die sagen das die Situation eigentlich schon geklärt war und der Täter quasi beim Einsteigen (wollen) hingehauen hat und nebenbei bemerkt keine kassiert hat, dann liegt auch keine Notwehr vor. Dann sollte ein Verteidiger eher Angst haben das ihm jegliches Rechtsverständnis abgesprochen wird und er nicht mehr praktizieren darf und zusätzlich noch Angst haben das sich das Urteil in's Gegenteil dreht, sprich der Richter weder Drogeneinfluss, noch Geständnis in's Urteil einfließen lässt weil das Ganze zu konstruiert wirkt. Von Reue kann man ja sowieso nicht sprechen.


    Wenn solche Urteile gefällt werden würden würden auch weniger abstruse Geschichten zu Stande kommen.

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  • Gute Idee - leider aber nicht so angenommen. Der BAK ging im Vorfeld von 5.000 Zuschauern aus - es kam die Hälfte. Woran lag's, wenn doch Zehntausende fussballbegeisterte Berliner mit türkischem und kurdischem Hintergrund mentale und familiäre Beziehungen ins Erdbebengebiet haben?

    War es ein Fehler, das Spiel in die Zeit des Ramadan zu legen oder gab es prinzipiell kein Interesse an diesem Hilfsformat!?:/

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