Ich glaube nicht, daß Urs bei irgend einem unserer Spieler an Leistung vorbei geht. Neben dem 90 Minuten Spiel was wir sehen, gibt es halt die deutlich mehr Minuten im Training, die Leistung der anderen aus einem nicht kleinen Kader, die Taktik für den aktuellen Gegner und die Belastungssteuerung und noch viele andere kleinere Faktoren. Unsere Entwicklung hat zudem nicht nur durch Zukauf statt gefunden, auch dadurch das sich die vorhandenen Jungs weiter entwickelt haben und das sicherlich nicht alle mit gleichem Tempo. Dabei diese mannschaftliche Geschlossenheit über die ganze Breite des Kaders gehalten zu haben, ist ein großes Pfund des 1. FC Union Berlin. Dazu haben die Jungs selber maßgeblich beigetragen. Es gehört dazu aber auch ein Trainer und Trainerteam und ein Olli-Team das von genau diesen Jungs als gerecht und unterstützend empfunden wird. Und deshalb glaube ich fest, wer einem Olli und einem Urs vor der Unterschrift gut zuhört, sich realistisch selbst einschätzt und die Mannschaft verfolgt hat, fällt nicht aus den Wolken. So schließt sich halt der Kreis und alle profitieren, nun schon zum 4. mal, trotz einer der mit massivsten Spielerrotation in der Bundesliga.
Wenn ein Michel und ein Seguin jetzt lieber der CL ade sagt, stimmte a) der Zeitpunkt ab den es geäußert wurde b) die Form c) ist sicherlich eine eigene realistische Selbsteinschätzung vorhanden und d) bestätigt es bei mir nochmal meine Meinung, sie haben zu uns gepasst. Union hat von ihnen profitiert und sie haben von Union profitiert. Bei Seguin schmerzt den Romantiker der Abgang eines regional Verwurzelten besonders. Bei Michel komme ich ins schmunzeln über seine Einwechselung gegen Bremen, wie da alle 4 Beteiligten den krönenden Abschluß miteinander gefunden haben. Urs interessiert nur das Spiel und das Momentum bei seiner Entscheidung, der Verein schlägt den letzten Nagel für die CL ein, die Mannschaft demonstriert auf dem Platz Gemeinschaft und ein Sven Michel gibt zurück und haut sich selbst ein großes Pfund in die Waagschale für die Wahl seines zukünftigen Weges.
Das jetzt ein Martin nein zu uns sagt und davor war noch einer, habs schon vergessen, resultiert für mich aus dem realistischen Szenario das ein Spieler sicherlich aus Gesprächen mit Olli und Urs ziehen kann und wie er seinen zukünftigen Weg gehen will.
Mir ist diese ganze Wechsellei ein Gräul, gehört aber dazu. Wenn schon, denn schon, dann schon so wie bei uns praktiziert.
(Das, wo Menschen ihre Finger im Spiel haben, nicht alles immer nach der gleichen Formel stereotyp abläuft sollte klar sein)